"Frieden ist nicht selbstverständlich" - Gedenkstunde zum Volkstrauertag in Kupferdreh

18. November 2012
12:00 Uhr
Bürgerschaft Kupferdreh, 45257 Essen
Die Bürgerschaft Kupferdreh bindet beim Volkstrauertag auch die Jugend ein, mit Textbeiträgen oder wie hier bei der Kranzniederlegung 2011.
  • Die Bürgerschaft Kupferdreh bindet beim Volkstrauertag auch die Jugend ein, mit Textbeiträgen oder wie hier bei der Kranzniederlegung 2011.
  • hochgeladen von Fred van Führen

Im Rahmen der diesjährigen Gedenkstunde zum Volkstrauertag thematisiert die Bürgerschaft Kupferdreh den aktuellen Bürgerkrieg in Syrien.


Auch in diesem Jahr lädt die Bürgerschaft Kupferdreh ein zu einer Gedenkstunde zum Volkstrauertag. Die Gedenkstunde findet statt am 18. November 2012 um 12.00 Uhr im Benderpark. In den letzten Jahren verzeichnet die Gedenkstunde der Bürgerschaft Kupferdreh einen immer größeren Zuspruch. Dies ist nicht zuletzt den interessanten Gastrednern geschuldet. Auch ist ein aktuellen Bezug sehr wichtig, „denn jüngere Menschen können oft nicht mehr viel mit den Weltkriegen anfangen, weil es immer weniger Menschen gibt, die authentisch davon berichten können“, so Otto Grimm, der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerschaft. Diesen aktuellen Bezug stellte die Bürgerschaft im vergangen Jahr dadurch her, dass sie zehn Jahre nach 9/11 mit Frank Heitkamp einen Menschen als Gastredner eingeladen hat, der die Terroranschläge in New York vor Ort – und nicht aus der Distanz – miterlebt hat.

Aktueller Bezugspunkt ist für die Ausrichter der Gedenkstunde in diesem Jahr der Krieg in Syrien. Als Gastredner wird daher Dr. Gamal Moukabary sprechen, ein gebürtiger Syrer, der in Deutschland lebt, aber noch enge Kontakte nach Syrien hat, weil viele Familienangehörige dort leben. Dr. Moukabary stammt aus Banias am Mittelmeer. Die Stadt liegt auf halber Strecke zwischen dem Libanon im Süden und der Türkei im Norden. Dort ist er in einem multikulturellen, multireligiösen und multiethnischen Umfeld aufgewachsen. Seit Mitte der 1980er Jahre lebt Dr. Moukabary in Deutschland. Er hat u.a. in Dortmund Elektrotechnik studiert, viele Jahre in Bochum gelebt und in Essen gearbeitet. Promoviert hat Dr. Moukabary im Fachbereich Maschinenbau. Auch wenn er heute in Berlin lebt, ist der gebürtige Syrer bis heute im Ruhrgebiet verwurzelt.

Glücklicherweise muss Dr. Moukabary trotz der heiklen Lage in Syrien keine Opfer in seinem unmittelbaren Umfeld beklagen. Materielle Güter sind jedoch sehr wohl betroffen. „Aber die sind ja bekanntermaßen ersetzbar!“, so Dr. Moukabary. Emotional ist Dr. Moukabary sehr betroffen: „Es macht mich traurig und wütend, wie eine uralte – und immer noch lebendige – Zivilisation mutwillig innerhalb weniger Monate zerstört wird.“ Die Perspektiven sieht Dr. Moukabary pessimistisch. Er glaubt, dass sich die Machtverhältnisse verschieben werden, stellt jedoch mit Blick auf Libyen und Ägypten die Frage, was danach kommt. Die Leidtragenden sind seiner Meinung nach die Menschen in Syrien und in den Flüchtlingslagern in den Nachbarstaaten. „Kinder sterben, Familien werden auseinandrgerissen. Diese Entwicklungen machen mich sehr betroffen.“ „Unmittelbar nach Ende dieses Krieges müssen Institutionen als Fundament eines zivilen Staates aufgebaut werden“, so Dr. Moukabary weiter

In seiner Rede zum Volkstrauertag wird Dr. Moukabary kurz sein Herkunftsland vorstellen, denn auch wenn Syrien oft Thema in den Nachrichten ist, kennen viele das Land nicht näher. Danach wird der Gastredner seine persönliche Geschichte erzählen bis hin zu den aktuellen Kriegswirren und dem Leid auseinandergerissener Familien. Seine wesentlichste Aussage wird sein, dass Frieden nicht selbstverständlich ist, sondern nur durch ständiges Bemühen aller erhalten werden kann.

Gedenkstunde zum Volkstrauertag
Benderpark Kupferdreh
18. November 2012, 12.00 Uhr

Autor:

Fred van Führen aus Essen-Ruhr

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