Dichterinnen und Theologinnen, Herrscherinnen und Ehefrauen von Reformatoren haben die Kirchen der Reformation mitgestaltet – in der Reformationszeit, in den folgenden Jahrhunderten und bis heute. Das macht die Wanderausstellung „Reformatorinnen. Seit 1517.“ deutlich, die am Sonntag, 3. September, um 15 Uhr in der Kirche am Markt in Kettwig, Hauptstraße 83, eröffnet wird. Die Ausstellung wird bis zum 25. September an zwei Orten gezeigt: Während der eine Teil in der Kirche am Markt besichtigt werden kann, ist die andere Hälfte der Figuren, Texte und Bilder in der Kapelle der Fachklinik Rhein-Ruhr, Auf der Rötsch zwei, zu sehen. Aber auch an einigen unerwarteten Stellen in der Kettwiger Innenstadt werden drei der lebensgroßen Figuren stehen und die Passanten zum Besuch der Ausstellung einladen: Vor einem Café, einem Buchladen und einer Eisdiele.
Die Reformation war keine "Ein-Mann-Show"
Der Reformator Martin Luther rückt im Jahr des Reformationsjubiläums vielfach in den Vordergrund. Dabei war die Reformation gar keine „Ein-Mann-Show“. Und sie ist auch keine Vergangenheit, erläutert die Gender- und Gleichstellungsstelle der Evangelischen Kirche im Rheinland, die die Ausstellung konzipiert hat. Neun lebensgroße Holzfiguren ermöglichen eine Begegnung mit historischen Persönlichkeiten auf Augenhöhe und laden zum Selfie ein: darunter Katharina von Bora, Argula von Grumbach und Dorothee Sölle. Roll-Ups und Audios führen in die Biographien von 13 bedeutenden Frauen ein. Ecclesia semper reformanda: Die Kirche muss sich immer wieder erneuern. Von Anfang an trugen Frauen zu diesem Erneuerungsprozess Wesentliches bei, wie in der Ausstellung exemplarisch sichtbar wird. Durch die Jahrhunderte wandeln sich ihre Rollen. Waren sie zunächst oftmals als „Ehefrau von…“ an reformatorischen Prozessen beteiligt, nahmen sie später aktivere Rollen wahr. Zum Beispiel als Vorsteherin der Kaiserswerther Schwesternschaft, als Theologinnen und als Gestalterinnen einer weltweiten Ökumene.
Predigtreihe zur Ausstellung
In der Kirche am Markt wird es in den nächsten Wochen eine begleitende Predigtreihe zur Ausstellung geben. Die Themen und Termine: Am 10. September spricht Prädikantin Christel Merker im Mirjamgottesdienst über Katharina Zell, Managerin und Predigerin. Pfarrerin mbA Petra Gunkel predigt am 17. September über Ilse Härter, erste ordinierte Theologin in der Evangelischen Kirche Rheinland. Um Marie Dentiere geht es in der Predigkt, die Pfarrerin Christiane Wittenschläger am 8. Oktober hält. Argula von Grumbach ist das Thema von Christel Merker am 15. Oktober. Den Abschluss bildet am 22. Oktober die Predigt von Pfarrerin Gudrun Weßling-Hunder über die Theologin Dorothee Sölle, eine "Reformatorin im 20. Jahrhundert".
Besichtigungsmöglichkeiten
In der Kirche am Markt kann die Ausstellung dienstags und freitags von dienstags und freitags von 10.30 bis 12 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr besichtigt. Außerhalb dieser Zeiten können Gruppen und Schulklassen Besichtigungstermine mit Pfarrerin Christiane Wittenschläger, Telefon 02054 9401501 und 02054 88-2190, vereinbaren. Die Kapelle der Fachklinik Rhein-Ruhr ist täglich von 6 bis 20 Uhr geöffnet – mit Ausnahme der Zeiten, in denen Patientenvorträge stattfinden. Im Internet stehen ausführliche Informationen über die Ausstellung auf der Seite www.2017.ekir.de/reformatorinnen713.php
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