In einem gemeinsamen Entwidmungs-Gottesdienst am Sonntag, 23. April, um 15 Uhr verabschiedet sich die Evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede von ihrem Gemeindezentrum Gerschede an der Samoastraße 3, das als Gottesdienststätte aufgegeben, abgerissen und durch einen kleineren Neubau ersetzt wird. Im Anschluss an die Feier tragen Mitglieder der Gemeinde die Sakralgegenstände aus dem Kirchsaal in einer Prozession in die Krypta der Katholischen Kirche St. Paulus, wo es ein ökumenisches Begegnungsangebot geben wird und wo bis zur Einweihung des Neubaus auch die evangelischen Gottesdienste stattfinden.
Zukunftsweisende Beschlüsse für die Gemeindearbeit
Lange, intensiv und durchaus kontrovers hat die Evangelische Dellwig-Frintrop-Gerschede in den vergangenen Monaten und Jahren über ihre zukünftige Struktur diskutiert; der Anlass waren ein hoher Sanierungsbedarf für einige ihrer Gebäude und die rückläufigen Gemeindemitgliederzahlen. Am Ende des Prozesses fasste das Presbyterium mit großer Einmütigkeit eine Reihe zukunftsweisender Beschlüsse – einer davon betrifft die Gebäude am Standort Gerschede, für den in Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk Essen ein neues Nutzungskonzept entwickelt wurde (wir berichteten ausführlich darüber).
Konkrete Umsetzung beginnt
Mit der Entwidmung und dem anschließenden Abriss der Gottesdienststätte in Gerschede beginnt nun die konkrete Umsetzung der Entscheidungen. „Vor sechzig Jahren wurde das Gemeindezentrum Gerschede seiner Jahrzehnte andauernden Bestimmung übergeben, Predigtstätte und Gemeindehaus zu sein“, erklärt Pfarrer Rolf Brandt. „Hier wurde Gottes Wort verkündigt und gehört, hier wurde gebetet, gesungen und Gemeinschaft erlebt. Hier trafen sich Menschen in vielen, ganz unterschiedlichen Gruppen, zum Teil über sehr lange Zeiträume. In der Samoastraße wurden Menschen getauft, konfirmiert, miteinander verheiratet und betrauert, wenn sie uns verließen.“ Vielen Familien sei das Gemeindezentrum Gerschede über mehrere Generationen hinweg ein Zuhause gewesen. „Es war eine lange, wechselvolle, erfüllte und gute Zeit! Wir hoffen deshalb, dass wir Sie zahlreich zu unserem letzten Beisammensein in den Gerscheder Räumlichkeiten begrüßen können.“ Der für die Dellwiger Friedenskirche geplante Themengottesdienst entfällt an diesem Sonntagnachmittag.
Gottesdienste finden vorübergehend in St. Paulus statt
Bis am Ende auf einem anderen Teil des Grundstücks in Gerschede das geplante neue, kleinere Gemeindezentrum errichtet ist, kann die Kirchengemeinde die Krypta der Katholischen Nachbarkirche St. Paulus, Tangabucht 12, für ihre Gottesdienste nutzen; auch die meisten Gruppenangebote werden vorübergehend dorthin umziehen. „Für die gezeigte großzügige Gastfreundschaft sagen wir unseren katholischen Schwestern und Brüdern, mit denen wir schon lange in ökumenischer Verbundenheit zusammenarbeiten, schon heute einen herzlichen Dank!“, erklärt das Presbyterium.
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