„Der nicht weichen wollte“ fiel am Dorffest-Samstag nach rund viereinhalbstündigem Wettbewerb um 17.38 Uhr: Unter lautem Jubel holte Kolpingschwester Martina Zeh-Wilmsen bei bestem Kaiserwetter den ersten Husener Königsvogel aus der Werkstatt von Tischler Detlef Wrede mit dem insgesamt 347. Schuss auf dem Festplatz Bauerholz von der Stange.
Die Thronfolge von Frau auf Frau war perfekt. Tags darauf wurde die erfolgreiche Kolpingschützin im Festzelt - nach dem Fassanstich durch den Scharnhorster Bezirksbürgermeister Rüdiger Schmidt - von Kolping-Herold Klaus Kürpick als Königin Martina I. feierlich proklamiert. Als Prinzgemahl erkor sich Ihre Majestät übrigens einen ihrer stärksten Mitstreiter im Wettbewerb: Der Husener Kolpingsfamilien-Vorsitzende Thomas Nierth wird nun als Thomas I. an der Seite von Martina I. für die nächsten zwei Jahre repräsentieren müssen. Unterstützt wird das Paar vom neuen Hofstaat.
Mit der Verabschiedung der bisherigen Schützenkönigin Kathrin I. (Seegräber), ihres Prinzgemahls Frank I. (Eckert) und ihres Hofstaats sowie der Gründung des neuen königlichen Gefolges wurde der Wechsel der Kolping-Regentschaft im Dorf komplettiert. Mit ihrem ersten Tanz begannen sogleich die Repräsentations-Aufgaben des neuen Königspaares.
In den Kolpingfarben beschirmt, aber trotz Regens bei bester Laune präsentierten sich die beiden Majestäten dann wenig später in ihrer offenen weißen Kutsche beim großen Festumzug durch Husen der Bevölkerung, die das bunte Treiben in großer Zahl am Straßenrand verfolgte.
Besonders beklatscht wurden dabei im Festzug der der vielen beteiligten örtlichen Interessensgruppen, Vereine und Parteien die Freunde von der Schwester-Kolpingsfamilie aus dem Nachbarort: Kurls Gänsekönigin Katrin I. und ihr Prinzgemahl Olaf I. fuhren wirklich schräg als Hippies verkleidet stilecht in einem Buggy von Oldtimerfreund Andreas Biallas unter dem Flower-Power-Motto „The Summer of 68“ im Husener Festzug mit. In offener Kutsche winkte auch das amtierende Kaiserpaar Andreas und Christiane Leye den vielen Besuchern zu.
Angefangen hatte das Husener Dorffest traditionell am Freitagabend beim Neunmeter-Schießen mit 22 Mannschaften im Festzelt. Den Anstoß machte Ehrengast Michael Lusch, als Torschütze einer der BVB-„Pokalhelden von Berlin“ 1989. Im spannenden Finale gegen die Handballer des TV Eintracht Husen-Kurl sicherte sich das AVT-Kurl Team den Sieg, den Wanderpokal und ein 50-Liter-Fass Bier. Über jeweils 30 Liter Gerstensaft konnten sich die TVE-Handballer und das Fliesen-RATO-Team auf den Plätzen freuen.
Die Oldie-Night am Samstagabend gehörte der Kultband „Birdie“: Mit ihrer Musik aus 40 Jahren Rock- und Pop-Geschichte sorgten die Musiker für beste Stimmung und eine immer prall gefüllte Tanzfläche. Dem alten, zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Husener Kolpings-Königspaar gaben hierbei auch Methlers Schützenkönig Klaus-Peter I., Königin Anke I. und ihr Hofstaat die Ehren und feierten mit.
Nach dem Festumzug und dem Kaffeetrinken am Sonntag sorgten die Tombola-Ziehung, die drei Gardetenöre mit Akrobatik und Kabarett sowie Sänger Mike Fender für Partystimmung im Festzelt, bevor abends der Große Zapfenstreich im Fackelschein am Ehrenmal in der Denkmalstraße einen besonderen Schlusspunkt des Tages setzte.
Nicht jedoch den des Husener Dorffestes! Das ging am Montag weiter mit dem Kindernachmittag: Im Festzelt sorgte Kinderliedermacher Martin Hörster für die Unterhaltung der jungen Gäste, die zudem mit frisch zubereiteten Waffeln versorgt wurden.
Dicht belagert war die Tanzfläche dann noch einmal am Montagabend bei der abschließenden Dorfparty: Die Band „Amiris“ und DJ Martin ließen mit den Hits der letzten vier Jahrzehnte die wunderschöne Nacht zum Festabschluss dann auch erst in den frühen Morgenstunden des Dienstags enden.
RANDNOTIZEN VOM DORFFEST:
Kolping-Schützen sichern sich die Trophäen
Traditionsgemäß hatte die amtierende Königin Kathrin I. (Seegräber), Prinzgemahl Frank I. (Eckert) und ihr Hofstaat um 13 Uhr das Königsschießen bei blauem Himmel, weißen Wolken und jeder Menge Sonnenschein eröffnet. Erstmalig wurde auf einen Vogel - Anfang Juli auf den Namen „Der nicht weichen wollte getauft“ - aus der Werkstatt des Husener Tischlers Detlef Wrede geschossen. Die Trophäen beim folgenden Schützen-Wettstreit der Husener Kolpingmitglieder sicherten sich Uwe Simon (12. Schuss/Krone), Sebastian Nierth (76./ Apfel), Andreas König (153./Zepter), Raimund Schulz (178./linker Flügel) und Martin Müller (190./rechter Flügel).
Kirmes, Klingelspiel und Knoten für Kids
Keine Langeweile herrschte während des Schützen-Wettstreits für die kleinen Dorffest-Gäste - nicht nur wegen der Kirmes mit Autoscooter, Karussell und Schießbude: Die Kolpingjugend bot Spiel wie Sackhüpfen, Klingelspiel und Dosenwerfen an. Bei den Pfadfindern konnten die Kids Knoten erlernen.
Geld für konfessionelle Kindergärten und die Pfadfinder
Der Erlös der Dorffest-Tombola war bestimmt für die konfessionellen Kindergärten in Husen. Vorgezogen wurde am Sonntag bereits die Schecküberreichung an den Husener Stamm St. Petrus Canisius der St.-Georgs-Pfadfinder, die im Vorfeld ihres zehnten Geburtstages in 2013 ein Gruppenzelt anschaffen möchten.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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