In der Reihe "Musikgeschichte Ruhrgebiet" lädt das Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet e.V. am Samstag, 1. Oktober, um 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) zum Konzert mit dem "Trio der leichten Muse" ins Evinger Schloss, Nollendorfplatz 2, ein.
Das "Trio der leichten Muse" sind Theo Jörgensmann (clarinet), Kai Kanthak (bass) und Achim Jaroschek (drums). Die drei "Urgesteine" des Ruhrgebiets spielen, so Hans Schreiber vom Archiv, transparente, improvisierte Musik, die inspiriert durch die Ewigkeitspumpen des Reviers, die melancholische Aggressivität des Revierbewohners zum Klingen bringt.
Eintritt: 15 Euro.
Zu den Musikern:
Theodor Franz Jörgensmann (geb. am 29. September 1948 in Bottrop) ist ein deutscher Klarinettist, Jazz-Musiker, Komponist und ein Protagonist des Modern Creative Stils. Jörgensmann gehört zur zweiten Generation der europäischen Improvisationsmusiker. Er war an der Renaissance der Jazzklarinette in den 1980er-Jahren beteiligt und gilt als einer der herausragenden Solisten auf diesem Instrument.
Bevor er sich ganz und ohne akademisch-musikalische Vorbildung - Jörgensmann ist Autodidakt - der Klarinette zuwandte, arbeitete er als Chemielaborant. Erst mit 18 Jahren begann er Klarinette zu spielen. In der Zeit von 1969 bis 1972 nahm er privaten Klarinettenunterricht bei einem Dozenten der Folkwang Hochschule in Essen. Das Fachabitur machte Jörgensmann, der mit 15 die Realschule verlassen hatte, Anfang der 70er Jahre. Nach seinem Wehrdienst in Münster (1973) arbeitete er mit behinderten Kindern und begann ein Sozialpädagogik-Studium, das er aber nicht abschloss. Etwa 1975 wurde Jörgensmann Berufsmusiker. Seit 1997 lebt Theo Jörgensmann in Brüel, Mecklenburg-Vorpommern.
Kai Kanthak (geb. 1955 in Gelsenkirchen) erhielt zunächst Unterricht auf der Gitarre, bevor er zum Bass wechselte. Er studierte Musik in Essen, Düsseldorf und Köln. 1975 gehörte er mit Mash Temme zum Jazztrio von Helge Schneider, mit dem er auch dessen erstes Album aufnahm. Ab 1977 spielte er im Trio von Theo Jörgensmann, das dann zum Quartett erweitert wurde und auf dem Deutschen Jazzfestival auftrat. Auf dem New Jazz Meeting Baden-Baden 1979 gehörte er zum Clarinet Summit mit Jörgensmann, Perry Robinson, Gianluigi Trovesi, John Carter, Ernst-Ludwig Petrowsky und Günter „Baby“ Sommer. Anschließend war er Mitglied von Georg Gräwes Grubenklangorchester, um dann mit Musikern der Kölner Szene im Quartett Draft und mit Klaus König zu arbeiten. Weiterhin spielte er mit Musikern wie Gunter Hampel, John Tchicai, Petras Vyšniauskas, Andreas Willers oder Tomas Kutavičius. Von 1995 bis 2009 stoppte er vorläufig seine musikalischen Aktivitäten und konzentrierte sich auf die Fotografie und PC-gestützte Bilderstellung. Aktuell spielt er im CONTACT 4tett mit Theo Jörgensmann, Evert Brettschneider und Achim Jaroschek.
Achim Jaroschek, der Oberhausener Klaviervirtuose erhielt bereits für sein erstes Solo-Album höchstes Lob von allen Seiten. Eigentlich begann er seine musikalische Karriere als Rockdrummer, doch entschied er sich selbst später zum Klavier und sein Freund und Mentor Joachim Kühn brachte ihn „auf den richtigen Weg“. Seine beiden folgenden Alben mit dem Vorzeige-Avantgardist Peter Brötzmann(„neurotransmitter“ auf Double Moon 1006-2 und „Subtle Twister“ auf Konnex 5093) festigten seinen Ruf als virtuosen und fantasievollen Instrumentalisten und Komponisten, wie auch seinen Status als wichtiger Vertreter der deutschen Jazzszene. Er kennt sein Instrument wie kaum ein anderer. Er weiss um das klassisch-romantisch-impressionistische Erbe ebenso wie um die Definition des Klaviers als eines Mediums mit 88 gestimmten Trommeln.
Info/Kontakt:
Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet e.V. im Evinger Schloss
Music information and documentation center RUHR
Nollendorfplatz 2
44339 Dortmund
Tel. 0231-53224107
Mobil-Tel. 0152-5425 3893
www.miz-ruhr.de (Archiv-Seite)
http://www.facebook.com/music.ruhr
"Collector's Item" auf Radio FM 91,2 mhz
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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