Noch mehr Erinnerungen

Zwei Wochen lang standen die Gläser mit "eingemachten Erinnerungen" in der Pauluskirche. Sie wurden durch eine Installation von Jürgen Mans ans Licht geholt - jetzt verabschieden sich die die Teilnehmer, also die Befüller, von ihren
Gläsern, die nun sorgsam eingepackt und in Kürze in Gelsenkirchen erneut gezeigt werden.
Die Vorgeschichte: Im September riefen die Kulturpädagoginnen Birgit Mattern und Manuela Wenz interessierte Menschen dazu auf, Gläser mit Erinnerungen an bereits tote Menschen aus ihrer unmittelbaren Umgebung zu füllen.
Die Resonanz war groß: Etwa 150 Gläser sind entstanden und beinahe täglich gibt es neue Anfragen.
Es gab Erinnerungen an Ungeborene und sehr alte Menschen, Erinnerungen an Menschen, die vor ihrer Zeit durch Unfall oder Krankheit)oder nach einem langen Leben gestorben sind. Viele Befüller haben schöne Erinnerungen mit den Toten ans Licht geholt, es gab aber auch schmerzliche oder sehnsuchtsvolle.
Zu jedem Glas gibt es einen kurzen selbstgeschriebenen Text, der den Inhalt des Glases, diesen kleinen Mikrokosmos, genauer beleuchtet.
Da gibt es Taubenzüchter und Näherinnen, jüdische Dortmunder, die im KZ umkamen, tamilische starke Väter und ferne Väter, zu denen man sich zu Lebzeiten mehr Nähe gewünscht hätten, starke Frauen, die Heimat bedeuten und junge Männer, die mit dem Motorrad umkamen….
Auf der Finissage besteht nun die Möglichkeit, sich gemeinsam von den Gläsern zu verabschieden. Manche nehmen sich auch ihr eigenes Glas wieder mit nach Hause. Sie ist am 28. November um 19 Uhr in der Pauluskirche, Schützenstraße 35.
Da die Nachfrage so groß war, gibt es bis zum 31.Januar wieder die Gelegenheit, gefüllte Gläser bei den kooperierenden Friedhofsgärtnern in Dortmund abzugeben:
Friedhofsgärtner Dortmund eG , Am Gottesacker 52, 44143 Dortmund, ( 0231-5622930
Bis dahin ist die Ausstellung noch montags bis donnerstags von 7:30 bis 16:30 Uhr und freitags von 7:30 bis 15Uhr zu sehen. Weitere Infos ginbt es im Internet unter www.pauluskircheundkultur.com.