"Blaues Rauschen" auch im "Evinger Schloss" // Elektronik-Festival gastiert am 13. Oktober in Dortmund

13. Oktober 2018
20:00 Uhr
Ehemaliges Wohlfahrtsgebu00e4ude, 44339 Dortmund
Das Elektronik-Festival "Blaues Rauschen" macht am 13. Oktober auch im Evinger Schloss Station. | Foto: Televisor
  • Das Elektronik-Festival "Blaues Rauschen" macht am 13. Oktober auch im Evinger Schloss Station.
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Vom 10. bis 14. Oktober bringt das Festival "Blaues Rauschen" zum zweiten Mal elektronische Sound-Experimente auf die Bühnen des Ruhrgebiets. In Dortmund-Eving bespielen Ryoko Akama, Marko Ciciliani und Barbara Lüneburg sowie Jan Jelinek und Lucrecia Dalt am Samstag, 13. Oktober, ab 20 Uhr die Bühnen beim Verein Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet im "Evinger Schloss" am Nollendorfplatz. 

Dazu auch an den anderen Tagen in Gelsenkirchen, Essen, Herne und Bochum präsentiert "Blaues Rauschen" eine internationale Mischung aus etablierten Namen und Neuentdeckungen aus acht Ländern. Die Soundkünstler bewegen sich zwischen Electronica, Post-Rock, Maschinen Folk und Field Recording.
 
„Blaues Rauschen untersucht im post-digitalen Klangraum, mit verschiedenen analogen und digitalen Mitteln, inwieweit sich gesellschaftliche Umbrüche, technische Neuerungen und künstlerische und politische Prozesse gegenseitig bedingen und beeinflussen können“, sagen die künstlerischen Leiter Karl-Heinz Blomann und Eckart Waage, die vor ihrem aktuellen Projekt schon Erfolge mit dem Festival "open systems" feiern konnten.

Doch nun zum Line-Up fürs Evinger Wohlfahrtsgebäude:

Scheitern und Scheppern, der Domino-Effekt lässt grüßen. Verursacht wird dieser von Ryoko Akama. Bei ihren experimentellen Klangskulpturen lässt die japanische Künstlerin bewusst den Zufall zu. Ihre Installationsperformance „strum ström“ nutzt Klang, Bewegung und Alltagsobjekte. Sie bezieht dabei den Raum derart mit ein, dass selbst kleinste Details von Oberflächen und Strukturen relevant werden. Untersucht werden dabei die Substanz und Fragilität von Objekten und die Einflüsse von Schwerkraft, Wind und magnetischen Kräften auf unterschiedliche Gegenstände.

Nebenan zeigen Marko Ciciliani und Barbara Lüneburg zeitgleich eine „gamified audiovisual performance“. Konzipiert ist das Projekt „Kilgore“ als Computerspiel-Umgebung, visueller Ausgangspunkt ist eine 3D-Animation. Die Künstler interagieren live mit verschiedenen Elementen des Spiels, die Klänge erzeugen. Vorgegebene Missionen, die von den „Spielern“ erfüllt werden müssen, führen zu einer musikalischen Form, die bei jeder Aufführung in ihren Details variiert, aber in ihrer generellen Richtung konsistent bleibt. Das Computerspiel dient als dynamische Partitur und erweitertes Instrumentendesign.

Anschließend bringen Jan Jelinek und Lucrecia Dalt das musikalische Erbe von Ursula Bogner in drei Akten auf die Bühne. Um die Dortmunder Künstlerin Bogner ranken sich zahlreiche Geschichten voller Geheimnisse: 1946 geboren zog sie im Alter von 19 Jahren nach West-Berlin, um dort Pharmazie zu studieren. Privat entwickelte sie ein starkes Interesse an Musique concrète und elektronisch produzierter Musik und verfolgte die Aktivitäten des Studios für elektronische Musik in Köln. Ab Ende der 1960er-Jahre begann sie mit der Produktion eigener Musikstücke, die sie auf Tonband aufnahm. Sie soll 1994 in Berlin verstorben sein.

Tageskarten sind für 15 Euro erhältlich (ermäßigt 11 Euro). Ein Festivalticket für alle fünf Festivaltage kostet 44 Euro. In Gelsenkirchen ist der Eintritt frei. Tickets können über den Ticketshop reserviert werden.

Homepage: www.blauesrauschen.de

Das vollständige Festival-Programm:

Mi. 10. Oktober, ab 19 Uhr, Kunstmuseum Gelsenkirchen:
19:00 Uhr: Begrüßung durch Annette Berg, Kulturdezernentin Gelsenkirchen, Leane Schäfer, Museumsleiterin Kunstmuseum Gelsenkirchen und die Veranstalter
19.30 Uhr: Konzertbeginn BLOORT, Homewreckers

Do. 11. Oktober, ab 20 Uhr, Goethebunker Essen:
Mariska de Groot, Kai Niggemann, VetterHuber, Blaue Rausch-Nacht mit Goethebunker-Resident-DJs

Fr. 12. Oktober, ab 10 Uhr (Workshop) und ab 20 Uhr Flottmann-Hallen Herne:
Klangkunst-Workshop mit Tina Tonagel
Jenny Ocampo und Eric Wong, Graham Dunning, Les Trucs, Lorenzo Senni

Sa. 13. Oktober, ab 20 Uhr Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet e.V., Evinger Schloss, Dortmund:
Ryoko Akama, Marco Ciciliani und Barbara Lüneburg, Ursula Bogner-Projekt mit Lucrecia Dalt und Jan Jelinek

So. 14. Oktober, ab 20 Uhr Musikzentrum Bochum:
Perforator, Stefan Tiefengraber, Amnesia Scanner

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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