Einladung zur Cityring Altstadt Castrop e.V. Jahreshauptversammlung

27. August 2012
19:30 Uhr
Café Residenz, 44575 Castrop-Rauxel
Der Cityring Altstadt Castrop freut sich über mehr Engagement für das Zentrum
  • Der Cityring Altstadt Castrop freut sich über mehr Engagement für das Zentrum
  • hochgeladen von Gerald Baars

Der Vorstand des Cityrings hat sich eine Weile nicht geäußert, weil wir eingespannt waren mit eigenen Projekten, aber auch den politischen Meinungsbildungsprozess der vergangenen Monate abwarten wollten. Wir haben die Sommerferien nunmehr zu einer umfassenden Bestandsaufnahme genutzt und laden Sie herzlich ein, darüber mit uns auf der nächsten Jahreshauptversammlung zu diskutieren, sowie unsere bisherige Arbeit und die Planung mit weiteren Ideen und Anregungen zu begleiten, und wenn Sie mögen, auch Mitglied zu werden oder einzelne Projekte zu unterstützen. Der Cityring hat sich geöffnet für alle, die in der Altstadt wohnen und arbeiten. Wir verstehen uns als Interessenvertreter für Händler wie Freiberufler, Gastronomen wie Dienstleister, Hausbesitzer wie Mieter – kurzum für alle, denen die Altstadt als Zentrum Castrop-Rauxels am Herzen liegt. Insbesondere würden wir uns über neue aktive Mitglieder im Vorstand oder den Arbeitskreisen freuen.
Unsere Bestandsaufnahme soll im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung stehen:. Sie ist ernüchternd. Castrop-Rauxel wird von den eigenen Bürgern schlecht geredet. Die wenigen, die sich noch für Verbesserungen einsetzen, werden beschimpft. Konstruktive Vorschläge oder eigenes Engagement der Kritiker: Fehlanzeige! Wenn der Cityring Altstadt Castrop e.V. Spielgeräte in der Fußgängerzone aufstellt, um das Zentrum familienfreundlicher zu machen, beschweren sich Anwohner über spielende Kinder. Zeitaufwändig müssen sich die Vorstandsmitglieder dafür rechtfertigen.
Wenn durch eine neue Lichtgestaltung die Altstadt abends attraktiver werden soll, hören und lesen wir in Zeitungen und Briefen, das Geld solle besser für andere Dinge ausgegeben werden. Das aber sieht das Förderprogramm nicht vor: Das Land NRW stellt derartige Mittel zweckgebunden für Investitionen zur Attraktivitätssteigerung eines Zentrums nur zur Verfügung, wenn in gleicher Höhe private Mittel für ähnliche Maßnahmen erbracht werden. Da der Cityring regelmäßig über den Zeitraum von zwei Jahren aus Mitgliedsbeiträgen - privaten Spenden - 120.000,- Euro aufbringt für Viktualien- und Frühlingsmarkt, Night Shopping und Zuschüsse für Weihnachts-Zelt und -Scheune, konnten wir überhaupt in gleicher Höhe die Landeszuschüsse beantragen. Es ist ein Fonds zur Förderung privaten Engagements. Die Mittel sind zweckgebunden und können nicht für andere Aufgaben verwendet werden. Wenn wir das Geld nicht wollen, freuen sich andere Städte darüber und die dort ansässigen Elektro-Handwerker.
Auch der Rat der Stadt Castrop-Rauxel begrüßt offensichtlich nicht das private Engagement seiner Bürger. Wir haben im Vorfeld intensiv das Gespräch mit allen Fraktionen gesucht und unsere Projekte vorgestellt und erörtert. Einzelne Ratsvertreter der Oppositionsparteien haben sich dennoch später im Entscheidungsprozess regelrecht abfällig und ungehörig geäußert. Der zuständige Ratsausschuss hat eine Entscheidung vertagt und davon abhängig gemacht, dass der Cityring nicht nur mit Bildern und Plänen das Konzept vorstellt, wie geschehen, sondern dass zunächst ein Beleuchtungsbeispiel temporär am Biesenkampf aufgestellt wird, was fast 2.000,- Euro gekostet hat. Im Interesse einer demokratischen Meinungsbildung sind wir diesem Wunsch nachgekommen. Nur die Kritiker, die das gefordert hatten, sind überhaupt nicht zur Präsentation gekommen, um sich ein eigenes Bild zu machen, konstruktive Anregungen zu geben, um dann kompetent darüber zu entscheiden. Wir warten bis heute auf jedwedes Feedback der Ratsmitglieder. So laufen wir Gefahr, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Denn die bewilligten Mittel drohen zu verfallen, weil sie befristet sind, und die Maßnahmen bis zum Jahresende durchgeführt und abgerechnet werden müssen. Dennoch hat der Rat vor den Sommerferien die Entscheidung vertagt und nimmt billigend die Gefahr einer daraus resultierenden Insolvenz des Cityrings in Kauf.
Der Vorstand des Cityrings weiß selbst, dass die Beleuchtung nur ein Baustein sein kann zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Altstadt. Dazu gehört viel mehr: Zum Beispiel eine Optimierung der Verkehrsführung und Erreichbarkeit des Zentrums, die uns im Herbst vergangenen Jahres von Ratspolitikern und Verwaltung nahezu versprochen wurde. Die Verkehrsführung an der Herner Str./Kleine Lönsstr. sollte mit einfachen Mitteln eine bessere Erreichbarkeit der Parkplätze und des stark frequentierten Ärztezentrums ermöglichen. Die Verwaltung legte Entwürfe vor, das Ärztezentrum bot an, sich an den Kosten zu beteiligen. Mit wenigen zehntausend Euro Eigenmitteln wäre eine deutliche Verbesserung kurzfristig zu erzielen gewesen. Sang- und klanglos wurden die Vorschläge abgelehnt.
Die Renovierung des Altstadtmarktes und die Präsentation entsprechender Entwürfe wurden vertagt. Eine Belebung der Altstadt durch ein attraktives Gastronomieangebot am Markt wurde zerredet, vorhandene Investoren und Betreiber entmutigt. Dabei hätte dies die Möglichkeit geboten, privates Kapital zu generieren, Grund-, Gewerbe-, Umsatzsteuern zu erzielen, Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig die Altstadt zu beleben, Umsätze der angrenzenden Geschäfte zu steigern.
Die beste Möglichkeit, einen Haushalt zu konsolidieren ist eine wirtschaftliche Belebung, verbunden mit höheren Steuereinnahmen und geringeren sozialen Transferleistungen. Doch Investoren werden in Castrop-Rauxel entmutigt, Projekte auf die lange Bank geschoben. Eine aktiv beratende und unterstützende Wirtschaftsförderung gibt es nicht mehr, die Bereichsleiterstelle Wirtschaftsförderung wurde im Stellenplan gestrichen. Wenn Unternehmen einen Geschäftsstandort oder Hausbesitzer einen neuen Ladenpächter suchen, wenden sie sich mittlerweile an den Cityring Altstadt Castrop e.V. – einen Zusammenschluss ehrenamtlich tätiger Bürger der Altstadt, die in ihrer Freizeit nach Standorten suchen oder mit Hauseigentümern verhandeln sollen und damit schlicht überfordert sind. Die Möglichkeiten, die wir mir erheblichen jährlichen Landeszuschüssen für eine Immobilien- und Standortgemeinschaft gehabt hätten, stehen uns nach der Ablehnung durch die Hauseigentümer und der daraus resultierenden Auflösung des Altstadtmarketing-Vereins nicht zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder sind auf sich allein gestellt.
Politik und Verwaltung, regierende und oppositionelle Parteien gleichermaßen, haben darüber hinaus keine erkennbaren Ziele und Strategien mehr und ziehen nicht gemeinsam an einem Strang zum Wohle der Stadt, sondern versuchen sich gegeneinander zu profilieren mit reflexhaftem Zerreden jedweder Initiative oder Investition. So geht es nicht weiter.
Der Haushalt der Stadt muss konsolidiert werden, aber wer die Ertragsseite systematisch abwürgt, Investitionen und Arbeitsplätze, Projekte zur wirtschaftlichen Belebung zerredet, muss am Ende doppelt so viel sparen oder drastisch Gebühren für die Bürger anheben, was wiederum die Wirtschaftskraft lähmt. Ökonomen warnen vor diesem „tot sparen“.
Die Stadt braucht in vieler Hinsicht einen Ruck: mehr zupackende Bürger mit Optimismus und Engagement, Unterstützung und Anerkennung privater Initiativen, eine effektive Verwaltung, die Engagement aktiv fördert, eine Politik, die mutig, zeitnah und kompetent entscheidet und gemeinsam an einem Strang zieht zum Wohl der Stadt.
Darüber möchten wir mit allen, denen die Altstadt am Herzen liegt, diskutieren und nach Lösungen suchen.
Die Hauptversammlung ist für alle Interessierte öffentlich. Bei den erforderlichen Vereinsbeschlüssen können allerdings nur die Mitglieder entscheiden.
Jahreshauptversammlung 2012
am Montag, 27. August 2012 um 19:30 Uhr
im Café-Restaurant Residenz, Wittener Str.34, 44575 Castrop-Rauxel

Autor:

Gerald Baars aus Dortmund-City

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