Arnsbergs Ausflug in die Theaterlandschaft

10. Dezember 2010
Wochen-Anzeiger, 59755 Arnsberg
Die Schüler, Schauspieler und Initiatoren des Festivals.
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„Das wird eine große Nummer für Arnsberg“, sagt Initiator Dirk Hammel auf der Pressekonferenz am Mittwoch, „wir wollen das dieses erste Schultheater-Festival qualitativ hochwertig ist, Kultur als Bildung begriffen wird und die Arnsberger in Bewegung setzt.“

Das erste Schultheater-Festival „Schools On Stage“ basiert auf einer privaten Initiative von Dirk Hammel (Pressesprecher der Stadt Arnsberg), Sandra Balkenohl (Geschäftsführerin des Projekts), Esther von Kuczkowski (Bürgermeisteramt) und Sebastion Treller (Stadt Arnsberg).
Inspiriert durch den Erfolg der „Faust“-Aufführung der vier Arnsberger Gymnasien im Jahr 2005 wollte man weitere Aufführungsmöglichkeiten für Schultheatergruppen realisieren, im Frühjahr diesen Jahres wurden die Pläne endlich konkret: Das Festival soll ein Projekt werden, „das auch über die Schulgrenzen hinaus“ interessant ist und mit dem sich nicht nur Eltern und Oma und Opa der Schüler auseinandersetzen.
Dass Theater auch Spaß machen kann, das sollen die Bürger, vor allem die jungen, begreifen. Damit das gelingt, haben sich die Initiatoren des Festivals das Schauspielhaus Bochum ins Boot geholt. Die Bochumer haben bereits Erfahrungen in Sachen Festival sammeln können, sie veranstalteteten das Schüler-Theatertreffen Ruhrpott.

Theater im Umbruch

Dem Schauspielhaus bleibt gar nichts anderes übrig, als selbst die Initiative zu ergreifen, „sonst werden sich die Reihen in den nächsten Jahren lichten“, weiß der Bochumer Schauspieler Martin Horn, der im letzten Münsteraner Tatort an der Seite von Axel Prahl und Jan Josef Liefers auftrat. „Wir haben einen Kulturauftrag“, so der Beauftrage des Schauspielhauses weiter, „es geht um das Theater der nächsten Generation.“ Also werden die Profis den Arnsberger Schülern in Workshops interessante Einblicke in die Welt des Theaters bieten. Schon auf der Pressekonferenz staunten die Schüler nicht schlecht, als sie erfuhren, dass das Theater eigens einen Theater-Schuster beschäftigt. Doch Martin Horn sagt über seine Zunft auch: „Viele festangestellte Schauspieler hat das Schauspielhaus nicht mehr.“
Das Theater ist im Umbruch: „In den vergangenen 20 Jahren hat es sich beispielsweise in Sachen bildende Kunst geöffnet, auch Videosequenzen werden heute gezeigt.“
Doch zurück zu „Schools On Stage“. Mit Hilfe des Festivals sollen die weiterführenden Schulen im Arnsberger Stadtgebiet eine professionelle Plattform bekommen, ihre Theater-Produktion vorzustellen. Die Inszenierungen werden von einer Jury bewertet. Dirk Hammel lacht: „Die Abschlussveranstaltung ist sowas wie die Oscar-Verleihung!" Den Gewinnern winkt ein hoher Geldpreis, gestiftet von der Sparkasse Arnsberg-Sundern, der wiederum der jeweiligen Theater-AG zugute kommen soll. Das Festival ist dabei nicht nur ein Wettbewerb um das Preisgeld für die Juryprämierung und den Publikumspreis, es wird vor allem auch durch die vielfältigen Arbeitsgemeinschaften getragen, die das Projekt vorbereiten, umsetzen und öffentlichkeitswirksam zu vermarkten.
So bietet sich den Schulen die Möglichkeit, nicht nur an einem schulinternen, sondern an einem stadtweiten Projekt zu beweisen, über welche Potentiale ihre Schüler verfügen. Für die Jugendlichen eine Chance, den Berufseinstieg schneller zu schaffen.
Das Herzstück ist die Festivalwoche vor den Osterferien 2011 (8. bis 14. AprilJ). Während der gesamten Festivallaufzeit werden auf ausgewählten Arnsberger Bühnen Theater-Produktionen zur Aufführung gebracht, während an den Nachmittagen Workshops stattfinden. Das Kulturzentrum dient als Theater-Campus, auf dem sich Schüler, Lehrer und professionelle Theaterschaffende austauschen können.
„Jede Schule hat ihre eigene Theaterproduktion. Es gibt acht Theateraufführungen an fünf Tagen, die Workshops sind als Bonbon zu sehen“, erklärt Dirk Hammel. „Übrigenes wird es auch einen Spielplan geben, den sich alle Arnsberger Bürger besorgen sollen.“ Und Martin Horn fügt hinzu: „Auch das Publikum wird honoriert, das ist mir ein ganz wichtiges Anliegen.“

Die Schüler, Schauspieler und Initiatoren des Festivals.
Das Initiatorenteam mit Tatort-Schauspieler Martin Horn (rechts).
Autor:

Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland)

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