Arnsberg / Niedereimer. Ein teures Nachspiel wird ein Feuerwehreinsatz für den Eigentümer eines Betriebsgeländes im Gewerbegebiet Alte Ruhr zwischen Arnsberg und Niedereimer haben. Der Feuerwehr-Leitstelle in Meschede wurde in Höhe des ALDI-Marktes ein auf der Ruhr schwimmender Ölfilm sowie ein deutlich wahrnehmbarer Geruch nach Heizöl oder Diesel- Kraftstoff gemeldet. Daraufhin wurden der Gerätewagen Öl des Stützpunkttrupps der Wache Neheim sowie die Stadtteileinheit Bruchhausen als Verstärkung für den Stützpunkttrupp alarmiert. Eine eingehende Erkundung vor Ort ergab, dass aus einem Abwasser-Rohr, welches aus dem Gewerbegebiet Alte Ruhr zum Ruhrufer führt und zur Ableitung von Oberflächenwasser bestimmt ist, ein dünner Ölfilm in den Fluss lief. Daraufhin wurde als Sofortmaßnahme der Auslauf des Rohres mit einem Ölschlängel gesichert.
Die ebenfalls alarmierte Polizei und der benachrichtigte Wehrführer Bernd Löhr nahmen die Ermittlungen nach der Herkunft des Ölfilms auf und untersuchten mit Unterstützung der rund 15 vor Ort befindlichen Einsatzkräfte hierfür die Kanalisation des Gewerbegebiets. Da weiter eine geringe Menge der wasser gefährdenden Flüssigkeit auslief, wurde zuvor zusätzlich die Stadtteileinheit Arnsberg alarmiert, die mit dem Wechselladerfahrzeug und dem Abrollbehälter Ölschaden sowie mit dem Rüstwagen, auf dem ein Einsatzboot verlastet ist, anrückte. Außerdem wurden sowohl die Firma Perstorp, die flussabwärts Wasser aus der Ruhr entnimmt, sowie die Untere Wasserbehörde des Hochsauerlandkreises über diese Umweltgefährdung informiert.
Parallel zu den Ermittlungen zur Herkunft des Schadstoffes wurde in der Ruhr zusätzlich auf der Höhe des Abzweiges des Obergrabens, aus dem die Firma Perstorp das Fluss-Wasser entnimmt, eine Barriere bestehend aus 4 Ölschlängeln eingebracht.
Durch intensive Nachforschungen konnte schließlich der Verursacher dieser Gewässerverunreinigung lokalisiert werden: Der Ölfilm floss von einem Abfluss für Oberflächenwasser auf dem Gelände eines Gewerbebetriebs in die Kanalisation und von dort in die Ruhr. Allem Anschein nach war zuvor bereits eine größere Menge über diesen Weg in das Gewässer gelangt. Die Polizei nahm unmittelbar vor Ort die Ermittlungen zum genauen Hergang dieses Umweltdeliktes auf. Hierfür wurde auch der Eigentümer des Geländes befragt.
Eine unmittelbare Gefährdung des Trinkwassers in der Stadt Arnsberg lag zum Glück nicht vor, jedoch lösten die vor Ort befindlichen Vertreter der Wasserwerke Westfalen den sog. Ruhralarm aus, wodurch alle flussabwärts gelegenen Wasserwerke über diesen Vorfall informiert wurden und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen konnten.
Um eine weitere Kontamination des Flusslaufes zu verhindern wurde als dritte Schutzmaßnahme durch die Einheiten Arnsberg und Bruchhausen eine große Ölsperre hinter dem Wehr in Höhe des Abzweigs Niedereimer (ehem. Gasthof Bienstein) auf der gesamten Breite der Ruhr zu Wasser gelassen, die die verbliebenen Rückstände des Ölfilms auffangen soll, und wird dort zunächst verbleiben.
Zusätzlich haben die Stadtwerke Arnsberg weitere Ölsperren in den Kanal im Gewerbegebiet eingebracht, um einen weiteren etwaigen Einfluss von Schadstoffen zu verhindern.
Gegen 22:45 Uhr war dieser aufwändige Einsatz für die Feuerwehr schließlich beendet. Für den Eigentümer des betroffenen Gewerbebetriebes wird dieser Vorfall jedoch noch ein unangenehmes Nachspiel haben, denn hierbei handelt es sich keineswegs um ein Kavaliersdelikt, sondern um ein Umweltvergehen, das entsprechend geahndet werden wird. Außerdem hat der Verursacher die Kosten des Feuerwehreinsatzes zu tragen, die nicht unerheblich sein werden.
Autor:Peter Krämer aus Arnsberg |
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