Den Schnee sind wir los, den Müll haben wir wieder. Ein Kollege, begeisterter Jogger, freut sich endlich wieder sonntags laufen zu können, ohne sich die Knochen zu brechen. Dafür steht er jetzt Knietief in der Sch....., denn überall läge Hundekot, bemängelt er.
Ja, ja, die Hundehaufen sind ein altbekanntes Ärgernis... Ich könnte jetzt anführen, dass ich kürzlich auf einem öffentlichen Weg fast in den Kothaufen eines Menschen getreten wäre, erkennbar an den vielen Taschentüchern um den Haufen herum, aber lassen wir das. Was ich mich stattdessen frage: Warum redet niemand von all den zerbrochenen Flaschen, die momentan wieder im gesamten Stadtgebiet zuhauf zu finden sind? Oder von den Elektrogeräten, die munter in Wald und Wiesen entsorgt werden oder von dem Öl in unseren Bächen? Während Hundekot in der Regel vermodert, stellen diese Abfälle eine ernste Belastung für uns und unsere Umwelt dar, dennoch ist es ausschließlich der Hundekot, der wahrgenommen wird, oder?
Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn Hundebesitzer zulassen, dass ihre Tiere ihr Geschäft auf dem Gehweg machen. Aber mal ehrlich; liegen die wahren Probleme derer, die Hunde und ihre Besitzer deshalb zu ihrem Feindbild erklären, nicht ganz woanders?
Autor:Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland) |
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