300 Jahre Hochaltar in Oelinghausen

30. September 2012
19:30 Uhr
Klosterkirche Oelinghausen, 59757 Arnsberg

Soli Deo Gloria

2012- 300 Jahre barocker Hochaltar in der Klosterkirche zu Oelinghausen:
Wie nähert man sich diesem Ereignis? In einer gelehrten Publikation? In einer Power-Point-Präsentation?

Wir machen das in einem Theaterstück, das die Vergangenheit anschaulich (So könnte es gewesen sein) lebendig werden lässt und das gleichzeitig eine Verbindung zum Heute herstellt.

Schon nach der Exaktheit der Jahreszahl des Jubiläums ist zu fragen. Historische Fakten und Werke sind in der Regel nicht auf ein genaues Datum festzulegen. Die barocke Ausgestaltung der Oelinghauser Klosterkirche fand von 1707 (Beginn am 2. Februar?) bis 1719/20 statt. Nun trägt der Hochaltar zwei schwarze Steinplatten. Deren lateinische Inschriften lauten übersetzt:

„Zu Ehren Gottes, der Jungfrau Maria, des hl. Petrus und zur Ehre anderer Patrone hat Frater Theodor Sauter, Propst zu Oelinghausen, diesen Altar errichtet im Jahr 1712.“

Wir denken, dass das uns berechtigt, in diesem Jahr „2012“ das Jubiläum des Hochaltars zu feiern.

Zum zweiten ist nach dem Hauptverantwortlichen zu fragen, der die künstlerische Idee hatte, die hinter dem barocken Ensemble der Klosterkirche steht. Das Stück versucht, unter Beachtung der Quellenlage und der neueren Forschung eine Antwort zu geben. Bedenken Sie dabei aber immer, dass Sie nicht einer exakten historischen Darstellung folgen, sondern dass unser Text ein Produkt der Einbildungskraft ist.

Bei einem Theaterstück ist ein dritter Punkt noch wichtig: Wo ist der Sitz im Leben? D. h., was hat das Spiel mit uns heute zu tun? Das beantwortet ein Rahmen, in den wir den historischen Teil eingebettet haben. Literaturkenner werden unschwer heraushören, dass die Verse, die zu hören sind, dem „Faust“ von Goethe entliehen sind und ein wenig verfremdet wurden. Bekannte Zitate sind aber deutlich genug. Die Verse stammen aus dem „Vorspiel auf dem Theater“, in dem ein Theaterdirektor den Dichter und die „lustige Person“ fragt, wie man in schwierigen Zeiten Leute ins Theater locken kann. In unserem „Vorspiel in der Kirche“ fragt ein gestresster (?) Gemeindeleiter, wie man im 21. Jahrhundert die Kirche attraktiv halten kann. Seine Gesprächspartner sind ein ultramontaner, romtreuer Kleriker und ein liberalerer Katholik, der sich auch freigeistig äußert. Der Barock hatte eine große Ausstrahlung auf die Menschen, er holte sie in die Kirche. Wird das auch heute in den neuen „pastoralen Räumen“ gelingen?

Bitte beachten Sie die Website www.oelinghausen.de

Autor:

Alfred Hilbig aus Arnsberg-Neheim

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