Alfred Krupp Schule - heiße News von Ehemaligen

Prost auf das Alfred-Krupp-Gymnasium! Darüber Reden ist Silber, dabei sein ist Gold. Ehemaligen-Treffen nach 50 Jahren - 4. v. li. Hans-Jürgen Fuss; 2. v. rechts Freund Hans. Fotos: Schattberg
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Abi-Jubiläum nach 50 Jahren: Statt Jammer-Soap – bundesweite Vorzeige-Jubel-Story!

Schule… Wer ist nicht froh, wenn sich die Tore nach langem Büffeln endlich schließen? Wo gerade das Gymnasium just mit G8 - G9 für Zündstoff sorgt. Moment! In Essen gibt es ein Gymnasium, das „anders“ ist. Stets Vorreiter für Schüler, Schülerinnen. Ehemalige der AKS, die 1966 an der Alfred-Krupp-Schule Abitur machten, trafen sich. Da brannte die „Hütte“ im Gasthaus Brenner, Essen-Rüttenscheid.

Abitur vor 50 Jahren. Wie sind die Ehemaligen drauf? Super! Wie junge Hüpflinge. Kein Fremdeln. Von 26 Ehemaligen kommen 12 – u. a. Süddeutschland, Tübingen, Köln, Celle. Frauen, Männer. Mit Spitzen-Berufen - Lehrer, Ingenieur, Zahnarzt, Psychologe, Jurist…

Lob prasselt auf das 108-jährige städtische Gymnasium AKS. Hans-Jürgen Fuss, Psychologe, krauser Haarschopf – skizziert glatt, gradlinig seine Parade-Vorreiter-Penne. „Seit 1960 wurde die Schule auch ein Gymnasium in Aufbauform für qualifizierte Realschulabsolventen. Meines Erachtens das erste Gymnasium in Essen, das diese Möglichkeit zur Erlangung des Abiturs bot. Und das in geschlechtsgemischten Klassen, was in jener Zeit durchaus nicht die Regel war.

Zusammen mit meinen Mitschülern-/innen aus diversen Realschulen gekommen – absolvierten wir vom Frühjahr 1964 bis Herbst 1966 die Klassen 11, 12 und 13; damals hieß das noch Obersekunda, Unterprima, Oberprima. Das letzte Jahr vor dem Abitur dauerte nur ein halbes (Kurzschul)-Jahr, was einer bundesweiten organisatorischen Umstellung des Schuljahres zu verdanken war. Bis dato begann ein Schuljahr immer nach den Osterferien, ab dann nach den Sommerferien.

Wir hatten anders als heute nicht die Möglichkeit, z. B. Fächer wie Latein abzuwählen und durch ein anderes zu ersetzen. So mussten wir in zweieinhalb Jahren das Große Latinum erwerben, während die „regulären“ Gymnasialschüler, die direkt nach der 4. Klasse zum Gymnasium gewechselt waren, dafür die doppelte Zeit (!) zur Verfügung hatten. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, dass wir speziell aus diesem Kontext heraus von Überlastung oder Überforderung gesprochen oder gejammert hätten! Es war einfach so. Auch das übrige Programm war keines, das auf Schmalspur zum Abi geführt hätte.

Gleichwohl konnten wir allesamt schon Mitte der 60-er Jahre oder zumindest später rückblickend dankbar sein, dass uns diese relativ neue und sinnvolle schulische Laufbahn ermöglicht wurde.“ Ja, aus allen 26 Schülern/Schülerinnen sind stattliche Berufs-Granaten geworden. Beweis: „Dass das Projekt Aufbaugymnasium ein sehr gutes war und sich dann ja auch mehr und mehr bundesweit durchsetzte.“

„Die Hürden früher waren viel größer aufs Gymnasium zu kommen als heute“, bestätigt Freund Hans. „Die AKS war die erste Essener Schule, die Absolventen der Realschule aufnahm. Wir wurden nicht gemischt mit regulären gymnasialen Klassen sondern wir bildeten eigene Realschulklassen, gemischt – Mädchen und Jungen. Wir kamen alle von Schulen, die früher reine Jungen- oder Mädchenklassen waren.“
Hans liebte seine Realschule am Schloss Borbeck so, dass er als Pädagoge nach dem Studium dort lehrte.“

Fuss rückblickend: „Mein schlechtestes Fach in der Oberstufe war Mathe. Obwohl ich ein guter Schüler war, blieb ich in Mathe stets auf Vier bis zum Abi. Ich wollte studieren. Aber unbedingt was ohne Mathematik. Zufällig traf ich meinen besten Freund aus der Realschule. Der hatte Reclam-Hefte über Sigmund Freund und Psychologie – Analyse, Traumdeutung. Die Hefte habe ich verschlungen. Also Psychologie-Studium. Die Beute kam vor dem 1. Semester: Das Pflichtprogramm – Statistik I, mit Aufbau II, III. Klartext: Mathe. Generalprobe in den Sand gesetzt. Doch dann zündete der Mathe-Funken… Es lief wie am Schnürchen. Ich bekam einen tollen Traum-Job; würde immer wieder den Beruf wählen.“

Na, jetzt haben die zwölf „Weisen“ doch nichts mehr zu befürchten. Ein Lehrertritt gefällig? „Nein. Die waren durchweg alle gut. Nicht nur als Lehrer, auch sehr gut als Mensch.“

Prost! Auf die nächsten fünf Jahrzehnte.

Prost auf das Alfred-Krupp-Gymnasium! Darüber Reden ist Silber, dabei sein ist Gold. Ehemaligen-Treffen nach 50 Jahren - 4. v. li. Hans-Jürgen Fuss; 2. v. rechts Freund Hans. Fotos: Schattberg
Weißt du noch - damals...
Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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