Verkaufsoffener Sonntag: Frohnhauser jubelten
Am zehnten verkaufsoffenen Sonntag in Frohnhausen strahlte wie bestellt „Klärchen“ vom tintenblauen Himmel. Käufer, Kaufmannschaft jubelten, jubilierten. Und – Bezirks-Bürgermeister Klaus Persch wurde beim Rückfall erwischt…
Der Reihe nach. Beginnen wir bei A wie Optik Jari Augustin. „Gute Stimmung, nette Kunden. 20 % auf alles.“ Klar, da stimmte die Durchsicht. Mit Weitblick meinte Annedore Hallberg: „Ich hätte nichts gegen verkaufsoffene Sonntage – alle vier Wochen.“ Strikte Ablehnung folgte von Gatte Heinz-Werner: „Man muss auch an die arbeitenden Mitarbeiter denken, die stehen dann ihrer Familie nicht mehr zur Verfügung.“
Trübsal? Ein Fremdwort an diesem Sonntag. Denn von den Kaufleuten wurde Sekt, Selters, Wein, Federweißer eingeschenkt. Prost auf den 10.10.2010!
Die Geschmäcker sind verschieden. So frohlockten Heidi und Olaf Eickmeier: „Wir kauften bei der Deutschen Bank viele Lose zugunsten Achilles Förderverein e.V. /Apostelhaus für „Mittagessen für Kinder“. Gewonnen? „Regenschirm, Kugelschreiber, Schiff.“ Was? „Eingegossen in Glas.“ Ach so. Heidi holte Luft, hakte nach: „Die leckeren Waffeln von der Mommsen-Apotheke verschrieb mir mein Olaf.“ Der konterte: „Den heißen Grünkohl mit Mettwurst von Gronau verordneten wir uns selbst…!“ Manfred Zabel, Filialleiter Gronau, rannte derweil wieselflink vom Geschäft zu den Außenständen. „Wir sind gleich ausverkauft. Stimmung super. Da können wir nicht meckern.“
Gott sei Dank, einen Notfall hatte die Mommsen Apotheke nicht. Aber zeitweise war der Andrang nach den duftenden Waffeln einfach beängstigend. Christine Staschulat, Filialleiterin, backte mit ihrem Team wieder für die Achilles „Kindertafel“. „Wir wollen auf jeden Fall den Stand vom letzten verkaufsoffenen Sonntag halten. 1000 Euro.“ Sie wies auf das Schwein. „Es ist schon gut im Speck.“ Na ja, Keramik-Speck.
Fest steht, dass die Frohnhauser feste für ihre Kinder sorgen. „Wir möchten 1500 Lose für Achilles „Mittagessen“ verkaufen. Der größte Teil ist schon weg“, meinte begeistert Barbara Höchtl, Filialleiterin Deutsche Bank. 50 Cent ein Los – die Preise waren nobel: Wii-Fit (Play-Station – gehobene Form), Kamera, Telefon, Bestecke, Reisegutscheine und viel mehr… Kaum ausgesprochen, zog schmunzelnd Karl-Heinz Stimper mit Kaffeemaschine, Regenschirm, Stofftaschen von dannen. „Wunderbar, ich freue mich wahnsinnig.“
Achilles war in aller Munde. Da strahlten um die Wette mit Wettergott Petrus Professor Dr. Hans Erlinger, Vorsitzender und Achim Bronner, Apo-Jugendhausleiter. Sie vergaßen die Lütten beileibe nicht. Beim Angelspiel sowie Holzspiel Jakkolo konnten die Punkte sammeln. Preise war der Lohn. Die vier-jährige Lisa hatte ihren Spaß. Warum? „Weil Tante Conny und Marvin da sind.“ Der Sohn von Daniela Funder war sehr konzentriert beim Spiel, seine Mutter meinte: „Das ist mal was Außergewöhnliches für Frohnhausen.“
Sehr angetan vom Frohnhauser Unterhaltungsangebot zeigte sich Edith Paul. „Die Flop-House String Band mit ihrer Musik ist meisterlich – wie auch die Tänzer und Tänzerinnen.“
„Ich freue mich, dass der verkaufsoffene Sonntag so gut von den Menschen angenommen wird. Auch die vielen bunten Stände beleben den Ortsteil ungemein. Jetzt besuche ich mal die Goldschmiede Schöne,“ freute sich Jutta Pentoch. Das Geschäft war rappelvoll. Zufrieden zeigte sich Detlef Schöne. „Die Leute sind durch das herrliche Wetter animiert zum Gucken und Kaufen. Das hebt die Laune ungemein.“
Kaffee, Kuchen verkaufte das Team Essen 99, Vergnügen beim Geschicklichkeitsspringen „Triff den Wurm“. Ernst-Peter Berghaus zu dem Erlös: „Für Kinder, die sich aus finanziellen Gründen keine Ferien leisten können. Wir beschäftigen sie im Tennis-Camp Abel, bei den Roll-Hockey-Schnupperkursen, Raumerstraße, fahren Radtouren um den Baldeneysee.“ Vormerken: Berghaus veranstaltet am 5. Dezember in Frohnhausen, Bahntrasse Rheinischebahn, Nöggerathstraße, den Spendenlauf für Essener Straßenkinder „Rund for Kids“; laufend helfen.
Wein, Wein und Gesang – gehören zusammen. Bei Jeannette Müller, Weinboutique, standen die Gäste in sehr geselliger Runde beim Federweißer, Burgunder, Riesling, selbstgebackenem Zwiebelkuchen. Es lockte ein Gewinnspiel mit Reise für zwei Personen nach Süd-Frankreich. Anzieherin war zudem Malerin Dalia Sölkner, Frintrop, die eine Kombination aus Zeche und Secco kreierte – als Flaschenkünstler-Etikett. Tja, plus Inhalt, da hagelte es Zuspruch vom Karnevalsverein Hahneköppe; aus Lokalcolorit und ungebremster Trinkfreude. Prosit!
Übrigens, Bezirksbürgermeister Klaus Persch versprach im August beim Berlin-Besuch (Einladung von Petra Hinz, MdB) sofort nicht mehr zu rauchen. Bei Rückfall würde er den Gervinuspark säubern. Ertappt wurde er bei der letzten Awo-Sitzung. (Namen der Redaktion bekannt). Daraufhin Sonntag angesprochen, errötete Persch, druckste, dann:„Ich mach’s. Im Frühjahr.“ Auch der WEST ANZEIGER vergisst nichts…
Alle Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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