Langsam aber beständig

So soll das fertige Gebäude einmal aussehen.
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Zwar geht der Bau langsam voran, aber seit Beginn der Bauarbeiten der neuen Zentralmoschee in Essen Altendorf hat sich einiges getan. Ursprünglich an der Helenenstraße angesiedelt, soll das neue Gebäude In der Hagenbeck 41 nun Platz für alle Gemeindemitglieder bieten und so den zu klein gewordenen Erststandort ersetzen. Die neue Zentralmoschee, gehörig zum Dachverband DITIB (Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion), wird somit der muslimischen Bevölkerung Essens und Umgebung als neues Gemeindehaus und Kulturzentrum dienen.
Auf einer Grundstücksfläche von 6400 qm sollen Gebets-, Schulungs- und Seminarräume, ein Frauen-, Jugend- und Seniorentreff, eine Bibliothek und ein Café entstehen. Der Parkplatz bietet Raum für etwa 109 Fahrzeuge, Personen ohne Kraftfahrzeuge können das Gelände über die S-Bahnstation Essen-Frohnhausen sehr schnell und einfach erreichen.
„Wer uns kennt weiß, dass wir bisher an der Helenenstraße zu finden waren. Aber die Räumlichkeiten dort sind nicht mehr ausreichend, um allen Gläubigen Platz zu bieten. Also haben wir uns 2004 dazu entschieden, ein modernes islamisches Zentrum zu bauen. Hierfür haben sich das ehemalige Gelände und die ehemalige Lagerhalle des einstigen Schuhhauses Böhmer wunderbar geeignet“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Murat Karaca.
Im Jahr 2008 erhielt der Verein dann die Baugenehmigung und zwei Jahre später wurde mit dem Bau begonnen. Finanziert wird der Bau der Zentralmoschee nach wie vor ausschließlich über Spenden, die auf Gemeindefesten und von Privatpersonen erbracht werden. Zuschüsse des Landes oder der Stadt sind nicht dabei.
Wer sich anschauen möchte, wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind, kann dazu eines der regelmäßig stattfindenden Feste besuchen oder sich auf Anfrage die Räumlichkeiten zeigen lassen.
„Das Gebäude ist in mehr oder weniger zwei Ebenen unterteilt. Oben, also direkt unter der Kuppel, befindet sich der große Gebetsraum, der Platz für etwa 900 Personen bietet. Die Kuppel ist aus Aluminium und sehr lichtdurchlässig. Hinten im Raum gibt es Sanitäranlagen, in denen die Gläubigen die rituelle Waschung durchführen können“, meint der Jugendausschussvorsitzende Gökhan Fidan. „In der unteren Etage finden sich die kulturellen Räume, also die Treffs, die Sporthalle, das Café und auch einen kleinen Raum für Veranstaltungen soll es geben.“
Zu Beginn kümmerte man sich um die Heizungs- und Sanitäranlagen. Eine Herausforderung dabei war die Entwicklung eines Konzeptes, um eine so große Fläche zu beheizen. Das Stichwort hierbei heißt Nachhaltigkeit und die Beheizung soll auf umweltfreundliche Weise geschehen. Auch an die Elektronik wollte man sich zu diesem Zeitpunkt herantasten. „Im vorgesehenen Fünfstufenplan waren das die ersten beiden Schritte“, ergänzt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Pressesprecher Müslüm Karakas. „Im Anschluss soll eine Innenisolierung der Kuppel erfolgen, es muss alles verputzt und mit Farbe versehen werden. Dann muss eine Fachwerkkonstruktion der Kuppel gemacht werden uns ganz zum Schluss ist der Außenbereich an der Reihe.“ So der Stand 2014.
Anfang des Jahres 2015 ist man mit den Arbeiten schon wieder einen ordentlichen Schritt weiter gekommen: Die Abdichtungsarbeiten wurden abgeschlossen, ebenso wie die Außenisolierung der Kuppel. Auch ist der Männerwaschraum im Gebetsraum als Rohbau fertig gestellt worden, wobei dort schon Wasser fließt und die Sanitäranlagen benutzt werden können. Zusätzlich wurden runde Fenster an der Kuppel eingebaut und die Kuppel verkleidet, wodurch eine Abdichtung von außen erfolgt und kein Wasser mehr durchkommt. Spannend wird auch noch die Auskleidung des Gebetsraumes, da das Endergebnis sehr kunstvoll gestaltet sein wird.
„Bei der Moschee handelt es sich um eine türkisch-osmanische Moschee und Verzierungen und eine ansprechende Optik spielen eine große Rolle. Wir werden viel mit Holt arbeiten, da das sehr schön anzusehen ist und einen angenehmen Geruch verbreitet, den Materialien wie Beton etwa nicht vorzuweisen haben. An der Kuppelinnenseite sind aufgemalte Schriftzüge aus dem Koran vorgesehen“, beschreibt Murat Karaca das weitere Vorgehen.
Wann diese Arbeiten abgeschlossen sein werden, kann noch nicht gesagt werden. Auf dem kommenden Gemeindefest wird aber sicher schon wieder ein Fortschritt zu bestaunen sein.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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