Eine rollende Kaffeemaschine
Café-Quatsch-Mobil soll den Austausch in Frohnhausen fördern
Seit gestern, 29. April, gibt es in Frohnhausen ein Café-Quatsch-Mobil. Der Scooter, den man aus der Seniorenarbeit kennt, wurde als Kaffeemaschine ausgebaut. Durch das Café-Quatsch-Mobil soll der Austausch im Stadtteil gefördert werden und Hemmschwellen abgebaut werden.
Peppig aufgerüstet ist das rote Mobil mit dem Logo des Vereins EMMA&WIR und dem LüttringHaus sowie auf der anderen Seite mit den Sponsoren: Bezirksvertretung und Jugendamt des Bezirks. Alle Institutionen und Initiativen des Stadtteils - die in ihren Statuten die Menschenrechte wahren - sollen das Gefährt nutzen dürfen. Es soll für den Frohnhauser Kaffeequatsch - analog zum Kaffeeklatsch stehen.
„Das Café-Quatsch Mobil ist ein Symbol: Wir wollen Frohnhausen in Bewegung bringen für mehr Mobilität und für Begegnung. Wir wollen erfahren, was Menschen in Frohnhausen bewegt“, so Maria Lüttringhaus.
Das Hauptmotto des Vereins EMMA&WIR: Aktivitäten machen…Begegnung inklusive zeigt sich hier in besonders lockerer Form: beim Cafétrinken wird der Austausch ermöglicht, Hemmschwellen können fallen, Menschen, die sich sonst nicht so locker begegnen, können sich austauschen.
Es ist gleichermaßen geeignet für Menschen mit und ohne Rollstuhl und soll zum Dialog im Stadtteil einladen. Nutzen kann das Café-Quatsch-Mobil, wer immer diesen Dialog sucht – auszuleihen ist es über den Verein Emma&Wir im LüttringHaus in der Gervinusstrasse 6.
Viele Vereine haben schon Interesse bekundet und wollen mitmachen. So soll es zum Beispiel als rollendes Sprachcafé für Menschen mit Migrationshintergrund ganz normale Begegnungen im Alltag unterstützen – im Park, auf dem Markt – gefördert von der Bezirksvertretung III und dem Jugendamt des Bezirks.
„Man muss auch mal andere Wege gehen, um mit Leuten ins Gespräch zu kommen!" Freut sich Klaus Persch, Berzirksbürgermeister des Bezirks III.
„Auf den Integrationskonferenzen ist es immer wieder Thema, wie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund besser ins Gespräch kommen können.", erklärt Christian Uhl vom Jugendamt und dann dreht er gleich eine Runde.
Jürger Erhard von der Dorstener Arbeit kommt stilgetreu mit einem VW-Bulli aus den 70er Jahren - natürlich mit Elektroantrieb, denn die Dorstener Arbeit hat sich im Rahmen von Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit seit Jahren darauf spezialisiert spannende Gefährte in E- Autos umzubauen.
„Diesmal war es halt kein Oldtimer. Das war für uns reizvoll einen Seniorenscooter aufzupeppen. Wir haben ihn wie bei einer Stretchlimousine einfach verlängert, um eine zweite Batterie unterzubringen und hatten Spaß den Prototypen zu entwickeln. Vorne die gebrauchten Becher, hinten die sauberen, die Milch, das Zubehör, der Kaffeevollautomat – und ein Sitz zum drehen, damit man auch mit Handicap den Kaffeeautomat bedienen kann.“
Und auch sonst wurde jedes Detail ausgetüfftelt, damit alles rutsch- und bruchfest ist und auch bei 6 km/h auch den Kurven standhält.
Am meisten Freude bereitet es derzeit Ferihan Aydin, die als Bewohnerin vom Rollstuhl auf den Elektro-Scooter umstieg und endlich mal allen davon fahren konnte.
Maria Lüttringhaus freut sich über ihre Idee und darüber, dass man hier nun nie genau wissen kann, ob der oder die Fahrerin eine Körperbehinderung hat oder vielleicht doch nicht? „Inklusion ist für mich, wenn es keiner mehr merkt und keiner darüber spricht!“
Kaffee bringt nun also neuen Schwung Nach Frohnhausen.
Telefonische Nachfragen für die Ausleihe bitte an das Büro des Instituts LüttringHaus, das im gleichen Haus ansässig ist und die Ausleihe derzeit koordiniert: 0201 287914.
Autor:Claudia Grosseloser aus Essen-West |
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