Auf dem Weg zum ersten Platz: Marcel liebt Bowling!

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Kugeln sind sein Element: Marcel Orlowski spielt leidenschaftlich gerne Bowling.

Er ist 11 Jahre alt und wirft doch schon fast wie ein Profi: Marcel Orlowski ist der Nachwuchsstar bei dem BV Assindia.
“Irgendwann hat mir Fußballspielen einfach keinen Spaß mehr gemacht“, erzählt der junge Bowler. „Bowlingspielen kann ich immer“, zwinkert er amüsiert. Fußball ist da eher schwierig, wenn es draußen aus Eimern gießt.
Ob er das Fußballspielen vermisst? „Nein, bestimmt nicht. Meine Freunde habe ich ja noch alle, aber bowlen liegt mir einfach mehr.“ Was der zweite Platz bei der Landesmeisterschaft eben auch beweist.
„Im Moment erziele ich Ergebnisse bis zu 160 Punkten bei einem Spiel“, ist Marcel stolz. Und wer selber einmal Bowling spielen war, der weiß, das ist gar nicht so einfach.
Doch Vater Orlowski gibt unverblümt zu: „Man hat als Vereinsspieler schon andere Möglichkeiten, als jemand, der den Sport als Hobby betrachtet.“ So und welche?
Die Bahnen sind in jedem Fall dieselben. So trainiert der Verein auch während des „normalen“ Betriebes. Einzig die Kugeln und die Technik sind anders. Und das macht meist viele Punkte aus.
„Wenn man nicht richtig „anläuft“ hat man schon verloren“, berichtet Stephan Orlowski. Und Marcel stimmt zu: „Man merkt es quasi sofort, ob der Wurf ein guter wird oder nicht.“ Dass er mehr im Knie- also nicht mit gestreckten Beinen spielen solle, das weiß Marcel in jedem Fall.
Er ist aufgeweckt und für sein Alter recht keck. Vereinssport und Gemeinschaft prägen eben. Nein der Trick ist und bleibt die richtige Technik“, so Vater Orlowski. Zuerst bringt man das ordentliche Schwingen bei. Also die Dinge, die mit den jeweiligen Armen gemacht werden, bevor die Kugel abgespielt wird. Das ist auch darauf ausgelegt, welches Bein der Bowler vorne stehen hat. Kleiner Tipp: „Wer das linke Bein vorne hat, der sollte mit rechts werfen und umgekehrt. Das ist einfach eine physikalische Sache, und man hat so eine bessere Hebelwirkung.“ Sprich die Kugel kann viel mehr Geschwindigkeit bekommen. Beim näheren Hinsehen wird klar: Marcel stimmt sich auf eine Geschwindigkeit von 26 km/h pro Wurf ein. Und nein, abgucken kann man beim Bowlen eigentlich nicht. „Jeder hat seinen ganz eigenen Stil. Also wenn ich demjenigen dann meinen Stil aufzwänge, klappt es bei ihm eh nicht“, weiß Marcel zu berichten. Es dauert ein wenig, aber mit ein bisschen Zeit und Übung entwickelt jeder seinen ganz eigenen Ablauf. Dann lernt man auch, die Punkte auf gleichem Level zu halten, oder aber sich zu steigern.
Und wie schaffen es die Bowler, ihre Kugel so schön rotieren zu lassen, dass sie quasi Haken schlägt und dennoch alles abgeräumt wird. „An sich ist das nicht schwer“, lacht Marcel. „Ich kann es eben zeigen.“
Gesagt getan, die Kugel rollt, rotiert und wir sind sehr erstaunt. „Nein, so viel Zauberei ist da gar nicht dabei“, so Marcel. Die Profi-Kugeln haben nämlich einen Kern, der anfängt zu rotieren.
Damit wird dann auch der Effekt der Rotation nach außen sichtbar und man kann relativ leicht die Kugel dazu bewegen, einen Bogen zu werfen.
Dabei sind die Kugeln in den verschiedensten Formen und Farben zu bekommen. Ob der Kern rund ist, dreieckig oder die Kugel gar keinen Spezialkern besitzt: Alles ist erlaubt. „Ich habe sogar immer mehrere Kugeln, mit denen ich in einem Spiel spiele.“ Aha doch ein Trick? Nein nein, gängige Praxis. Zuerst wird mit einer Kugel ohne Kern gespielt, um möglichst viele Pins abzuräumen. Stehen dann wider erwarten noch einige Pins, dann kommt die Spezialkugel mit rotierendem Kern zum Einsatz. Die schlägt dann gerne mal Haken bzw. Bögen, um eben „alles abzuräumen.“
Dennoch ist kein Spiel wie das andere. „Es gibt gute und schlechte Tage, vergleichbar mit einer Klausur in der Schule. Bei einem guten Tag gibt es eine gute Note, bei einem schlechten eine weniger gute. Allerdings kann man Bowlen auch einfach besser üben. Immer und immer wieder den Ablauf proben. Wenn der sitzt, dann sind gute Ergebnisse meist mit von der Partie. Es gibt aber auch Menschen, die werfen ein Ergebnis von 300 Punkten. Das ist die höchst zu erreichende Punktzahl und manchen gelingt das nur ein einziges Mal in ihrer Bowlingkarriere. „Dann hat eben alles gepasst“, erklärt Orlowski. „Genauso ist der Druck aber auch da, der dann erschwerend auf den Schultern lastet.“ Meist gelingt so ein Ergebnis in Folge nur den Spitzenspielern, in der Bundesliga etwa.

Rotation ist
das Zauberwort

Das macht aber auch nichts, denn niemand erwartet ein Ergebnis an die 300. „Bei 250 sind alle schon sehr zufrieden“, gibt Orlowski zu. Klar sind mehr Punkte schöner, aber „wir spielen ja gerade, weil uns dieser Sport Spaß macht und möchten niemanden im Verein zu sehr drillen.“ Auch wenn Disziplin gefragt ist. Denn eine gewisse Routine muss vorhanden sein. „Es gibt da eine lustige Geschichte“, berichtet Orloswki.
„Ein guter Spieler von uns hat einige Tage vor einem Wettkampf auf dem Computer Bowlen gespielt. Also richtig mit Bowlinganimation in Echtzeit. Durch diese an sich falsche Bewegung mit der Steuerung, die das PC-Spiel erforderte, hat er im Wettkampf die ersten Spiele alle vergeigt. Von nun an hatte er PC-Spielverbot vor einem Wettkampf“, schmunzelt Stephan Orlowski.
Überhaupt sieht es richtig gut aus, wenn Marcel Orlowski mal richtig Gas gibt. Fast wie beim Tanzen wirkt die Endpose, die zum Ziel führt.
„Mit dem gestreckten Bein wird die Balance gehalten“, verdeutlicht der stolze Vater.
Und wer jetzt auch Lust bekommen hat, sich im Bowlingspielen zu versuchen, der sei hierzu herzlich eingeladen. Unter der Rufnummer: 53 40 63 gibt es weitere Infos.

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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