75 Jahre Bildung
Berufskolleg West lud zum Ehemaligen-Treffen
Über einen besonderen Anlass konnte sich das Berufskolleg Essen West am vergangenen Wochenende freuen: 75 Jahre hat die Institution nunmehr erreicht und lud am Samstag deshalb zu einem Ehemaligen-Treffen ein. Gekommen sind SchülerInnen und Lehrer, die das Berufskolleg besucht beziehungsweise dort unterrichtet haben.
Zentraler Treffpunkt war der Schulhof, der zum einen mit Speisen und Getränken zur Feier des Tages lockte und zum anderen als Plattform zum Austausch und miteinander in Kontakt treten diente.
„Der eine oder andere wird hierbei sicherlich überrascht sein, welche Infrastruktur aktuellen Schülern mittlerweile zur Verfügung steht“, betont der Schulleiter Georg Greshake.
Gemeint waren hierbei die technischen und digitalen Innovationen, die den heutigen Schülern und Lehrenden etwa in den Klassenräumen zur Verfügung stehen: In einem großen Kraftakt hat das Kolleg in den letzten fünf Jahren viele Unterrichtsräume mit modernen Medien ausgestattet, sodass der pädagogische Ansatz weiter optimiert werden konnte. Alteingesessene Medien wie die Tafel sind dabei jedoch nicht verschwunden, sondern sollen, um Alternativen zu bieten, weiterhin zur Verfügung stehen. Jeder Lehrende kann dadurch so unterrichten, wie er oder sie es für effektiv hält und auch die SchülerInnen haben eine Wahlmöglichkeit. Da diese Umrüstung nicht gerade ein Schnäppchen war, geht in diesem Zusammenhang ein großer Dank an den Förderverein.
Netzwerken und Kommunikation stehen im Vordergrund
„Im Mittelpunkt dieses Ehemaligen-Treffens stehen aber natürlich die angereisten Personen“, so Greshake weiter. „Ehemalige sollen auf diese Weise nochmals in einer anderen und entspannten Atmosphäre zusammen gebracht werden, um sich zu unterhalten oder Erfahrungen auszutauschen. Zudem wollen wir den Aufbau eines Netzwerkes untereinander anregen, dass man sich je nach Bedarf bei anderen Personen melden kann. Das kann von Vorteil im Berufsleben sein, denn wenn sich jemand zum Beispiel für eine bestimmte Firma interessiert, kann er eine Person, die dort arbeitet, um Informationen bitten.“
Wie es dem Wort schon zu entnehmen ist, soll ein Berufskolleg gezielt auf den späteren Berufswunsch vorbereiten. Technik ist hierbei das Stichwort, was ein großer Schwerpunkt im mittleren Schulabschluss, im Fachabitur und im Abitur ist.
Auch Puya (20) hat hier seinen Abschluss gemacht und ist nun an der Ruhruniversität Bochum, um dort Maschinenbau zu studieren: „Man muss schon sagen, dass wir in unserem Klassenverband mehr Jungs als Mädchen hatten. Dennoch haben wir uns richtig gut verstanden. Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war die Möglichkeit, frei und selbstständig zu arbeiten. Das ist bestimmt ein Vorteil, den vielleicht nicht alle Schüler genießen können, aber da es im Studium um Eigeninitiative und Selbstverantwortung geht. Dahingehend haben uns unsere Lehrer die richtigen Voraussetzungen mit auf den Weg gegeben.“
Industrie 4.0: Berufskolleg West will Vorreiter sein
Ein Highlight des Nachmittags war eine kurze Führung durch den Luftschutzbunker, der sich unter dem eigentlichen Lehrgebäude befindet und über eine enorme Fläche verfügt. Der Schulleiter machte die Führung persönlich und erzählte dabei etwas von der Historie des Baus. Wie zum Beispiel, dass der Bunker damals bis zu 500 Menschen bei Bombenangriffen Schutz bot, welche bei Alarm mit lediglich ein paar wichtigen Habseligkeiten rein kamen. Sah man sich die Dicke der Wände genauer an, wunderte es nicht, dass dieser unterirdische Teil nicht zerstört wurde.
„Um nochmal auf die Zukunftspläne des Berufskollegs zu sprechen zu kommen, streben wir in der kommenden Zeit ein ganz bestimmtes Ziel an“, erklärt Greshake weiter. „Uns ist sehr wohl bewusst, dass die unausweichliche Innovation die Industrie 4.0 ist. Auf diesen Zug werden wir aufspringen, ja wir wollen sogar das erste Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen sein, das sich diesbezüglich auf den Weg macht. Eigene Prozesse müssen dafür zunächst angepasst werden und es muss eine permanente Erneuerung der Infrastruktur erfolgen. Firmen und auch Institutionen, die sich dahingehend nicht auf den Weg machen, sind auf einem schlechten Weg. Wir wollen unsere Schüler aber fit für die Zukunft machen und selbst ein Zentrum 4.0 werden.“
Autor:Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West |
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