"Wie ein roter Faden"- Ausstellung im Finanzamt
Bunt, farbenfroh, vielfältig. Dies sind wohl nur einige Adjektive, die die letzte Ausstellung im Finanzamt Essen-Süd, Altendorfer Straße, von der Künstlerin Susanne Nocke treffend beschreiben. Es war die nun schon 37. Ausstellung und die Künstlerin hat mit ihrem Titel „Kinder wie die Zeit vergeht“ den Nagel auf den Kopf getroffen.
Denn 37 Ausstellungen an ein und demselben Ort, das muss man erst einmal schaffen!
Finanzamtvorsteher Ulrich Hartmann betont: „Es ist wieder eine sehr schöne Ausstellung. Frau Nockes Bilder überraschen den Betrachter auf jeder Etage!“
Die Essener Künstlerin und Mutter zweier Söhne zeichnet sich dadurch aus, dass sie gut mit Menschen umgehen kann und schon vielen gezeigt hat: „Jeder kann malen“. So ist sich Nocke sicher: „Manchmal braucht man nur den nötigen Denkanstoß und dann klappt das mit der Malerei von ganz alleine!“
„Jeder kann malen!“
Besonders Portraits haben es der Künstlerin angetan. So finden sich auch die Themen wie Zusammengehörigkeit von Pärchen, wie Zusammengehörigkeit innerhalb der Familie in ihren Werken wieder.
Da gibt es spielende Kinder zu sehen (mal im Ernst, wer weiß nicht mehr, wie er als Kind auf den Baumstämmen im Wald herumgetollt ist, oder sich dahinter versteckt hat?) oder Verliebte. Augenblicke eingefangen, die dem Betrachter sofort vertraut sind! Ihr Projekt „Farbtopf“, mit dem Kinder spielerisch an die bildende Kunst herangeführt werden sollen, ließ Nocke in ihre Ausstellung ebenso einfließen wie die Farbe an sich. Denn das sind Nockes Werke: Sie sprühen nur so über von intensiven Farben und Formen! Da gibt es Bilder von Strand und Booten, die nur dazu einladen, direkt in den Urlaub zu fahren.
Ein anderer Themenschwerpunkt von Werken der Künstlerin fasst diese so zusammen: „Werke, die zum Thema ‚Meine Stadt‘ entstehen oder schon entstanden sind, zeigen, eben genau das: ‚Meine Stadt‘, schmunzelt Nocke. Konkret will sie damit ‚ihr‘ Essen zeigen, so wie sie es sieht. So gibt es Bilder mit Karstadt, Zollverein oder der Philharmonie. Alle mit der persönlichen Note und auch mit persönlichen Erlebnissen verknüpft. „Als Karstadt“ geschlossen hat, daran erinnere ich mich nur zu gut“, berichtet die Künstlerin. Und mit ihrem Bild von der Karstadtfassade - in den einzelnen Fenstern spiegeln sich Dinge, die Nocke mit dem Einkaufshaus verbindet- verarbeitet sie auf ihre Art die Schließung.
„Kennen Sie das noch?“, fragt die Künstlerin. „Als Kind hat man oft Fotos weitergezeichnet.“ Ebendieses hat sie bei der Lichtburg getan. Ein Foto klebt auf der Leinwand, drumherum gehen die Sitzreihen weiter. Wer nur flüchtig einen Blick darauf wirft, denkt dass er eben das Innere des gemalten Filmpalastes sieht. Weit gefehlt! Fotografie und Malerei bilden eine Einheit. Und das ist so gewollt und auch gut so!
So etwas fasziniert auch Bürgermeister Rolf Fliß, der extra für Nocke mit dabei war. „Mich fasziniert an Susanne Nocke, dass sie spannende Projekte verwirklicht und gut mit Kindern, eigentlich allen Menschen kann“, so Fliß. Außerdem zieht sich ihr Thema wie ein roter Faden durch die Werke. Alles scheint zu stimmen, passt zusammen“, schwärmt der Bürgermeister. Und weiter heißt es: „Auch die lebensbiografischen Bezüge in ihren Werken finde ich sehr gut.“ Für Susanne Nocke ist jede Ausstellung ihrer Werke ein wenig wie eine Mutprobe. „In meinen Bildern kehre ich mein Innerstes nach Außen“, berichtet sie. „Es kommt mir dann so vor, als wäre alles wie ein offenes Tagebuch, bei dem man den Schlüssel vergessen hat.“
Offenbarung
Trotzdem denkt Nocke nicht ans Aufhören. Im Gegenteil! Sie will ihre Eindrücke weiterhin in Pastell, Aquarell oder Öl festhalten, experimentiert auch mit anderen Stoffen, Drähten zum Beispiel, die sie in die Bilder integriert. Manche sind klar ersichtlich, andere abstrakt. Aber alle erzählen sie eine Geschichte. Und sind Teil einer Seite aus Nockes ganz persönlichem Tagebuch!
Wer jetzt neugierig geworden ist, der kann sich über www.susannenocke.de über die Künstlerin und ihren Schaffenskreis informieren.
Fotos: Markus Decker
Autor:Silvia Decker aus Emmerich am Rhein |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.