Schallende Ohrfeige für Schüler

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Unerhört! Unterricht im „Echo“-Raum!

Je näher das Ferienende rückt, desto schlechter kommt Hannelore Herz-Höhnke, Bodelschwingh-Schulleiterin, in den Schlaf. Wegen fehlender Schülerzahl? Im Gegenteil. Die Altendorfer Grundschule ist in aller Munde – positiv. Mal macht’s die Schulkleidung, Schulfrühstück, dann der Milchsuppentag und mehr. Doch jetzt? Ein Klassenraum fehlt schlicht nach den Ferien. Das heißt – ihn gibt es. Doch in dem kann nicht unterrichtet werden – er hallt - wie ein Tunnel. Der Stadt ist das Problem seit langem bekannt!!

Ja, im Schuljahr 2011/12 schwillt die Schülerschaft der Bodelschwinghschule von 197 auf 219 Kindern an; Mitgrund: Die Markscheideschule wurde geschlossen. Das dürfte der Stadt nicht unbekannt sein. Und - sie ist nicht die einzige Schule (u. a. Bärendelle) die jetzt dicht macht. Folglich müssen auch Schulmöbel massig vorhanden sind. Denkste. Da herrschen Schulverhältnisse – die unglaublich sind.

Beispiel Bodelschwingh-Grundschule in Essen-Altendorf…
Mit der Schulverwaltung sprach die Schulleiterin bereits mehrmals im vergangenen Jahr und nochmals vor einigen Wochen über die steigende Schülerzahl. – Sie „bettelte“ quasi um einen kleinen vorhandenen Raum im zweiten Obergeschoss, den zum Unterrichtsraum bzw. Förderraum fertig zu stellen. „Hier muss dringend die Decke abgehängt werden, da das Zimmer sehr geräuschvoll ist. Es schallt und hallt an allen Ecken und Enden. Folgen: Kopfschmerzen, Konzentrationsbeeinträchtigungen für Schüler und Lehrer. Wir sind auf alle zusätzlichen Räume angewiesen, weil die Klassenstärke bei jeweils 30 Kindern (!) liegt.“
Klar, nichts ließ die Schule bis vor den Ferien unversucht. „Mit Karl-Heinz Schnare und Jürgen Busch (Immobilienwirtschaft der Stadt) wurde öfter gesprochen. Noch Ende 2010 besuchte Schnare die Schule; Busch besichtigte im Frühjahr 2011 die Schul-Räumlichkeiten; er stellte Handlungsbedarf fest. Doch es passierte nichts.“ Die Schule wird kläglich hängen gelassen…

Längst nicht alles. Gefährlichkeit hoch Zwei herrscht auf den Schulfluren – eben wegen fehlender Ausweich-Räume. „Seit vielen Jahren stehen Putzkarren mit Reinigungsflaschen auf den Gängen. Die müssen dringend aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen vor Kindern sicher gestellt werden. Hierzu gab es bei der Begehung mit Jürgen Busch theoretische Lösungen.“ – Allerdings auch hier - Untätigkeit.

Zum Offenen Ganztag – der hochgelobt wird, wo aber die Rahmenbedingungen erbärmlich hinken. „Die Eltern in Altendorf benötigen für ihre Kinder immer mehr verlässliche Betreuung, da viele in mehreren Jobs arbeiten, deshalb das Angebot „Offenen Ganztag“ nutzen. Außerdem sind die Kinder heute in den Schulen durch das Bildungsangebot besser aufgehoben als häufig zu Hause – vor dem Fernseher, PC oder anderen digitalen Medien“, weiß Herz-Höhnke. „Wir haben zwar nach Antragstellung eine dritte Gruppe (Betreuungsgruppe im OG) von der Stadt genehmigt bekommen. Das war’s auch. Wo wir die Gruppe unterbringen sollten, wer uns bei der Planung hilft, mit diesen Fragen blieben wir bis zum Ende des Schuljahres allein. Eltern, Lehrer, Kinder und Erzieher räumten kurzfristig einen Raum. Die Schule erhielt eine Verzichtserklärung (Verzicht auf Möbel, Material…), die die Schulleitung bis zu Ferienbeginn unterschreiben sollte. Ich habe nicht unterschrieben. Hier werden Kinder unterrichtet von zum Teil steuerzahlenden Eltern. In Essen wird stets über Bildung, Bildungspakete, Bildungschancen und anderem „Bildungskram“ in

Bildungskonferenzen diskutiert. Was passiert?“ Die Praxis ist erschütternd. Wenn vorne und hinten die schulischen Arbeitsbedingungen nicht stimmen, jede Kleinigkeit für die Schüler
zum Kampf wird, da frisst Frust die Schulleidenschaft auf.
Wir wollten Konkretes von Jürgen Busch, Immobilienwirtschaft der Stadt Essen, zur Bodelschwingh erfahren. „Herr Schnare ist in Urlaub. Die Dinge sind derzeit im Fluss. Wir haben in den Sommerferien ja noch etwas Zeit, um etwas zu bewegen. Auf Anhieb kann ich keine Informationen geben, muss mich erst mit dem Sachverhalt vergegenwärtigen. Zurzeit bin ich noch mit anderen Sachen beschäftigt.“
Das Presseamt der Stadt: Herr Busch, Vertreter von Herrn Schnare, will den Bauführer kontaktieren, sich erkundigen…

Die Uhr tickt. Schon ist Ferien-Halbzeit!

Fotos: privat

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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