Rentner mit grünen Daumen

Ohne das ehrenamtliche Engagement von Grün und Kirche würdeSt. Elisabeth sicher nicht so gepflegt aussehen.
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St. Elisabeth: Grün und Kirche stellt sich vor

Früher nannten sie sich die Rentnerband. Genauso wie eine Musikband nur anders: Anstelle von Akustik setzen sie auf Optik. Und das nicht zu knapp, denn ihre Farben sind alle Schattierungen von grün bis bunt. Verwirrt? Dabei ist des Rätsels Lösung ganz einfach: Es geht um die engagierten Herren der Truppe Grün und Kirche in St. Elisabeth in Frohnhausen, die sich regelmäßig um das äußere Bild der Kirche kümmern.

Getroffen wird sich jeden Mittwoch um 10 Uhr für ungefähr zwei Stunden. Dann werden die Gerätschaften ausgepackt, Heckenschere, Laubbläser und Hochdruckreiniger kommen zum Einsatz. Doch nicht nur die Reinigung des Kirchplatzes zählt zu ihren Aufgaben, sondern auch die Pflege der Bepflanzung und kleine Reparaturen in und um die Kirche herum.
„2009 haben wir mit allem angefangen“, erklärt der Initiator von GuK, Heribert Peterburs. „Zu Beginn waren wir acht Personen, mittlerweile ist aber einer wegen gesundheitlichen Gründen ausgeschieden.“ Und schmunzelnd ergänzt er: „Wir sind halt auch nicht mehr die Jüngsten.“

Blumen kommen vom Förderverein

Und jetzt wo es grünt und alles sprießt als ob es kein Morgen mehr gäbe, würde ein wenig Verstärkung den ehrenamtlich tätigen Männern richtig gut tun. Das einzige, um das sie sich nicht kümmern, sind die Gräber auf dem Friedhof, dafür ist ein Friedhofsgärtner zuständig.
„Pflege muss immer sein. Als damals der zuständige Küster nicht alles alleine bewältigen konnte, kam die Frage auf, wie man ihm unter die Arme greifen kann, damit das Erscheinungsbild der Kirche weiter gewährleistet werden kann“, so Peterburs weiter.
Große Sachen wie Baumschnitte oder die Reinigung der Dachrinnen an der großen Kirche werden an Firmen vergeben. Wenn aber mal eine Glühbirne fehlt, die Treppe gefegt oder die Zwischenräume der Bodenplatten gereinigt werden müssen, sind GuK zur Stelle. Und alles passiert natürlich ehrenamtlich, man ist ja schließlich Teil der Gemeinde und es ist ein persönliches Anliegen, dass die alte Dame gut aussieht.
Während Peterburs den Überwuchs am Zaun in der Spittlerstraße schneidet und sich die anderen Männer um die Kirche verteilt haben, erfährt man noch von ein paar Projekten. Eines davon ist zum Beispiel eine eigene Regenwassertonne, aus der man das Gießwasser nimmt. Auch hat es immens geholfen, als man Elektrosteckdosen nach draußen verlegt hat „Man muss die Geräte ja auch anschließen können.“ Apropos Geräte: Diese gehören zum größten Teil der Kirche. Ab und an werden aber auch die eigenen mitgebracht, weil man an diese gewöhnt ist und weil man zu Hause Exemplare hat, die im Kirchenfundus nicht vorhanden sind. Bei Ideen, die der Verschönerung der Kirche, wie etwa Blumen, dienen, wird ein Wörtchen mit dem Förderverein gesprochen, der dann Geld dafür gibt.

Keine Gärtner, aber viele grüne Daumen

Auf Nachfrage, ob einer der Herren beruflich in dieser Richtung tätig war, bekommt man eine einstimmige Verneinung zu hören. „Wir machen das nur, weil wir eine tiefe Verbundenheit zur Kirche verspüren. Es wäre eine Schande, wenn St. Elisabeth verkommt. Wenn wir sehen, dass es etwas getan werden muss, dann nehmen wir das in Angriff. Es gibt sogar ein Mitglied, das weggezogen, aber immer noch höchst aktiv in der Gemeinde ist. Tätig sind wir allerdings nur hier in St. Elisabeth“, ergänzt Peterburs.
Und wenn es etwas gibt, das über das normale Maß hinauswächst, beraumt man schon mal einen separaten Termin an. Auch das Thema Hundekot ist aktuell: Viel liegt herum, aber das ist nicht die Aufgabe der fleißigen Herrschaften. Auch dafür sind Firmen beauftragt. Viel zu tun hatte das Guk-Team nach dem Jahrhundertsturm „Ela“. Glücklicherweise handelte es sich dabei nur um das Beseitigen von Laub und Blättern, der umgefallene Baum war Aufgabe der Stadt.
„Wie jede Gruppe freuen wir uns natürlich auch sehr über alle, die sich uns anschließen wollen. Wer Lust hat einmal in der Woche aktiv an der frischen Luft zu werkeln, der ist herzlich eingeladen einfach vorbei zu kommen. Sehr freuen würden wir uns zudem über weibliche Verstärkung, daran mangelt es und nämlich ein wenig“, schließt Peterburs.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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