Rausgeworfenes Geld auf dem Gervinusplatz

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Vom kurzen Schönheitsplatz zurück zum Schmuddelplatz!

Das blühende Wunder auf dem Gervinusplatz währte wahrlich nur wenige Monate. Noch im März schwärmten wir von den farbigen Hornveilchen, Koniferen, die auf vier Big-Blumenbeeten leuchtender Blickfang waren. Endlich vorbei mit Hundekot, Steinen, meterlangen Stöcken, Müll in den Beeten. Doch mittlerweile wuchert meterhohes Dickicht in den Beeten. Extra eingezäunt- mit Eisenumrandung für 2000 €, Gelder von der Bezirksvertretung III…

Von Ingrid Schattberg
Das Frohnhauser Filetstück ist wieder vollkommen verkommen. Obwohl der Betreiber des Eiscafés Gunduz, Krefelder Straße, im Frühjahr privat eine vierstellige Summe in die Bepflanzung – mit 3-Mann-Team – steckte. Obwohl die Bezirksvertretung III zwei Beete mit Eisenumrandungen, Kostenpunkt 2000 €, schützte; die vorher als Trampelpfad dienten.

Was ist da passiert will auch Ilona Grimm wissen? „Der Frohnhauser Werbering gibt doch meines Wissens zweimal im Jahr Gutscheine für Baumbeetpaten aus. Es ist ja mit Sicherheit eine nette Idee, nur sehe ich ganz wenig schön gestaltete Baumbeete. Die meisten sind ungepflegt, dreckig. Und wo einmal Dreck liegt, da kommt auch noch mehr dazu. Da frage ich mich wohl zu Recht, was ist mit diesen Gutscheinen geschehen? Sie sind mit Sicherheit nicht für diesen Zweck verwendet worden…“

„Nein, wir sind keine Baumbeetpaten“, entgegnet kategorisch Minevver Gunduz. „Wir bekamen kein Geld. Unterschrieben haben wir auch nicht. Über 2000 € steckten wir in die Blumen-Beete aus eigener Tasche. Anfangs haben wir sie begossen, Gräser gezupft. Aber es sieht aus, als hätte jemand Unkraut gesät. Ich bin ratlos. Die Stadt wirft so viel Geld raus. Wenn jetzt nichts von städtischer Seite passiert, werden wir im nächsten Jahr Rasen säen für fünf Euro.“

Bezirksbürgermeister Klaus Persch erkundigte sich bei Grün und Gruga. Und erfuhr, dass zwei Baumbeetpaten für den Gervinusplatz eingetragen waren. „Aber durch Wegzug oder andere Widrigkeiten sich nicht mehr um die Flächen kümmerten; sich auch nicht bei Grün und Gruga abmeldeten…“

Dirk Heimeshoff, Betriebsleiter Grün und Gruga, bestätigte: „Aus der Verantwortung sind wir nie. Doch wenn Leute die Beet-Patenschaft übernommen haben, dann wegziehen, sollten sie es uns wissen lassen. Wir werden uns in den nächsten Tagen um die Gervinusbeete kümmern.“

Der Westanzeiger hakte nach: Was passiert mit den verwilderten Beeten im Gervinuspark? „Für Pflanzen haben wir ein traumhaftes Wetter. Erst Regen. Dann Hitze. Alles wächst wie blöd. Auch dort wird in Kürze was passieren.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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