Raum für Gespräche schaffen
Pfarrei St. Antonius diskutierte mit Jung und Alt über die Zukunft der Kirche
Zum zweiten Mal traf sich die aus sechs Gemeinden bestehende katholische Pfarrei St. Antonius am Freitag, den 5. Mai, im Lighthouse der umgebauten und ehemaligen Kirche St. Mariä Geburt. Unter dem Motto „Antonius sucht den K.I.C.K.“ (Kommunikation – Ideen – Chancen – Kirche) diskutierten die bis zu hundert anwesenden Gemeindemitglieder im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses (PEP) über die Zukunft ihrer Kirche.
„Was ist geschehen? Wo stehen wir heute? Wie geht es weiter?“ Zu Beginn stellte das Kirchenvorstandsmitglied Martin Eller die Ergebnisse des ersten Treffens vor. „Wir brauchen Räume!“ Mit dieser Forderung sind vor allem Gesprächsräume gemeint – eine Forderung, die an diesem Abend sofort umgesetzt wurde. Von Jung bis Alt diskutierten die Gemeindemitglieder angeregt und kritisch in kleinen Gruppen über unterschiedliche Themen von Kommunikation über Ehrenamt bis hin zu Caritas. Günter Eilers, der Moderator des Abends sagte: „Das sind Themen, die jemanden erfreuen und ernüchtern.“
Wo steht die Gemeinde heute?
Leider konnten in den Augen von einzelnen Gemeindemitgliedern nicht alle Fragen beantwortet werden. Im Vordergrund stand die Frage nach den Finanzen für die Umsetzung der Ideen. Zwar wies Günter Eilers darauf hin, dass es in den nächsten Jahren notwendige Einsparungen bis zu 30 Prozent (ca. 500.000 Euro) geben müsse, doch genaue Zahlen und Finanzpläne sind erst zu den Sommerferien zu erwarten. Das Gemeindemitglied Ursula Burilov zeigte sich zwar enttäuscht über die fehlende Transparenz der Finanzen, doch betonte sie die positive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gemeinden.
Nicht alle sehen die Finanzen als zentrales Problem an. Anja Lethen von der Gemeinde St. Antonius sieht die genannten Punkte nicht als die Hauptgründe an „warum die Kirchen leer sind“. Sie war nicht die Einzige, die sich zum Ende der Gesprächsrunden fragte: „Bringen diese Gespräche Ergebnisse?“ Bevor die Resultate zusammengetragen wurden und auf die Frage „Wie geht es weiter?“ einen Ausblick gegeben wurde, konnten sich die Diskutierenden mit Currywurst und Softgetränken stärken.
"Wie geht es weiter?"
Trotz einiger Kritikpunkte zog Pfarrer Ludger Blasius eine positive Zwischenbilanz. Er erkennt zwar eine mögliche Frustration in diesem langwierigen Prozess, allerdings können für ihn selten sofort Antworten gefunden werden, denn nur die Kommunikation miteinander kann zu langfristigen Lösungen führen. Im offenen Abschlussgespräch wurden einige Ergebnisse von den Arbeitsgruppen vorgestellt, weitere Fragen beantwortet und Standpunkte klargemacht. Mit diesen neuen Anregungen aus den Gesprächen des Abends äußerte Pfarrer Blasius seine Motivation für die Zukunft: „Jetzt kommt die heiße Phase.“
Autor:Katharina Wieczorek aus Essen-West |
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