ÖFFENTLICHE PROTESTE gegen Asylheim
An OB Reinhard Paß, an die Fraktionen im Rat, Mitglieder der Bezirksvertretung III. - Essen hat 20000 leer stehende Wohnungen...! - Länger immer nur Stillhalten wollen die Bürger nicht mehr. Die öffentlichen Proteste nehmen täglich zu...Hier die namentlichen Vereine, Bürger...
Vehement wehren sich jetzt die Altendorfer. „Gerade ist der Stadtteil langsam im Aufblühen. Er fällt schnell zurück, wenn die Markscheideschule zum Asylheim umgebaut wird für die geplante Unterbringung von Flüchtlingen“, befürchtet Alfred Breuer, 1. Vorsitzender Bürgerverein Essen-Altendorf. Das konterkariert die Aufbruch-Stimmung. Die Menschen sind hier schon arg gebeutelt – so viel Kraft haben sie nicht mehr. Der Ortsverein Essen-Altendorf e.V. mit 72 Mitgliedern verfasste einen Offenen Brief an den Essener Oberbürgermeister...
Ausgerechnet Altendorf! Strikt fordern Vereine, Verbände, Initiativen und Politiker, dass die Markscheide-Schule aus der Liste der Asylstandorte gestrichen wird.
Initiative Altendorf: "Die Markscheideschule in Essen-Altendorf kurzfristig für 700000 Euro zu sanieren und zum Asylheim umzubauen, stößt auch bei uns auf Widerstand", äußert Vorsitzender Gerd von Oepen. Er moniert: „Sollte nun der Ratsbeschluss in der Sitzung am 27. November gefasst werden, geht er nur zur Kenntnisnahme an die Bezirksvertretungen, die hier KEIN Mitspracherecht hat…“ Der Beschlussvorschlag lautet u. a.: Umbau der Markscheide-Schule zu Behelfsunterkünften für ca. 100 Asylbewerber; und die hierfür erforderliche außerplanmäßige Bereitstellung von Haushaltsmitteln…Zum Umbau bzw. zur Herrichtung des Objektes, etwa 18 Monate, werden cirka 700000 Euro benötigt! Die Maßnahme ist investiv zu finanzieren. Klartext: „Da wird an der Gesamtschule Bockmühle dringend erforderliches Geld abgezogen. Zum Zitat von Dezernent Peter Renzel: Wir müssen aufpassen, keine sozialen Schieflagen entstehen zu lassen… „Schieflagen entstehen an diesem Standort nicht, da schon zu genügend Schieflagen bestehen! Der Anteil der Bürger mit Migrationshintergrund ist schon überproportional hoch, so dass wir glauben, ein gezielter Zuzug von Migranten führt zu weiterem Konfliktpotential. Altendorf leistet schon jetzt einen großen Beitrag zur Integration. Durch verschiedenen sozialen Einrichtungen, die sich u. a. auch speziell an Frauen mit Migrationshintergrund wenden (Frauen-und Mädchentreff „Perle“).
Wir befürchten Unruhe, im Stadtteil – nicht ausgehend von einem Asylantenheim – sondern wie aktuell in der Presse zu lesen war, von politischen Gruppierungen, die die kontroverse Diskussion um eine solche Einrichtung für ihre Gesinnung missbrauchen.
Haben wir nicht eine Verantwortung gegenüber den Asylsuchenden? Können wir sie in einem sozialen Brennpunkt unterbringen oder ist es nicht besser dort - wo Integration in intakten Strukturen gewährleistet ist!
Wir sind überrascht, dass man aus den in Vergangenheit gemachten Fehlern (Fritz-Pleitgen-Schule) in punkto Kommunikation nicht viel früher mit der betroffenen Bevölkerung kommuniziert hat.
Und - dass ausgerechnet Grundschulen ausgewählt wurden. Besonders in Altendorf ist in der näheren Zukunft durch Erweiterung der Wohnbebauung mit starker Zunahme der Schülerzahlen zurechnen. Die Kapazitäten der Altendorfer Grundschulen sind aber bereits jetzt ausgeschöpft. Die „Soziale Stadt“ läuft in diesem Jahr aus. Kommt es zu einer Wiedervorlage…?
„Konkret sind die Sorgen, dass mit der Entscheidung zugunsten des Übergangwohnheims die Entwicklung des Stadtteils wieder negativ beeinflusst wird....Wir sind überzeugt, dass diese Vorgabe viele positive Entwicklungen im Stadtteil zu Nichte macht! Glauben nicht, dass Peter Renzel das Thema leichtfertig mit dieser Geschwindigkeit anpackt; können nachvollziehen, dass unter den aktuellen Bedingungen händeringend nach Standorten gesucht wird. Dass für diese Maßnahmen die Mittel für die dringend notwendige energetische Sanierung der Gesamtschule Bockmühle abgezogen werden sollen, halten wir ferner nicht für den richtigen Weg.“
Klaus Persch, Bezirksbürgermeister, verdeutlicht: „Es wird in Essen kaum einen idealen Standort für ein Übergangswohnheim geben. Aber ausgerechnet in Altendorf die Markscheideschule auszusuchen, ist aus meiner Sicht die schlechteste Lösung, die man hat finden können. Jede andere Lösung wäre eine bessere. Die sozialen Probleme, die wir in Altendorf haben, sind uns allen doch bekannt. Seit Jahren setzen sich Teile der Verwaltung, Wirtschaft, private Investoren und Politik für Verbesserungen im Stadtteil ein und es sind auch erste Erfolge zusehen. Nicht zu vergessen ist der ehrenamtliche Einsatz vieler Altendorfer für ihren Stadtteil. Soll das denn alles umsonst gewesen sein? Ich hoffe, nein ich erwarte, dass die Verwaltung der Politik in der nächsten Ratssitzung einen anderen Vorschlag für ein Übergangswohnheim unterbreitet.“
Wolfgang Freye, Ratsmitglied DIE LINKE betont: „Bei der Unterbringung der Flüchtlinge soll die soziale Balance gewahrt werden. Dieses Kriterium erfüllt die Markscheide nicht. Die Äußerungen von Herrn Miklikowski vom Allbau können wir im Tenor zwar nicht nachvollziehen, zumal der Allbau als städtisches Unternehmen anders als ein privates die kommunalen Aufgaben im Blick haben sollte. Aber die Markscheide-Schule, deren sanitäre Einrichtungen kaputt sind, als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, geht aus unserer Sicht nicht. Es muss wieder stärker auf die Unterbringung in Wohnungen gesetzt werden, bei 20.000 leer stehenden Wohnungen in Essen muss das ja wohl möglich sein.“
OFFENER BRIEF an den OB vom Bürgerverein Essen-Altendorf:
Mit großer Verwunderung mussten wir, die Bürger im Bürgerverein Essen-Altendorf, der Presse entnehmen, dass das Gebäude der ehemaligen Markscheideschule zu einem Wohnheim für Asylbewerber umgewidmet werden soll.
Das in Essen-Altendorf
- ein Stadtteil mit Erneuerungsbedarf;
- in einem Stadtteil, indem Menschen mit den verschiedenen sozialen
Problemen, wie z.B. Armut und Arbeitslosigkeit, in erhöhter Zahl, leben.
- in einem Stadtteil, indem schon jetzt viele Menschen mit dem unterschiedlichsten kulturellen Hintergrund leben.
- in einem Stadtteil, in dem der Drogenhandel nicht zu übersehen ist.
Aber auch in einem Stadtteil, in dem die Allbau AG (Uferviertel) sowie die Stadt Essen (Niederfeldsee) und auch Privateigentümer erhebliche Summen in verschiedene Bauprojekte investiert haben bzw. noch möchten.
Das in einem Stadtteil, der durch den angrenzenden Krupp-Park und seinem See sicherlich eine indirekte Aufwertung erfährt. Auch die geplante Bebauung des ehemaligen Realgeländes und der Ausbau der Altendorfer Straße wird sicherlich dem Stadtteil viel Positives bringen. Der neue Ehrenzeller Platz und der Radweg Rheinische Bahn, der den Stadtteil mit der Innenstadt verbindet, ist sicherlich ein Indiz dafür, dass es in diesem Stadtteil aufwärts geht.
Wir sind überzeugt davon, dass diese positiven Ansätze negativ beeinflusst werden, wenn am 27. November 2013 der Rat der Stadt Essen die geplante Umwidmung vollzieht.
Asylbewerber sind eigentlich mit großem Respekt zu empfangen, denn der Verlust der Heimat der lastet schwer, aber, der Stadtteil Essen-Altendorf könnte z.Zt. eine weitere Belastung nicht verkraften.
Die Altendorfer Bürger, die schon jetzt eine enorme Integrationsarbeit leisten, bitten Sie, eine Entscheidung zu treffen, die auch andere Stadtteile mit einbezieht.
Wir, die Altendorfer Bürger, können die Kraft, die benötigt wird, Asylbewerber zu empfangen, im Moment nicht aufbringen.
Offener Brief »Altendorfer Runde Tisch« (ein Zusammenschluss von Altendorfer Vereinen) -
Unsere Bedenken bezüglich der geplanten Unterbringung von Flüchtlingen in der ehemaligen Markscheide-Schule
Bei diesem Anliegen sprechen wir auch für etliche einzelne Bürger und Immobilieneigentümer, deren Namen wir unten stehend aufgeführt haben.
Unser Stadtteil hat in den letzten Jahren eine positive Veränderung durch diverse Investitionen in die Wohnumfeldbesserung erfahren, wie beispielsweise die Anlegung des neuen Niederfeldsees, den Umbau der Rheinischen
Bahntrasse zum Radweg und die Umgestaltung des Ehrenzeller Marktplatzes.
Auch wir, die Altendorfer Bürgerinnen und Bürger sowie die Vereine, engagieren uns z.B. um die neuen Grünanlagen in unserem Wohnquartier, um sie sauber
zu halten. Wir haben in zahlreichen einzelnen Aktionen in unseren Stadtteil und vor allem in die Integration von sozial schwach Gestellten und Menschen mit Migrationshintergrund investiert. Dies sieht man an den vielen aufgewerteten
Immobilien und dem mittlerweile harmonischen Miteinander im Stadtteil.
Trotz dieser Aufbruchstimmung sehen wir noch viele Probleme, denen wir uns als Bürger Altendorfs mit Herzblut widmen. Dieses Engagement ist größtenteils ehrenamtlich. Die Bürger und die Vereine sind mit ihren Anstrengungen bereits
am Limit dessen, was an Sozialarbeit geleistet werden kann. Wir befürchten, dass die Unterbringung von weiteren hilfebedürftigen Menschen weit über die Grenzen dessen hinausgeht, was wir an Integrationsarbeit zu leisten imstande sind.
Wir fordern daher ein klares Bekenntnis zum Wandel in Altendorf. Dazu gehört, dass man diese zu uns strömenden, Hilfe bedürftigen Flüchtlinge an anderen Standorten menschenwürdig unterbringt, an denen die Anwohner noch Potenzial aufbringen können, um diese Menschen sozial zu integrieren. Das bewundernswerte Engagement der Frintroper und Dilldorfer Bürger und ihre Spendenbereitschaft können wir Altendorfer Bürger nicht mehr aufbringen, da wir uns schlichtweg damit überfordert fühlen.
Bei all dem Verständnis, das bei der knappen Haushaltssituation der Stadt für eine kostengünstige Lösung aufgebracht werden kann: Dies darf nicht dazu führen, dass man das existierende Sozialgefälle innerhalb der Stadt weiter verstärkt und alle Bemühungen und Anstrengungen für die Aufwertung Altendorfs zunichte macht.
Bitte suchen Sie einen anderen Standort!
IAltendorfer Runder Tisch, im Namen folgender Vereine:
Bürgerschützenverein Altendorf gegr. 1760 e.V. Essen-West
Bürgerverein Essen-Altendorf e.V.
DJK Altendorf 09 Essen e.V.
Evangelische Lutherkirchengemeinde Essen-Altendorf
Förderverein Treffpunkt Altendorf e.V.
Gemeinde- und Förderverein St. Mariä Himmelfahrt Essen-Altendorf e.V.
Gemeinderat der kath. Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt
K.A.B.-Chor 1891 Essen-Altendorf
Kult. Arbeitsgemeinschaft im Bürgerverein Essen-Altendorf
sowie im Namen folgender Bürger/innen und Immobilieneigentümer/innen Altendorfs:
Rademacher, Ralf
Ahsen, Kaya
Bexte, Andreas
Bexte, Melanie
Bock, Friedhelm
Bock, Roswita
Bockstedte, Bernd
Bruckmann, Rita
Burry, Jörg
Engelskamp, Hans
Engelskamp, Inge
Fehlemann, Gereon
Gülkan, Hatice
Hauke, Martina
Hauke, Susanne
Hawletzki, Christa
Hegemann, Ewald
Herzberg, Heike
Janssen, Gerhard
Kasten, Johannes
Kasten, Simone
Kerl, Manfred
Klimek, Christof
Klimek, Maria-Theresia
Klimek, Sascha
Knust, Dirk
Knust, Marion
Knust, Ralf
Knust, Thea
Kober, Horst
Kollöchter, Erika
Kollöchter, Manfred
Krömker, Klaus
Kuhlmann, Christel
Lindeman, Paul
Lindeman, Serena
Lorei, Christel
Lorei, Herbert
Mauelshagen, Viola
Nienhaus, Manfred
Pawlaw, Magdalena
Peters, Björn
Poppner, Alfred
Poppner, Arend
Poppner, Jutta
Poppner, Ralph
Reich, Angelika
Rönn, Andrea
Sachon, Daniel
Sachon, Hans
Sachon, Ulrike
Schlieper, Bernd
Schmid,t Birgit
Schmidt, Elke
Schmidt, Michael
Schmidt, Werner
Schulte, Rainer
Schümmelfeder Reiner
Schwedler, Hannelore
Selek, Mikail
Shao, Mengwen
Weyand, Frank
Wrede, Andrea
Zhu, Linqing
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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