Nachtflohmarkt in Frohnhausen
Was leuchtet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Flohmarkt im Gemeinderaum der evangelischen Markus Gemeinde für jedes Kind!
Vor kurzem fand nämlich in den Räumen der Frohnhauser Kirche ein „Nachtshopping“-Kinderflohmarkt statt.
Die Tische des Gemeinderaumes stehen an den Wänden, auf ihnen liegen nach Größen geordnet und mit Preisen versehene Schlafsachen, Kuscheldecken, Mützen, Bodies, Spiele, Bücher und was das Kinderherz sonst noch begehrt. Insgesamt sind es an die 40 Stände. Neben den sicherlich weniger begeisterten Männern sind auch viele der Kinder mitgekommen, die ihr potenzielles neues Spielzeug gleich vor Ort testen.
Die Idee für den Nachtflohmarkt stammt aus gemeindeinternen Köpfen. „Wir sind eine aktive Gemeinde“, sagt Judith Bisanz, Ansprechpartnerin und Hauptveranstalterin des Flohmarktes, „Die Initiative für die Organisation des Flohmarktes stammt sicherlich aus eigener Freunde an Kinderflohmärkten.“ Diese Meinung teilen auch die anderen, denn die Gemeinde besteht aus einem Kinder- und Familienzentrum, einem Seniorenzentrum und der Kirche selbst. Weiterhin sei der Flohmarkt sowohl für die Käufer als auch für die Verkäufer, die alte Sachen, die ihren eigenen Kindern nicht mehr passen, loswerden können.
Die spezielle Idee für den nächtlichen Verkauf ließe laut Judith Bisanz den Eltern die Möglichkeit, in aller Ruhe stöbern zu können.
Der Teil der Umsetzung der Idee war dann sogar relativ simpel: Neben „eigener Freude und Überzeugung, um Helfer zu bekommen“, musste nur noch ein Raum gefunden werden. Die besagten Helfer waren dann Eltern aus dem Kinder- und Familienzentrum und aus Spiel- und Betreuungsgruppen. Aber auch die Senioren, die normalerweise die Räume nutzen, halfen, indem sie sich für die Zeit des Flohmarktes Ausweichräume suchten.
Durch all diese glücklichen Umstände konnte dieses Jahr nun zum vierten Mal ein solcher Kinderflohmarkt stattfinden. Allerdings gab es zum ersten Mal ein „Nachtshopping“.
Für das erste Mal kam diese Art des Flohmarktes aber auch sehr gut an. Denn obwohl mit weniger Resonanz gerechnet wurde, war der durch das Getümmel der Menschen klein wirkende Gemeindesaal mehr als voll.
Wo eigentlich das eingenommene Geld hingeht? „Wir verkaufen für die Verkäufer“, stellt Bisanz das System dar. Es gibt Verkaufsnummern für die Verkäufer, mit der jeder Artikel neben der Größe und dem Preis versehen wird. An einer einheitlichen Kasse wird gezahlt, dort werden die Nummern wieder ihren Verkäufern zugeordnet. So erhält jeder Verkäufer am Ende seine Verkaufssumme, abzüglich 15 Prozent. Dieser Prozentsatz werde jedoch beim nächsten Mal auf 20 Prozent erhöht und ein Startpreis eingenommen. „Es ist wirklich viel Arbeit“, so Bisanz, „Danke für die Hilfe“. Im Endeffekt geht das Geld also an die Gruppen aus dem Kinder- und Familienzentrum und den Kinderbereich der Markus-Gemeinde, der sich fehlende neue Informationsmagnetwände davon finanzieren will. Außerdem werden auch Dinge wie Knete, Bücher oder Spielsachen, für die sonst das Geld fehlt, gekauft.
Neben dem nächtlichen Verkauf gab es am nächsten Morgen eine Fortführung des Flohmarktes, der allerdings keine allzu große Resonanz brachte. „Wir überlegen deshalb, uns entweder auf den Abendverkauf oder auf einen Freitagabend und Samstagmorgen zu beschränken“, überlegt Bisanz.
Auch bei den Besuchern kam der Flohmarkt gut an. „Ich finde es eine gute Idee, so ein Nachtflohmarkt könnte gerne noch einmal stattfinden“, freut sich Melanie Anders.
Die in der Kassenschlange stehende Maren Lewe-Hesse, sich selbst als Markenmutter bezeichnend, ist jedoch etwas enttäuscht davon, dass es kaum billige Markensachen zu kaufen gibt. Denn danach schaue man sich schließlich auf so einem Flohmarkt erst Recht gerne um. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag ihrerseits: eine zweite Kasse. Dieser Wunsch dürfte wohl nicht nur ihrer gewesen sein. Aber all die, die diesen Wunsch teilen, können sich freuen: „Beim nächsten Mal wird es zwei oder drei Kassen geben. Eine davon wird dann eine Schnellkasse bis fünf Teile sein“, berücksichtigt Bisanz die große Resonanz.
Also: Auf eine baldige weitere Shoppingnacht in einem Saal der Markusgemeinde.
Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger
Autor:Lisa Scheidat aus Essen-Nord |
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