Mehr Tempo könnte Leben retten
Könnte Frank Meisterjahn, der Altendorfer, der an den Folgen eines brutalen Überfalls verstarb, noch leben?
Denn: Wie sich jetzt herausstellte, hätte der Intensivtäter, der zugeschlagen hatte, zum Tatzeitpunkt eigentlich in einer Arrestanstalt sitzen sollen. Er hatte gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen. Sachbeschädigung, Diebstahl, Fahren ohne Fahrerlaubnis, gefährliche Körperverletzung waren in seiner „Karriere“ vorausgegangen.
Doch das Zustellen des Schreibens, das die Polizei dazu veranlassen sollte, den Jugendlichen in den Arrest zu bringen, dauert in der Regel einige Tage. Das Festsetzen durch die Polizei dann ebenfalls. Dies ist alles noch „zügige Bearbeitung“ im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.
Einmal mehr darf die Frage gestellt werden: Warum werden Entscheidungen und rechtkräftige Urteile so zeitverzögert bis gar nicht umgesetzt?
Asylbewerber müssen Montate bis Jahre auf eine Etnscheidung warten. Abgelehnte Asylbewerber werden nicht umgehend in ihr Ursprungsland zurückgeführt, sondern oft noch geduldet. So lange, bis eine Abschiebung der inzwischen integrierten Familie keinerlei Sinn mehr macht.
Intensivtäter müssen bei Verstoß gegen die Auflage nicht umgehend in den Arrest, sondern irgendwann. Wenn‘s halt passt.
Viele Probleme wären gar keine, wenn Dinge zügig entschieden und erledigt würden.
Denn dann würde Frank Meisterjahn aus Altendorf noch leben.
Und anerkannte Asylbewerber könnten zügig damit beginnen, sich eine Existenz aufzubauen und nicht Lebenszeit mit stumpfen Warten zu verbringen.
„Entschleunigung“ ist zwar eine trendige Gegenposition zu unserer schnelllebigen Zeit. Sollte aber vielleicht aufs Essen und Gärtnern beschränkt werden. Und nicht bei der Bearbeitung elementar wichtiger Fragen.
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.