Loben beflügelt Lernen...
Jubel an der Realschule Essen-West: Energieschub „Kultur des Lobes“ feiert 10-Jähriges!
Meckern ist leicht! Über schlechte Schulen, faule Schüler… Aber Loben? Tja, da muss man Mitziehen, Begeistern können. Das schafft mit Bravour die Realschule Essen-West bei ihren Schülern. Täglich! Die Pennäler machen gar „Überstunden“. Freiwillig! Ehrgeiz packt sie – die Streicheleinheit heißt schlicht „Loben“. Gar öffentlich. Mit dabei ist ein mehrfacher Olympiasieger!
Sie verstehen nur „Bahnhof“? Dann mal langsam. Konrektorin Rita Numsen-Williams brachte die „Kultur des Lobes“ 2008 aus England mit nach Essen. Sie steckte mit ihrer Idee flugs Schulleiter Thomas Jung an. Er war elektrisiert. Und der Funkte zündete mit voller Wucht die ganze Schülerschaft.
Nö, hier zählen nicht nur Einser. „Sondern auch besonderer Klasseneinsatz, sich für die Schulgemeinschaft einzusetzen und aktiv das Schulleben mitzugestalten“, fächert die Konrektorin auf.
Klar, Kategorien kommen klasse an. Wie Klassenbeste – aber auch größte Leistungssteigerung. „Dadurch soll vor allem schwächeren Schüler Antrieb gegeben werden, sich zu verbessern, Durchhaltevermögen zu zeigen – auch wenn es manchmal mit den Leistungen nicht so klappt.“
Unter der Kategorie besonderes Engagement werden Schüler ausgezeichnet, die sich um jüngere Klassen kümmern – beispielsweise in der Nachmittagsbetreuung oder als Klassenpaten. Außerdem Schüler-/innen, die bei schulinternen Veranstaltungen mithelfen oder die Schule außen repräsentieren. Ziel: Die Schüler zu motivieren; sie zu stärken.
Wow, welche Wonne. 55 Schüler von 456 werden also 2017 wieder öffentlich geehrt. Für besondere Leistungen. Und die Schul-Latte wird von den Pädagogen niemals so hoch gehängt, dass die Kinder nicht daran kommen können.
Mit dabei ist diesmal die 15-jährige Jathusa Satheskumar, Klasse 10. Ein Ausnahmetalent. Ihr fliegt das Lernen in den Schoß. Gelobt wird sie in verschiedenen Kategorien; in Bezug auf Leistungen – aber auch für ihr Schul-Engagement. Zufällig lerne ich sie kennen. Auf Anhieb sympathisch. Wo geboren? „Meine Eltern kommen aus Sri Lanka. Aber mein Bruder und ich sind in Essen geboren. Für die Schule setze ich mich generell ein, weil ich einen guten Abschluss haben möchte und einen guten Beruf. Außerdem setze ich mich im Unterricht ein – wie Hausaufgabenbetreuung.“
Längst nicht alles: „Ich bin in der Rechtskunde AG, Kunst AG, Informatik und Power Point AG…“ Juch, das Allroundtalent pflegt noch viele Freundschaften in der Jahrgangsstufe. Ihr 20-jähriger Bruder studiert Wirtschaftsinformatik.
Strahlen bei Thomas Jung, Schulleiter: „Gerade in der heutigen Zeit, in der die Jugend häufig pauschal als nicht mehr leistungsbereit beschrieben wird, halten wir Lob und Anerkennung für ein wichtiges Moment der Motivation. Die hohe Zahl von Jugendlichen, die im Anschluss an ihre Realschulzeit bei uns in die gymnasiale Oberstufe wechseln, geben uns in unseren Bemühungen recht.“
Der 14. Februar 2017, 19 Uhr, Apostelkirche, Mülheimer Straße 72, wird unvergesslich für die Preisträger bleiben!
Die feierliche Veranstaltung wird von der ganzen Schulgemeinde und den Eltern sehr begrüßt. Als Ehrengast wird ein bekannter Sportler erwartet „ein mehrfacher Olympiasieger“, verrät die Konrektorin.
Und es wird jubiliert: Mit dem neu formiertem Schul-Chor. Mit leckeren Bewirtungen! Schüler-/innen aus höheren Klassen sorgen für Energieaufnahme. Ach ja, nicht nur Urkunden wird es regnen, die von Essener Persönlichkeiten in die Hände der Geehrten gelegt werden - auch prasseln Präsente von Sponsoren. Und die haben sich mal wieder nicht lumpen lassen..
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.