Latein kann sehr lebendig sein
Der Kirchenchor St. Antonius stellt sich vor
Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, woher die Stimmen kommen, die an manchen Sonntagen den Gottesdienst in der Kirche begleiten. In der Regel sind das nämlich Kirchenchöre, welche hoch oben auf einer Empore den Sonntagsgottesdienst musikalisch begleiten.
Ein Kirchenchor ist in Frohnhausen beheimatet: Der Kirchenchor der Gemeinde St. Antonius. Dessen Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassstimmen unterstützen aber nicht nur die Gottesdienste, sondern begleiten vor allem bei besonderen Festtagen, wie Fronleichnam, und treten auch bei anderen Veranstaltungen im Stadtteil auf.
Getroffen wird sich immer am Dienstag von 20-21.30 Uhr im Gemeindehaus in der Berliner Straße. Dort proben die Damen und Herren diverses, vor allem aber kirchliches und geistliches Liedgut, um die Menschen in der Gemeinde mit musikalischen Einlagen erfreuen zu können.
Schon seit dem Jahr 1882, als die Gemeinde gegründet wurde, gab es Kirchenchöre. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zwar zerstört, nur der alte Kirchturm ist stehen geblieben. Das konnte die Sängerinnen und Sänger aber nicht vom Singen abhalten. Als im Jahr 2008, sprich vor acht Jahren, die Gemeinden dann zusammen geschlossen wurden, hat sich der jetzige Kirchenchor aus dem Zusammenschluss der Chöre von St. Mariä Geburt, St. Augustinus und St. Antonius gegründet.
„Am Anfang waren wir noch ein bisschen mehr“, erklärt der Chorleiter Günter Haaß. „Im Laufe der Jahre dann aber sind immer mal wieder Personen umgezogen oder konnten aus anderen Gründen nicht mehr am Chorleben teilnehmen.“
Der Kirchenchor der Gemeinde St. Antonius war von Anfang an ein gemischter Chor. Das Repertoire umfasst vor allem geistliches Liedgut, sprich deutsche und lateinische Lieder. Momentan wird für die nächste Feierlichkeit geprobt. Dabei wird der Chor zusammen mit der Chorgemeinschaft von St. Elisabeth auftreten.
„Unser Platz ist in der Regel hinten bei der Orgel“, so Haaß weiter. „Da stehen wir dann an Weihnachten, Ostern und den regulären Sonntagen. Auf goldenen Hochzeiten haben wir auch schon gesungen, ebenso wie wir regelmäßig auf Pfarrfesten singen. Und natürlich sind wir auch zur Stellen, wenn eines unser ehemaligen Chormitglieder zum Beispiel Geburtstag feiert. Da darf ein Ständchen ja nicht fehlen.“
Und wenn sie mal nicht zusammen singen, ist auch in der Freizeit der Kontakt untereinander eng. Es werden jedes Jahr Tagesausflüge unternommen, wie etwa nach Haltern am See, Remagen, Köln oder an die holländische Grenze nach Brügge. Auf der Maas sind die Damen und Herren auch schon geschippert. Einkehr natürlich immer inklusive. Zudem gibt es für alle, die darauf Lust haben einmal im Monat einen Stammtisch. Da sitzt man sich dann gemütlich beisammen und plaudert. „Gefeiert wird bei uns außerdem das Cäcilienfest“, meint der Chorleiter. „Dies ist der Gedenktag der katholischen Kirchenchöre und bekommt daher besondere Aufmerksamkeit. Die Damen stellen dann ein besonders leckeres Buffet zusammen, das wir dann gemeinsam genießen können.“
Früher gab es in katholischen Kirchenchören nur Männerstimmen. Diese Zeiten haben sich glücklicherweise geändert. Denn egal, zu welchem Chor man geht, eine Aussage bleibt doch immer die selbe: Der Grund, warum man in einen Chor eintritt. Zum einen geht es den Menschen um das Miteinander. Man trifft sich, unterhält sich und ist in einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Da verwundert es nicht, dass manche Personen schon seit über 50, 60 oder gar 70 Jahren dem Chor treu geblieben sind.
„Und Singen an sich tut einfach gut“, schließt Haaß. „Es ist gut für die Seele und entspannt Körper und Geist. Durch das Singen beruhigt man sich selbst und man geht entspannt nach Hause. Egal wie stressig der Tag gewesen ist.“
Wer es selbst ausprobieren möchte, der kann immer am Dienstag ab 20 Uhr im Gemeindehaus in der Berliner Straße zur Probe vorbeischauen. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
Autor:Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West |
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