Jugendliche Müllsammler räumen auf
Im Rahmen der 13. Sauber-Zauber Aktion vom 5.-16.3. in Essen sammelten am Freitag engagierte Jugendliche in Essen Altendorf Müll.
Die Stimmung im Jugendhaus „Check In“ ist gut. Laute Stimmen unterhalten sich, Graffitis zieren die Wände, Sofas und Sessel stehen am Rande des großen Raums. Darauf lümmeln gut zwanzig Jugendliche und vertreiben sich die Zeit – bis Daniela Kopietz, Diplom Sozialpädagogin und klare Frontfrau des Jugendhauses, das Wort ergreift und ihre Schützlinge routiniert zum Schweigen bringt. Die Sauber-Zauber Aktion steht an und will vorbereitet werden.
Den „Sauber-Zauber“, Essens jährliche, städtische Putzaktion, gibt es seit 2006. Ziel ist es, die Stadt von Müll zu befreien, wozu sich Privatpersonen, Schulen und Einrichtungen aller Art anmelden können und dies auch zunehmend tun. Nach dem Rekord von rund 17000 Sammlern im vergangenen Jahr haben sich auch 2018 wieder weit über 15000 Teilnehmer angemeldet. Darunter auch das Jugendhaus in Altendorf.
Nachdem Daniela Kopietz ihren Jugendlichen die Grundzüge erklärt hat und einige bei der Aussicht auf das anstehende Müllsammeln das Weite gesucht haben, verbleiben ihr und ihren beiden Kollegen elf Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen elf und vierzehn Jahren. Zangen, Handschuhe und Müllsäcke werden verteilt. Letzte Anweisungen: keine Hundekottüten, nicht auf die Straße laufen, Arbeit in Zweierteams. Dann wird es ernst.
Von dem Gelände um das Jugendhaus bis zur Christuskirche bewegt sich der Trupp und sammelt, neben einigen Schippen Laub, zum Großteil tatsächlich Müll. Und die Tüten füllen sich schnell. Da finden sich Zigarettenstummel und Plastik aller Art, aber auch ein Fahrradschloss – und ein leeres Pillentütchen. „Typisch Altendorf“, sagt eine Teilnehmerin und zuckt mit den Schultern. Der Stadtteil sei dreckig, fügt sie hinzu, da könne man schon mal aufräumen. Und es würde ja auch Spaß machen.
So verbinden die Mitarbeiter des Check Ins gleich mehrere positive Aspekte. „Wir wollen das Umweltbewusstsein bei den Kids ein bisschen schärfen“, so Daniela Kopietz. Das beginnt beim Alltag im Jugendzentrum, und erstreckt sich eben auch auf Aktionen wie den Sauber-Zauber. Die Pizza, die am Ende des Tages auf die Teilnehmer wartet, trage mit Sicherheit ihren Teil zur jugendlichen Motivation bei, meint Kopietz. Ein grundlegendes Bewusstsein für die eigene Umwelt wird aber dennoch geschaffen – und in einigen Jahren bedarf es vielleicht keines kulinarischen Anreizes mehr, um die Stadt, in der man lebt, sauber zu halten.
Autor:Isabell Kohlberger aus Essen-West |
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