Hilfeschrei an den Oberbürgermeister

Wolfgang Köppen
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Personal-Nachfolge für größten Essener Bezirk zieht Kreise!

„Ich musste handeln. Nachdem ich mehrmals von Petra Salhöfer den Satz hörte: Ich mach die Arbeit als Verwaltungsbeauftragte nicht…“ SPD Bezirksbürgermeister Klaus Persch und die Stellvertreter Rolf-Dieter Liebeskind CDU sowie Doris Eisenmenger Grüne, wandten sich jetzt in einem Hilfeschreiben (liegt dem Stadtspiegel vor) an den Oberbürgermeister.

Ab Juli 2012 geht Wolfgang Köppen, Verwaltungsbeauftragter, in den passiven Ruhestand. Dieser Termin ist seit 2009 bekannt. Petra Salhöfer soll das Amt beerben. Doch da beginnt schon das Personal-Prozedere. Ende offen.
Denn die BV III zeigt sich verärgert, dass ihr Anhörungsrecht laut städtischer Hauptsatzung nicht zum Tragen kam. Somit die Personen-Wahl “gegen den Willen der Bezirksvertretung getroffen wurde, und die sich aller Voraussicht nach hemmend auf den reibungslosen Ablauf der vielen Ratsentscheidungen vorausgehenden Erörterungen und Beschlussfassungen in der Bezirksvertretung auswirken wird.“

Rückblick: Petra Salhöfer, ehemalige Leiterin des Essener Kulturbüros, wurde Mitte 2011 zum Amt für Ratsangelegenheiten und Repräsentation abgeordnet, um nach Einarbeitungszeit Köppens Nachfolge anzutreten. (Nach Meinungsverschiedenheit mit Kulturdezernent Andreas Bomheuer, Medien berichteten).

Seit fast einem Jahr ist also Salhöfers Dienstsitz die Freytagstraße. Tür an Tür mit Wolfgang Köppen. Der Bezirk III ist der größte von Essen – mit fast 95 000 Einwohnern. Aufgaben des Verwaltungsbeauftragten? Bindeglied zwischen Verwaltung und Politik- sowie zur Bevölkerung. Na ja, mit nicht fest gezurrten Arbeitszeiten. Wochenenddienste sowie Abendtermine gehören dazu. Vertrauensvolle Arbeit mit Politikern ist Voraussetzung.

So weit so gut? Nein. Die Bezirksbürgermeister führen an: „Frau Salhöfer hat von Anbeginn erklärt, dass sie zur Nachfolge nicht bereit sei und gegenüber dem damaligen Personaldezernenten i. V., Herr Klieve, sowie gegen dem Fachbereichsleiter 15, Herrn Marche, als auch gegenüber dem Bezirksbürgermeister deutlich gemacht, dass sie sich in Ermangelung eines eigenen Autos nicht in der Lage sehe, in einem sich von Altendorf bis Haarzopf erstreckenden Bezirk die Ortstermine wahrzunehmen, die zu einer ordnungsgemäßen Erledigung der zahlreichen sich im Bezirk ergebenden Aufgaben unabdingbar sind.“

Aber, wo ein Wille ist, findet sich doch auch ein Weg… Wohl nicht. Denn so Persch: „Wir boten Petra Salhöfer an, dass wir sie mit dem Auto mitnehmen. Abgelehnt. Frau Salhöfer hat weder an Sitzungs-Vor- noch Nachbereitungen nennenswert mitgewirkt. Sie verfügt über keinerlei Ortskenntnisse im Bezirk III. Diese Haltung ist seit Monaten bis zum obersten Dienstherrn der Stadt bekannt.“
Und jetzt? Fakt ist, dass trotzdem Petra Salhöfer vom Personaldezernenten im Einvernehmen mit dem Oberbürgermeister am 21. Mai Bescheid bekam, die Nachfolge von Wolfgang Köppen anzutreten. „Seit dem 22. Mai ist Frau Salhöfer erkrankt. Ob hier ein ursächlicher Zusammenhang besteht, ist nicht bekannt“, so die Bezirksbürgermeister.
Der Stadtspiegel konnte Petra Salhöfer zu einer Stellungnahme leider nicht erreichen.

Wolfgang Köppen, Verwaltungsbeauftrager
Bevor Adalbert Gille als Verwaltungsbeauftragter in Pension ging, machte Wolfgang Köppen eine Einarbeitungszeit bei ihm. „Er hat einen guten Job gemacht und ich hatte den Ehrgeiz, seinen beruflichen Nachlass zu pflegen und zu mehren. Ich habe bisher keinen Tag den Entschluss bereut, mich im Jahr 2009 um die Nachfolge von Herrn Gille zu bewerben.
Traurig bin ich darüber, dass bis heute nicht geklärt ist, wer diese tolle BV - mit einem soziokulturellem Spektrum von Altendorf bis Haarzopf, keine der anderen acht Bezirksvertretungen hat diese Bandbreite - künftig als Verwaltungsbeauftragte/r begleiten wird.“

Adalbert Gille. Ex-Verwaltungsbeauftragter
Bei diesem Amt ist man auf gute, enge Zusammenarbeit mit der Politik angewiesen. Da muss man sich zumindest zusammenraufen. Wenn das nicht klappt, kann ich die Politiker in diesem Fall sehr bedauern. Das endet im Fiasko.

Wolfgang Köppen
Klaus Persch
Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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