Helden des Alltags: Ehrenamt mal zwei

Eigentlich hat die Woche von Sigrid Schale acht Tage. Denn was sie täglich – Jahr für Jahr ehrenamtlich leistet, ist unglaublich. Dabei lächelt die 75-Jährige immer noch jungmädchenhaft, meint bescheiden: „Das machen andere Menschen auch…“

1996 ging die ehemalige Chefarztsekretärin Sigrid Schale in Rente. Glück, mit 60. Pech, ihre Mutter bekam Alzheimer. Keine Sekunde Überlegung – ihre Mama pflegte sie Jahre - bis zum Tod. Zuhause.

„Kurz darauf las ich eine winzige Anzeige vom Hospiz Essen-Steele: Ehrenamtliche werden gesucht. Bedingung, ein Vorbereitungsseminar.“ 100 Stunden büffelte sie dafür; bestanden.

Seitdem fährt das Power-Persönchen wöchentlich mindestens 2-3-Mal für ca. fünf bis sechs Stunden ins Hospiz, liest den Todkranken vor, spricht mit ihnen, beruhigt sie, hält ihre Hände, streichelt die Menschen. „Es ist nicht einfach, Abschied zu nehmen…“ Mal passiert es auch, dass sie nachts vom Hospiz angerufen wird, „ein Bewohner braucht deine Betreuung.“ Dann lässt sie alles liegen, fährt mit dem Taxi, bezahlt aus eigener Tasche. Und - „abgesehen von den Besuchen begleite ich auch Ambulante. Leute, die Daheim sterben möchten…“ Ferner hilft sie regelmäßig sonntags in der Hospiz-Küche, schneidet Gemüse, schmiert Brötchen.

Fast zeitgleich erfuhr sie vor über zehn Jahren, dass das Albert-Schweitzer-Tierheim, Grillostraße, Gassi-Geher sucht. „Das wäre auch was für mich“, entschied sie spontan. „Während meiner Berufstätigkeit hütete ich ab und zu Pflegehunde.“ Den sachkundigen Helfernachweis beim Veterinäramt, Essen, schaffte sie „schnüffelleicht“. Fortan lockt sie mindestens vier Mal wöchentlich das Tierheim. Die Frohnhauserin führt dann vier bis sechs Hunde jeweils eine halbe Stunde Gassi. Sie räumt ein: „Oft habe ich mein Herz verloren; man baut schnell Emotionen auf, kennt und liebt das Tier mitunter zwei bis drei Jahre. Bei Vermittlung dann die Gefühls-Achterbahn: Heulen oder Freuen.“

Außerdem - bei Tierheim-Festen ist fester Verlass auf Sigrid Schale. Tipp der Waffelteig, „mit 240 Eiern ist er ratz-putz der Renner.“

Leben und Tod hat sie täglich vor Augen. Angst vor dem eigenen Tod? „Ich denke – Nein!“

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Wenn Sie mitmachen, dann können Sie einen der drei GOP-Varieté-Gutscheine im Wert von je 160 Euro, gestiftet von RWE Deutschland AG, gewinnen.
Sie brauchen nur eine Postkarte mit dem Namen Ihres Favoriten beschriften und an RWE Deutschland AG, Kommunikation, Altenessener Str. 35, 45141 Essen zu schicken oder per e-mail an: alltagshelden-essen@ rwe.com
Einsendeschluss ist der 27. November!

Foto: Michael Gohl / West Anzeiger

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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