Heißer Wahlkampf für "Krönungs"-Klima

Essen – die energieeffizienteste Stadt der Zukunft - jeder kann mitmachen

Alle Augen hängen gebannt an der 13-köpfigen Fachjury. 16 Ruhrgebietsstädte hatten sich für das Projekt „InnovationCity Ruhr“ beworben. Elf sind bereits ausgeschieden. Essen will jetzt noch Mülheim, Bottrop, Gelsenkirchen/Herten, Bochum schlagen. „Den Zuschlag – beste Klima-Stadt schafft Essen!“ Tja, so könnte es am 4. 11., Entscheidungstag, schallen…

Wir spüren es täglich: Gutes Klima spornt an. Setzt Energie frei. Wenn nämlich Essen den Titel „Stadt der Zukunft“ in der Tasche trägt, geht es auch um viel Geld: 2,5 Milliarden Euro. Mit Einschränkung. „Keiner kommt mit der Schubkarre voll Scheine vorbei, sondern zunächst brauchen wir die Aktionen der Menschen “, verdeutlicht Thorsten Schlautmann, klima/werk/
stadt/essen. „Egal, wie der Wettbewerb ausfällt, auch danach hören wir nicht auf, das Klima zu schützen“, betont Projektleiter Jochen Sander.
Der Countdown setzt Ideen frei, bringt Workshops, Projektteams auf Achse. Der Klima-Wahlkampf heizt an auf Hochtour. 45 Großplakate, 130 Dreieckständer in den Pilotregionen Frohnhausen, Altendorf, West- und Nordviertel schreien zum Mitmachen auf, weisen auf die klima/werk/stadt/essen hin. „Mit der Teilnahme am Wettbewerb InnovationCity Ruhr des Initiativkreises Ruhr will Essen beweisen, dass es möglich ist, bis zum Jahr 2020 den Energiebedarf durch den Einsatz neuer Technologien um 50 Prozent oder gar mehr zu senken“, bilanziert Reinhard Paß, Oberbürgermeister. „Wir wollen die Menschen erreichen. Möchten verdeutlichen, dass man energetisch was machen kann. So gewinnt auch die Stadt an Qualität, besonders die Industrie und das lokale Handwerk. Folge: Das Stadt-Image zieht wieder junge Leute an.“
Haben Sie also eine Energie-Spar-Idee in Ihrer Straße, an und in Ihrem Haus, können Sie sich beim Projektteam klima/werk/stadt/essen melden: Telefon 8880298, 10 bis 14 Uhr.
2,5 Milliarden Euro liegen nicht im Füllhorn der Stadt. Sondern die Beihilfen setzen sich aus aktivierten Geldern zusammen und natürlich auch aus Fördertöpfen Bund, Land, EU. „Es gibt subventionierte Darlehen. Das Service-Paket wird anders geschnürt“, versichert Günter Berndmeyer, Stadt Essen. „Alles führt zu den Projektteams, die Hilfe, Angebote vorschlagen. Wenn Menschen ihre Quartiere umgestalten, entsteht eine Vorzeigehinterlassenschaft für die nächste Generation. Außerdem ein Wohlgefühl.
„Wir setzen viel auf Schneeballeffekte“, bestätigt Sander. „Eine regionale Klimakultur muss sich entwickeln. Wir müssen uns spezifisch auf die Menschen einstellen, die hier leben. In Frohnhausen, Altendorf wohnen ca. 51000 Menschen. Das Potenzial für Energieeinsparung ist somit besonders attraktiv. Mit der Uni und dem ThyssenKrupp Quartier bieten sich hervorragende Flächen mit großen Entwicklungsmöglichkeiten an. Die grüne Mitte mit dem Krup-Park ist schon jetzt pures Paradebeispiel für Zukunftsplanung. Nur so kann man viele Einzel-Eigentümer bewegen, speziell sich für ihre Stadtteil-Milieus einzusetzen.“
Mitstreiter sind notwendig. Damit kann Essen sogar Vorzeigestadt europaweit werden, indem sie das Klima schont, sich Gedanken über Energie macht von morgen und mit der von heute sehr schonend umgeht.
Am 2. November findet die klima/werk/stadt/essen-Auftaktveranstaltung statt. Zwischen 15 und 18 Uhr informiert das Projektteam in der Gesamtschule Bockmühle über den Wettbewerb und die weiteren Maßnahmen nach Beendigung von InnovationCity Ruhr. Auch die Universität Duisburg-Essen ist präsent und zeigt, wie das Thema Nachhaltigkeit immer mehr ins Zentrum des Klimaschutzes rückt.

Kulturhauptstadt, Gewinn des Effizient-Preises der Bundesregierung- und am 4. November InnovationCity Ruhr-Absahner? Die Klima-Kammer steckt mitten in Essen – bald vielleicht in aller Munde. Hoffen wir…

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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