Handgreifliches auf dem Gervinusplatz

Tja, was buddeln die denn da? Stadtteilpaziergänger, (Patin Heidrun Weber) mit Helfern bepflanzen zwei Gervinusplatz-Beete mit Stiefmütterchen, Hornveilchen -aus "eigener Tasche", damit der Platz schöner wird. Fotos: Schattberg
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  • Tja, was buddeln die denn da? Stadtteilpaziergänger, (Patin Heidrun Weber) mit Helfern bepflanzen zwei Gervinusplatz-Beete mit Stiefmütterchen, Hornveilchen -aus "eigener Tasche", damit der Platz schöner wird. Fotos: Schattberg
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Was macht ihr denn da? Stadtteil-Spaziergänger sorgen für Überraschung!

Klingt sperrig: Stadtteil-Spaziergänger. Leute mit Langeweile? Da kennen Sie Power-Patin Heidrun Weber mit ihrer tollen Truppe nicht. Mit Schmackes stiefeln die wöchentlich durch Frohnhausen. Achten mit offenen Augen nach Argem. Backen, Brutzeln auf Festen, verschenken die Euro. Mit Fege-Feuereifer kehren sie ekligen Dreck anderer weg. Machen jetzt den Gervinusplatz zum Gucker.

Fakt, dieser Platz ist immer wieder in alle Munde. Mal Schönheitsfleck, mal Schmuddelplatz. Immer wieder versuchen Werbering, Vereine, Bürger dort den Platz zu „polieren“. Klappt nur für Stunden. So bei pico Bello. Wir berichteten.

Aber – die Stadtteilspaziergänger lassen sich nicht entmutigen. „Wir machten den Gervinusplatz sauber. Jetzt noch schöner!“ Frohlockt Heidrun Weber mit Team.

Gesagt, getan. Mit Stiefmütterchen, Hornveilchen. Für zwei Gervinusbeete, „die anderen zwei sind eingezäunt.“ Wer soll das bezahlen? „Das meiste haben wir gespendet.“ Doch beim Buddeln der Blumen erlebte die Gruppe Ungewöhnliches.
„Eine Passantin war so begeistert, dass sie uns spontan zehn Euro spendete.“ Es geht auch anders. „Eine Frau meckerte: „Warum so dunkle Blumen? Könnte man ja leuchtende pflanzen!“ Mithelfer Manfred Schecht ärgerlich, „das ist primitiv, naiv.“ Wir schlugen ihr vor: „Sie können ja ein paar Blumen kaufen.“ „Nö, die pflanz ich bei mir.“

„Viel Dank kommt aber rüber.“ Ein kleiner blauer Eimer mit Wasser wird geschenkt. Der Trinkbuden-Inhaber spendet einen großen Eimer mit Wasser. An alles wird gedacht; auch an Grassamen; die nach Streuen die Tauben picken…
Ungerührt fegen derweil Margret Bethmann mit Christa Herten, Katja Kolasa hunderte Zigarettenkippen zusammen. Ab in den Müllsack.

Angezogen von den Machern fragt Ellen Tölke: „Wie kann ich mich beteiligen?“ Weber in Willkommenslaune, mit Blick auf die bepflanzten Gervinusbeete: „Damit die Blumen nicht vertrocknen, bitte begießen.“
Appell an Hundebesitzer: Diese Beete sind keine Hundeklos!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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