GOP-"Asia" - ganz geil
Sie träumen schon lange von Asien? Aber -zu zeitintensiv, zu weit, zu teuer? Weit gefehlt. Nur ein paar Schritte, schon landen Sie im neuen GOP-Varieté-Programm „Asia“. Da wird quasi alles auf den Kopf gestellt. Beginnend mit dem Servicepersonal: Verneigende Geishas in bunten Kimonos. Und beim Gongschlag auf der Bühne bringen im Nu 13 Künstler nicht nur die Bretter zum Beben…
Aller Anfang – wie bei Adam und Eva - beginnt bei „Asia“ mit Dingh und Anh, einer berührend zarten Liebesgeschichte, die sich als roter geheimnisvoller Faden durch die Szenen spielt. Kommen sie zusammen?
Sechs zarte Wesen, sieben kraftvolle Kerle, spannen mit einmaliger Kreativität die Zuschauer zwei Stunden auf die Folter; ziehen in Null Komma nix den Bogen von Kasachstan über Indien, Vietnam, China hin nach Taiwan und Japan. Da flattern asiatische Rhythmen mit westlichen Klängen abrupt in die Beine.
So bei Jin und Yu. Als würden sie elektrisiert – fliegen, stampfen, steppen sie. Funken ihrer Lebensfreude, Energie, Ekstase springen heiß gleißend ins Publikum.
Dann abrupte Ruhe. Ramazan – Gewinner der türkischen TV-Show „Supertalente“ macht atemlos mit seiner Sandmalerei. In Sekundenschnelle zaubert er Wüstenlandschaften mit greller Sonne, verwitterten Gestalten. Sand-Staub drüber – husch- wird daraus eine Vollmondnacht mit Liebe, Leid. So ergriffen saßen selten über 200 Gäste.
Ach ja, die Bauchmuskulatur beim Menschen besteht aus sieben Muskeln? Nicht bei „Buddha“ Kai Eikermann. Der kann von Hängebauch bis Waschbrettbauch, von Lockerlassen bis Anspannen – von oben bis unten – 650 Muskeln ihre Spielchen treiben lassen.
Anspannung hin – Körperbeherrschung her – die Elfen des mongolischen Quartetts verströmen eine betörende Anmut. Wie aus einer Person plötzlich Kraken-artige Wesen mit acht Armen, acht Beinen in Zeitlupe entstehen? Irritierend, fast außerirdische Bilder. Längst nicht alles. Viel mehr Unglaubliches gibt’s leibhaftig zu sehen.
Klar, der aufbrausende Beifall gilt auch der fließend leichten Regie: Huynh Than Dinh, Le Tran Van Anh, Knut Gminder. Choreographie: Benjamin Pring.
Umarmung für GOP-Direktor Matthias Peiniger, dem vor Wonne von den Künstlern ein Tütenhut –sogenannter Tiubeteika – auf’s Haupt geworfen wird.
GOP, Essen, Rottstr.: Showtermine bis 29 April. Kartenverkauf: Mo.-Sa.: 10-18 Uhr, Sonntag: 14-19 Uhr oder bis Showbeginn; tickets-essen@variete.de; Ticket- & Gutscheinhotline: 0201/2479393.
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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