Frischer Wind fegt durch 100-jährige "Elisabeth"
Schul-Rektorin Bettina Falkenroth: Jung, selbstbewusst, dynamisch!
Neue Besen kehren gut! Fatal, die hübsche Rektorin an der Elisabeth-Grundschule, Hamburger Straße, als „Besen“ zu bezeichnen. Seit Monaten steht jetzt Bettina Falkenroth, eine der jüngsten Essener Rektorinnen, an der Spitze der 100-jährigen Schule. Doch die 44-Jährige ist beileibe nicht unerfahren in dieser Spitzen-Position. Ab 2005 war sie Chefin an der Hatzperschule. Doch Raadter- und Hatzperschule erhalten neue Standorte. Beide Rektoren entschlossen sich für neue Schulen…
Elisabethschule, Rektor-Büro. Das Zimmer hat sich verändert. Denn Achim Dehlen, kommissarischer Schulleiter, ging in Pension. Hell, bunt wirkt nun der Raum. Herbstlich gefärbte Blätter leuchten am Fenster. Eine Riesen-Puppe zieht den Blick auf sich. „Das ist Piratenbraut Lucie. Kinder erzählen ihr gern was“, weiß Rektorin Bettina Falkenrot, selbst Mutter eines 15-Jährigen.
Wie kriegt man eine Schule mit 215 Schülern im Griff? „Ich bin ja schon uralt im Geschäft“, übertreibt bewusst Falkenroth. „Zuletzt Rektorin an der Hatzperschule, davor Lehrerin in Holsterhausen, Heidhausen, Kettwig und Oberhausen.“
Wie sehen Sie Schule? „Schule ist ja eigentlich eine sehr alte Institution, die aber niemals veraltet und verstaubt sein darf. Jetzt kommt mit mir frischer Wind in alte Gemäuer. Ich bin der Auffassung, dass die Gesellschaft und die Kinder sich sehr verändert haben in den letzten Jahren. Und die Schule die Aufgabe hat, sich diesen Veränderungen neu anzupassen.“
Wie? „Zum Einen macht man das durch den Offenen Ganztag, Betreuung bis 17 Uhr. Ganz toll, wie wir das hier organisiert haben. Zum Anderen versucht man, den Kindern individuell gerecht zu werden, indem man sie entsprechend ihrer Bedürfnisse fordert und fördert. Das bauen wir auf der Grundlage unseres Bewegungskonzepts auf. Also raus auf den großen Schulhof. Spielgeräte wollen benutzt werden.“ Turnen, Toben, Tollen, Spielen ist in den Pausen angesagt… „Um dann aber wieder zurück zum Lernen richtig und konzentriert arbeiten zu können. Das will ich verstärken.“
Ihr Eindruck von der Elisabethschule? „Eine sehr traditionelle Schule. Ich mag Tradition, die in dem Stadtteil ihren Bestand hat. Aber ich finde, man muss Tradition leben, ohne dabei veraltet zu werden. Man muss neuen Gegebenheiten, Ideen immer offen gegenüberstehen. Ganz wichtig.“
Die alte „Elisabeth“ kommt zwar weiter in die Jahre – wird aber täglich immer mit Kindern belebt. Glück auf – in‘s nächste Jahrhundert…
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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