Ein Ort der Verständigung

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Ein Blick auf die Baustelle der neuen Moschee, In der Hagenbeck

„Die Errichtung von Kirchengebäuden hat auch mit Blick auf die Geschichte immer etwas länger gedauert“, meint Dr. Oylar Saguner, Architekt der entstehenden Moschee, In der Hagenbeck. Seit 2007 wird geplant und gewerkelt. Schritt für Schritt.

Ein Ende der Bauarbeiten ist bislang noch nicht in Sicht. „Was auch eine Frage der Finanzen ist“, gibt Dr. Oylar Saguner zu.

Denn: „Für unsere Gemeinde ist es natürlich eine große Aufgabe, das Projekt zu stemmen“, so Simhüslüm Karakas von der DITIB-Gemeinde in Altendorf.
Der Arbeitskreis „Fundstücke im Essener Westen“ der Volkshochschule durfte nun einen Blick auf die Baustelle werfen und sich über die Pläne informieren. Einhellige Meinung: „Das kann was richtig Schönes für den Stadtteil werden.“
Aus dem ehemaligen Böhmer-Schuhlager wird die Essener DITIB-Zentralmoschee.

„Wobei das Wort etwas missverständlich ist“, schränkt Simhüslüm Karakas ein. „In Essen gibt es acht gleichberechtigte Gemeinden. Wir übernehmen lediglich zentrale Verwaltungsaufgaben, daher der Begriff Zentralmoschee.“
Seit Mitte der 1980er Jahre hat die Gemeinde ihren Sitz in einem ehemaligen Supermarkt an der Helenenstraße.

Simhüslüm Karakas erklärt: „Damals gründeten die Gastarbeiter in Hinterhöfen, manchmal in Kellern, die islamischen Gemeinden. Inzwischen ist die Zeit gekommen, die vielen kleinen Treffpunkte zu bündeln. In vielen deutschen Großstädten ist dies bereits geschehen.“

Entstehen soll nicht nur ein reines Kirchengebäude, sondern ein multifunktionales Kulturzentrum. „Offen für alle Menschen und alle Glaubensrichtungen“, betont Architekt Dr. Oylar Saguner. „Es wird zum Beispiel Räume für die Jugend geben, eine Sporthalle, einen Saal für Theater-Aufführungen, Tagungsräume, Treffpunkte für verschiedene Gruppen.“

Die Besucher der „Fundstücke im Essener Westen“ stellen fest: „Das ist ganz schön groß hier, das hätten wir gar nicht erwartet.“

Von weitem sichtbar ist bereits die über 30 Meter große Aluminium-Kuppel, die die obere Etage überspannt.

Einen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Jedoch: „Wenn Sie im nächsten Jahr hier vorbeischauen werden, sind wir schon ein ganzes Stück weiter.“

Zunächst werden die Bauarbeiten im Außenbereich abgeschlossen, dann steht die Gestaltung des Innenbereichs an. „Im Gebetsraum wird es zum Beispiel einen Brunnen geben, ebenfalls einen im Außenbereich“, erklärt der Architekt. „Die Außentreppe wird verkleidet und zum Minarett, gestaltet mit Schriftzeichen aus aller Welt - als ein Symbol der Verständigung der Kulturen und Religionen.“

Auch das Parkplatzproblem, was am Anfang der Planungen manchem Anwohner und Politiker Sorgen machte, scheint gelöst zu sein. Dr. Oylar Saguner: „Wir haben den Verkehrsfluss in Altendorf ermittelt, die Ampelschaltung hier In der Hagenbeck optimiert und sind sicher, dass 110 verfügbare Stellplätze auf unserem Gelände ausreichen werden.

Infos:

Der DITIB Dachverband (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.) vereint bundesweit 896 Ortsgemeinden. Vereinsziel ist es, Muslime einen Ort zur Ausübung ihres Glaubens zu geben und einen Beitrag zur Integration zu leisten. Darüber hinaus engagiert sich der DITIB im sozialen Bereich.

Der nächste Kurs „Fundstücke im Essener Westen“ der VHS startet am Mittwoch, 25. September, um 19.30 Uhr in der Sakristei der Apostelkirche, An der Apostelkirche 3a.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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