Die Polizei auf neuen Pfaden
Die Polizei - soviel ist klar - ist chronisch unterbesetzt. Zu wenige Beamte für zu viele Aufgaben.
Dachten wir bislang.
Doch nun beschreitet die Polizei in Altendorf ganz neue Pfade: Sie schreibt im großen Stil Knöllchen an der Eulerstraße.
Die Anwohner sind entsetzt, empört und haben nicht anders geparkt als in den Jahrzehnten zuvor.
Warum also übernehmen die Beamten in Altendorf - ein Stadtteil der wahrlich kein ruhiges Pflaster für die Ordnungshüter ist - Aufgaben des Ordnungsamtes und überwachen plötzlich den ruhenden Verkehr?
Gefahr im Vollzug?
Eine ganze Straße, die plötzlich nach vielen Jahren kollektiv gegen Recht und Ordnung verstößt?
Knöllchen-Schreiben ist angenehmer als sich täglich mit Intensiv-Tätern rumzuärgern?
Oder einfach die pure Langeweile?
Fragen, die auch die Pressestelle der Polizei uns nicht schlüssig beantworten kann.
„Wir dürfen das.“ - Schon klar. Aber warum? Und warum gerade hier und jetzt?
Immerhin: Es kommt Bewegung in den ungewöhnlichen „Fall“.
Eine klare Regelung wird angestrebt. Das macht Sinn.
Denn: Feuerwehr und Rettungsdienst müssen auch in engen Straßen fahren können. Da geht es um Menschenleben und manchmal um Sekunden.
Die Anwohner können ihre Autos allerdings auch nicht in die Luft hängen.
Dies gilt in der Eulerstraße und an 1.000 anderen Stellen von Karnap im Norden bis Kettwig im Süden.
Ein Kompromiss muss also her. Aber keine willkürlichen Nacht- und Nebel-Aktionen, die auf dem Rücken der Anwohner ausgetragen werden.
Foto: Michael Gohl / West Anzeiger
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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