Der KRIPPEN-PAPST kommt wieder
Besondere Umstände machten es dringend erforderlich, dass Bernd Alshut ab August seinen Hut nahm in St. Elisabeth, Essen-Frohnhausen. Der Pfarrer i. R. i. b. D. hörte nämlich endlich auf seine Ärzte, musste seine Kräfte drosseln. Nun wohnt er in Witten Bommern, „in meiner früheren Pfarrei.“ Doch sechs Buchstaben genügen, und der Präzise, Prägnante düst wieder wie der junge Gott nach Essen: Krippe! Seine Leidenschaft lässt ihn aufblühen.
Schmunzelnd versichert Alshut: „Mein Umzug, der Auszug von St. Elisabeth, war ja nicht der Untergang der Krippen-Ausstellung!“ Fakt: „Nach den Krippen-Besuch-Erfolgen der letzten Jahre fragte mich der Gemeinderat. ob ich die Ausstellung weiter machen will.“ Und ob! Denn ein Schwätzer war er nie sondern ein Macher mit Köpfchen. „Ich hatte die Gelegenheit, schon vor meinem Umzug die Krippe so auszusortieren, dass alles passt für meine diesjährige Ausstellung.“
Ein Krippen-Motto nach Maß. „Die Heiligen Drei Könige“. Warum? „Weil in diesem Jahr Köln die 850. Wiederkehr der Ankunft der Reliquien der Heiligen Drei Könige feiert. Seitdem haben sie ihren besonderen Platz im kostbaren Schrein im Chorraum des Kölner Doms.“
Er verdeutlicht: „In den Darstellungen der Drei Könige in den Weihnachtskrippen finden wir immer wieder neue und oft andersartige Weisen der Gestaltung.“ Stolz führt er seine unterschiedlichen Drei Könige auf, könnte stundenlang davon schwärmen wie über die Zinngruppe aus dem Erzgebirge. Oder „drei Obersteiger in Paradeuniform; die Bergmannstradition ist dort ein Muss. Aus Asien eine Krippe mit Drei Königen, die alle knien…“ Über 100 Figuren von seinen weit über 600 außergewöhnlichen Krippen-Schätzchen lüftet der Pfarrer. „Immer Drei Könige aus verschiedenen Erdteilen! Mal aus Ton, aus verschiedenen Hölzern – tropisch, südamerikanisch. Oder aus Asien, Weichholz-Krippen. Auch Kollektionen verschiedener Miniaturen-Krippen locken aus Nüssen, Ton, Glas, Naturmaterialien. Rarität: Eine Krippe aus einer Riesennuss…
Der Könner verrät: „Ich habe Krippenbauen in drei Stilen gelernt: orientalisch, heimatlich, abstrakt.“ Schelmisches Grinsen. Sie ahnen? Richtig! Alshut ist süchtig. „Für meine Übergangswohnung baute ich mir eine Krippe aus Pyrodur mit bekleideten Figuren. Mit dem Lötkolben wurden Mauerteile eingebrannt. Werkzeug, Baumaterialien sind vorhanden, da ich seit 24 Jahren Krippen baue.“ Machen ist sein Ding. Kontrastkrippen seine einzigartige, anziehende Kunst.
Also, die Frohnhauser haben das Krippenglück vor der Tür liegen. Sie brauchen nicht mit Bussen aus NRW angekarrt zu werden.
Krippenausstellung in St. Elisabeth, Essen-Frohnhausen
1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2014 bis zum Fest „Mariä Lichtmess“, 2. Februar 2015, ist die Kirche täglich von 15-17 Uhr zum Besuch der Krippe geöffnet. Für Gruppen können auch Sondertermine vereinbar werden, über 0163/6600780; bernhard.alshut@gmx.de
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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