Denk.bar dreht auf - erste Ergebnisse für drei Stadtteile
Alles Gute braucht seine Zeit. So sieht es jedenfalls aus – wenn man den denk.bar-Schritt der Sozialdemokraten in Frohnhausen verfolgt: 2009 begannen Bürgerkonferenzen und –Foren, die immer intensiver fortgesetzt wurden. Der Dialog vor Ort bekam einen Namen: "denk.bar" für Frohnhausen und den Essener Westen. Tja, was ist denn alles so an Verbesserungen, Angeboten, baulichen Leerständen und mehr denkbar? Massig! 2012 gibt es die ersten Früchte…
Das denk.bar-„Pflänzchen“ ist eine Plattform für Dialoge in unterschiedlicher Form, u. a. mit Bürgern, Werberingmitgliedern, Vertretern der Kirchen…Sind die Ideen, Vorschläge aber auch mach.bar? Jedenfalls ist die SPD fest dabei, Zukunftskonzepte für den Stadtteil zu erarbeiten.
Allein im letzten Jahr stellte sich die Essener Bundestagsabgeordnet Petra Hinz, zusammen mit Ratsherrn Udo Karnath, Bezirksbürgermeister Klaus Persch, Bezirksmitglied Jutta Pentoch den „heißen Anliegen“ der Frohnhauser. Immer mit im „Boot“ Otto Reschke, Ex-Bundestagsabgeordneter und Ehrenvorsitzender des Frohnhauser SPD-Ortsvereins. Petra Hinz und Team sammelten fleißig Meinungen an Informations- und Aktionsständen mit Fragebogen; mit einem Marktplatz für Kinder, in mehreren Bürgerkonferenzen zu Stadtteilfragen, in einem Migrationsforum und auf Bildungskonferenzen.
Viele, fordernde Fragen folgten wie: Was sind unsere Stärken in Frohnhausen und worauf können wir bauen? Was müssen wir tun, um Chancen und Möglichkeiten für uns und unsere Kinder im Stadtteil zu nutzen? Woran müssen wir arbeiten, damit die Wohn- und Lebensqualität in Frohnhausen und im Essener Westen steigt? Wo liegen Gefahren? Wo muss schnellstens was passieren? Wie steht’s beispielsweise um Kommunalfinanzen, Bildung, Kitas, Wohnen für Generationen, Pflegeplätze und Integration?
Hier die ersten Ergebnisse: Neben der Angst vor dem Abzug weiterer Geschäfte und Läden aus dem Stadtteil teilten alle die Sorge um die ungewisse zukünftige Nutzung des Standortes der Hauptschule Bärendelle. Aber auch die Hintergründe der Schließung OASE wurden umfassend thematisiert.
Und – was geschieht mit den Flächen der ehemaligen Infrastrukturen oder freigewordenen Flächen aus Gewerbeumsiedlungen? Wie können die großen Grünflächen, Gervinus-, Riehl-, Westpark mehr in das Stadtteilleben einbezogen werden? Ist der Marktplatz nicht zu groß und das Parkplatzangebot zu klein, um ihn zu erreichen? Warum ist der Marktplatz an vier Tagen und drei halbe Tage in der Woche so leer und so steinig – wollten die Kinder wissen.
Ferner - wann wird ein Fahrradnetz in Frohnhausen fertig, um einen sicheren Anschluss zu den neuen Radwegen auf den ehemaligen Bahntrassen zu erhalten? Kann die Onckenstraße nicht durchgängig, rechts und links, mit Parkstreifen und Radweg die Stadtteile Holsterhausen, Frohnhausen und Altendorf sicher verbinden? Und warum führen sie nicht auch aus den drei Stadtteilen über die Martin-Luther-Straße mit dem Rad zum West-Bahnhof ? Warum stehen am S-Bahnhof Frohnhausen nur ein paar blaue Container- anstatt ausreichende Fahrradständer auch am Westbahnhof, anzubieten?
Wie kann der ÖPNV attraktiver werden? Wann wird der Westbahnhof mit seinen 3 S-Bahnlinien mit Einrichtungen zu mehr Mobilität ausgestattet? Gelingt der Neuanfang mit der Erweiterung von Straßenbahnlinien und die Berthold-Beitz-Allee? Und was ist mit einer Linienergänzung zwischen Hauptbahnhof über Gewerbegebiet M1 bis zum RWE Stadion?
Ach ja, was ist mit der A 40, wenn von Westen und Osten der sechs-Streifen-Ausbau vor dem Tunnel bzw. vor der Frohnhauser Tieflage, mit den vier Ein- und Ausfahrten, in den Tunnel mündet? Welche Auswirkungen sind für unsere Stadtteile zu erwarten?
„Mit einer so langen Liste der Ideen und Anstöße hatten wir kaum gerechnet“, so die Politiker. „Jetzt wird alles geprüft, um zu sehen, was davon eine Chance hat, verwirklicht zu werden - und zwar sofort! Oder mittelfristig, langfristig angegangen werden kann. Erste Anträge sind formuliert, einige Maßnahmen bereits beantragt. In Kürze wird schon einiges zu sehen sein.“
Wie denn? „Die ersten Initiativen zur Umsetzung von Maßnahmen werden im Frühjahr vorgestellt unter dem Motto: „Denk.bar für Frohnhausen – Ein Stadtteil bewegt sich doch!“
Begonnen wird mit einer Denk.bar zum Einzelhandel und Gewerbe. „Hier sind dann auch die Verbände und Vereine gefordert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden!“
Hört hört! Frohnhausen und der Westen entspannen sich und spornen an. Eine spannende Sache…
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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