Dem Wasser auf der Spur

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Wenn sie in eine Kindertagesstätte kommt, wissen Kinder wie Erzieher: Heute wird geforscht! Die Rede ist von Petra Kleine-Möllhof, die KiTas und Vorschulgruppen als Klimabotschafterin besucht und mit den Kindern kleine Experimente zu den Themen Wasser, Strom und Luft veranstaltet.

„Ich habe mir schon länger gewünscht, etwas im Ehrenamt und mit Kindern zu machen“, berichtet Kleine-Möllhoff. Da ihre beiden eigenen Kinder Jonas (7) und Pia (4 Jahre) vormittags versorgt sind, ist für die Sozialversicherungsfachangestellte klar: „Ich möchte gerne mit Kindern arbeiten. Sie kann man für Dinge noch begeistern!“ Doch den Weg dorthin geht man nicht von heute auf morgen.
Die Mutter wandte sich an die Ehrenamtagentur und nach eingehender Beratung belegte Petra Kleine-Möllhoff daraufhin einen 16 Einheiten umfassenden Kurs an der Volkshochschule zum Thema Klimabotschafterin und Arbeit mit Kindern.
„Dort wurde den Teilnehmern beigebracht, wie man Kindern etwas am besten erklärt und was für Experimente gemacht werden können“, so Kleine-Möllhoff. Nach dem Kurs hospitierte die Mutter im Kindergarten St. Michael und schrieb eine Hausarbeit über ihren ersten Einsatz als Klimabotschafterin.
„Das hat sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sich Kleine-Möllhoff.
Inzwischen ist sie gut ein Jahr in ihrem Ehrenamt tätig und hat immer noch genauso viel Spaß an ihrer Arbeit wie am ersten Tag.
„Das Leuchten in den Augen der Kinder ist das schönste Geschenk“, ist sich die Klimabotschafterin sicher.
Doch was macht man als Klimabotschafterin eigentlich genau? „Man bringt Kindern bei, wie wichtig es ist, die Umwelt zu schützen. Das natürlich spielerisch“, so Kleine-Möllhoff. Über fünf bis sechs Wochen geht der Besuch der Klimabotschafterin. Jede Woche einmal besucht sie die fünf bis sechs Jahre alten Kinder. „In der Regel sind die Forschungseinheiten zirka 30 bis 40 Minuten lang. Mehr geht nicht, danach wollen die Kleinen wieder toben“, schmunzelt Kleine-Möllhoff.
Zu Beginn stellt sich die Klimabotschafterin vor und dann singen alle gemeinsam ein Lied. „Das lockert die Stimmung auf und danach sind die Kinder voll bei der Sache“, so Kleine-Möllhoff.
Auf die Melodie von „Alle meine Entchen“ singen die Kids: „Alle unsere Kinder sind Forscher heut, sind Forscher heut, forschen mit dem Wasser, ganz verschiedenes Zeug.“
Danach werden die Kinder sensibel für das Thema Wasser gemacht. So fragt die Klimabotschafterin, wann die Kinder am Tag Wasser schon einmal benutzt haben. Na klar, die Kleinen wissen es ganz genau: Beim Zähneputzen und Händewaschen. Mit der Handpuppe „Platsch“ wird dann gemeinsam jede Idee per Symbol auf einem Plakat festgehalten. Doch es geht nicht nur theoretisch bei den kleinen Forschern zu.
Denn nach der Einführung startet der Experimentierkreis. „Hier stelle ich zwei Schüsseln in die Mitte - eine mit kaltem, die andere mit warmem Wasser. Dann dürfen die Kinder mit ihren Händen durch das Wasser fahren und beschreiben wie es sich anfühlt.“ Igitt kalt, hört Kleine-Möllhoff häufig. Im allgemeinen finden die Kids das warme Wasser als angenehmer. Viel Spaß bereitet das Nasse und die Kinder erkennen: es ist ein großer Unterschied, ob Wasser kalt oder warm ist. Ihre Liebe und ihr Händchen mit den Kleinesten kindgerecht umzugehen und zu forschen, hat Kleine-Möllhoff schon früh festgestellt. „Schon bei unseren Kindern haben wir immer gemeinsam kleine Experimente im Garten gemacht“, erinnert sich die Mutter. Begeistert sind Jonas und Pia noch immer über die Experimente. „So haben wir zum Beispiel einfach nachgeprüft, was sinkt oder welches Material oben auf dem Wasser schwimmt“, berichtet die Ehrenamtliche. „Das kann man ja ganz einfach zu Hause selber machen.“
Ein Gefäß, welches möglichst tief ist mit Wasser füllen und dann das ins Wasser legen, was die Kinder gerne ausprobieren möchten: Fertig. „Sie sehen dann zum Beispiel, dass Steine untergehen und Federn schwimmen. Vor jedem neuen Gegenstand sind sie aufgeregt und raten ob er oben bleibt oder untergeht.
Das konnte die Klimabotschafterin auch prima in ihr Programm für die Kindergärten und Kindertagesstätten einbauen.
Doch immer ist die Devise: Weg von zu viel Theorie, praktisch üben, ausprobieren und dadurch lernen.
Viele Kinder fragen mich nach Abschluss der ersten Forscherreihe, wann ich denn wieder komme. Das finde ich dann besonders schön“, freut sich Kleine-Möllhoff. Völlig ohne Eigennutzen, einfach weil es ihr Spaß macht mit Kindern die Umwelt zu entdecken, geht die Klimabotschafterin in die einzelnen Gruppen, bringt die Experimentiermaterialien mit und ist für jede Anfrage von Kindergärten und Kitas ansprechbar. Und all das macht Klein-Möllhoff ehrenamtlich.
„Oft fragen mich die Kindergärtnerinnen, ob ich denn Lust habe, im nächsten Jahr wiederzukommen. Oder ich werde angerufen, weil sich meine Arbeit herumgesprochen hat. Dann sehe ich, dass ich alles richtig mache“, berichtet die Klimabotschafterin.
Natürlich dreht sich nicht immer alles nur um Wasser. Auch zum Thema Strom und Luft werden die Kleinen gemeinsam mit Petra Kleine-Möllhoff zu Forschern. Und lernen dabei fürs Leben.
Wer auch möchte, dass die Klimabotschafterin im Kindergarten vorbeischaut, der erhält die Kontaktdaten mit Telefonnummer zur Terminvereinbarung auf Anfrage bei der Ehrenamtagentur. Diese ist unter der Rufnummer: 02 01 / 83 91 490 zu erreichen.

Fotos: Winkler

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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