Aua Anna! Das tut weh...

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Der Bagger knallt gegen die Essener Jahrhundertkirche. Aus. Amen!

Die Gegensätze sind krass. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der neugotischen Kirche St. Anna, Sälzerstraße, werden zig Häuser der Wohnbau eG saniert. Gegenüber knirscht, qualmt es an der 108-jährigen Kirche. Baggerschaufeln krachen immer wieder gegen die Sakristei. Gierig schnappt sich der Greifer Holz, Mauerwerk, spuckt es aus. Zeit ist Geld. In 30 Tagen ist St. Anna platt…

Das Ende der rot-„backigen“ Anna ist da. Sie muss Platz machen für den Anbau vom katholischen Alten- und Pflegeheim Anna. Vor Tagen war Bauzaunlieferung. Und der „kleine Bagger“ mittels Tieflader wurde gebracht. „Mit seinen 32 Tonnen beginnt er im Bereich der Kindertagesstätte mit dem Abbruch. Zuvor wurden allerdings diverse Stahlplatten als „Straße“ verlegt, da aufgrund des hohen Gewichts sämtliche Bodenplatten zermalmt würden“, verdeutlicht Thomas Miedzinski, Prokurist, St. Anna Alten- und Pflegeheim.

Achtung! „Der Abtransport des Bauschutts wird voraussichtlich für einen Monat für reichlich Verkehr zwischen Altendorf und Duisburg, einer Niederlassung der Firma, sorgen. Da die Annakirche in einem Wohngebiet steht, ist es notwendig, dass der Schutt zur Niederlassung nach Duisburg gefahren, dort geschreddert wird. Ein Teil des Materials zieht‘s zurück nach Essen-Altendorf, um das Riesenloch zu verfüllen.“
Auf die „unterirdische Anna“ kommt später eine Betonplatte; Grundlage für den Alten-Anbau, der nicht unterkellert wird.

Bau-Hintergrund: Aufgrund des Landespflegegesetzes soll ab 2018 die Einzelzimmerquote bei 80 % liegen. Augenblicklich hat St. Anna 39 Einzelzimmer, 38 Doppelzimmer.
Die größte Herausforderung spitzt sich zu beim Turmabriss. Die Lösung? Für das letzte Drittel des Abbruchs muss der Bagger gewechselt werden. An die Front kommt ein „Longfront-Bagger“. Der verfügt über einen Ausleger mit einer Weite von 30 Metern. Der Kirchturm hat allerdings eine Höhe von 36 Metern. „Um dann auch an das Kirchturmdach zu gelangen, wird aus dem umliegenden Bauschutt eine circa sechs Meter hohe Rampe gebaut. Damit ist das Fahrzeug dann in der Lage, auch den Turm „abzuknabbern“, hofft Miedzinski.

Eigentlicher Baubeginn ist für März 2016 vorgesehen. So Gott will und kein Orkan dazwischen wütet.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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