Treppenlauf zog die Massen an

Mit einem geänderten Konzept ging der vierte Treppenhauslauf der Wohnbau eG präsentiert vom STADTSPIEGEL Essen am vergangenen Wochenende an den Start: Und das mit großem Erfolg!

Die Veranstaltung wurde komprimierter und organisierter durchgeführt, so dass die Läufer schneller hintereinander starten konnten. Das hielt die 300 Besucher bei den Weststadttürmen und auch die Läuferinnen und Läufer, die ihr Ziel schon erreicht hatten, blieben bis zum Schluss, um anzufeuern, um um ihre Zeit zu bibbern oder das Rahmenprogramm zu genießen.

„Wir sind begeistert von der positiven Resonanz“, freut sich Initiator Frank Skrube von der Wohnbau eG. „Am Tag der Veranstaltung haben sich nochmal doppelt soviele Leute angemeldet wie die, die sich schon vorab gemeldet hatten. Das zeigt auch, dass das Konzept aufgeht!“ Denn offenbar schätzen die Läufer, dass sie auch am Tag der Veranstaltung noch spontan starten können.

Flexibilität kam bei den Läufern gut an

„Diese Flexibilität bieten wir den Treppenläufern, denn wer kennt das nicht: Manchmal hat man eben keinen oder gerade einen ganz besonders guten Tag. Da kann man frei noch am Tag selber entscheiden, ob man laufen möchte oder nicht“, so Skrube. Und viele der Zuschauer, die einfach nur gekommen waren, um sich das Spektakel aus der Nähe anzuschauen, entschieden sich im Laufe des Mittags auch mitzulaufen. Für die Mutigen, die den Schritt wagten lagen 256 Stufen zwischen ihnen und dem Ziel. Und 15. Etagen mit rund 63 Höhenmetern. „Das ist kein Pappenstiel“, waren sich auch Uwe Loch, Moderator der Veranstaltung, Mola Adebisi und Frank Skrube sicher.

Trotzdem gab es viele Läufer, die sich der Herausforderung stellten. Bereits nach kurzer Zeit stand die erste Bestzeit fest: 58 Sekunden! Da staunten alle nicht schlecht!

Die sollte allerdings nochmal unterboten werden. Bester Mann an diesem Tag war Thoma Kolassa mit einer Zeit von 57,8 Sekunden. Sichtlich angespannt war Kolassa bis es nach dem letzten Läufer hieß: Bestzeit und somit Platz eins bei den Männern. Bei den Frauen machte Nicole Neuhoff mit einer Zeit von 1:23,2 Minuten das Rennen. Beide erhielten bei der Siegerehrung einen Präsentkorb sowie 150 Euro in bar. Natürlich gingen auch die Zweit- und Drittplatzierten nicht mit leeren Händen nach Hause. Für die jeweils ersten bis dritten Plätze gab es Pokale. Alle Läufer erhielten zudem eine Medaille und eine Urkunde mit der genauen Zeitangabe ihres Laufes.

Alle erhielten einen Pokal und eine Urkunde

Und auch das Rahmenprogramm zog die Besucher unheimlich an. Denn Hypnotiseur PHARO gab den Teilnehmern vor dem Lauf ein Motivationstraining mit auf den Weg. „In der Hypnose können versteckte Kräfte mobilisiert und das Unterbewusstsein gestärkt werden“, war sich der Hypnotiseur sicher. Dementsprechend leichter viel es den Läufern an den Treppen.

Für prominente Unterstützung sorgte wieder Joey Kelly. Er berichtete von einem neuen Rekord: Drei Wochen hielt es der Extremsportler aus nur Wasser zu trinken und keinerlei Nahrung zu sich zu nehmen. Erst kurz vor dem Treppenlauf begann Joey wieder mit dem Essen. „Dementsprechend habe ich sechs Kilo verloren und auch einige Muskelmasse eingebüßt“, gab Kelly zu. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, und war beim Treppenlauf dabei. Hier leistete Joey Rollstuhlfahrer und Leistungssportler Thomas Hoffmarck bei seinem „Lauf“ Gesellschaft. „Ich erklimme die Stufen mit der bloßen Kraft meiner Arme, ziehe mich von Stufe zu Stufe empor und nehme auch meinen Rollstuhl mit“, berichtet Hoffmarck. Er will anderen Menschen mit Behinderung zeigen: „Lasst euch nicht gehen, vieles kann man auch mit Handicap schaffen!“

Nadia Raoui war mit Platz sieben jedenfalls zufrieden. „Dafür dass ich bisher nur in einer Staffel gelaufen bin und somit noch nie die ganze Distanz, ist das ein guter Anfang!“ Und auch Frank Skrube war ebenso wie Joey Kelly (1:37 Minuten), Mischa Filé (1:10 Minuten) und Uwe Loch (1:26 Minuten) mit seiner Zeit zufrieden. „Eine Verbesserung ist immer gut. Da freue ich mich schon auf das nächste Jahr beim Treppenlauf, denn mit 1:58 Minuten war ich zwei Sekunden schneller als im Jahr zuvor“, so Skrube.

Freude gab es bei den Stadtstaffeln, denn in diesem Jahr schaffte es die Stadtstaffel Essen endlich mit 52:02 Sekunden auf Platz 1 vor der Staffel Gelsenkirchen (1:05 Minute) und Duisburg (1:10,8 Minuten). Somit erhielten die Erstplatzierten den Wanderpokal und einen Gutschein für ein exklusives Indoor Skydiving in Bottrop. Wie auch in den Jahren zuvor wird der Erlös des Treppenhauslaufes wieder für einen guten Zweck gespendet.

Und wer jetzt schon Lust hat, mit dem Training zu beginnen: Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen Treppenhauslauf geben. Vielleicht sind Sie ja dann der / die Schnellste?

Einzelläufer Männer: 1. Platz: Thoma Kolossa; 57,8 Sekunden; 2. Platz: Niklas Hotlhaus; 58,6 Sekunden; 3. Platz: Michael Dudek; 58,6 Sekunden.

Einzelläufer Frauen: 1. Platz: Nicole Neuhoff; 1:23,2 Minuten; 2. Platz: Anne Wolters; 1:32,4; 3. Platz: Ulrike Feindt, 1:35,3.

Kinderlauf: 1. Platz: Yannik Wodarczak; 1:05,1 Minuten; 2. Platz: Hendrik Pabst; 1:13,3 Minuten; 3. Platz: Jakob Lion; 1:27,0

Staffellauf: 1. Platz: VV Humann Essen I; 47,4 Sekunden; 2. Platz: LG Bottrop; 51,3 Sekunden; 3. Platz: VV Humann Essen II; 51,6 Sekunden.

Fotos: Michael Gohl