Let it Roll
Schaulaufen des REV Essen Gruga in Frohnhausen
Es mutet etwas merkwürdig an. Maneschenartig betritt man den Raum. Rechts
und links sind Sitztreppen aufgebaut, auf denen bereits ein breites Publikum
seinen Platz eingenommen
hat.
Beleuchtet von mehreren Lichtspots steht ein Mann in Frack und Zylinder in der Mitte des Raumes und unterhält die Zuschauer. Was wie eine Zirkusvorstellung aussieht, ist in Wirklichkeit das Schaulaufen des REV Essen Gruga. Mit Rollschuhen ausgerüstet zeigen 50 Akteure aller Altersstufen, was man mit antiken Rollerblades alles anstellen kann. Bei dem zweistündige Programm werden Solo-, Team- und Gruppennummern dargeboten. Unterlegt sind die Küren mit Musik; Pop, Klassik oder Weihnachtslieder bringen so mehr Schwung in die Sache. „Rollschuhlaufen kann am besten mit Eikunstlaufen verglichen werden. Es ist etwa die selbe Schwierigkeitsstufe und Figuren wie der Dreifachsprung oder der Lutz fi nden sich auch in beiden Sportarten“, erklärt Gerd-Peter Wolf, Vorsitzender des REV Essen Gruga.
Antike Rollerblades
in Aktion
„In unserem Verein sind viele Altersstufen vertreten. Es gab eine Zeit, in der die Mitgliedszahlenn nicht so hoch waren, jetzt aber haben wir wieder ganz guten Zulauf bekommen. Die Anforderungen an unsere Läufer sind sehr hart. Spitzenläufer trainieren mindestens fünfmal die Woche. Ebenso dazu gehört
Ballettunterricht für die Körperhaltung, Konditions- undLauftraining.“
Diese harte Arbeit lohnt sich jedoch gewaltig: Seit der
Vereinsgründung in den 60er Jahren haben die Mitglieder zahlreiche Siege bei Europa- und Weltmeisterschaften errungen. So auch Marcel Diekmann (20), deutscher Juniorenmeister und drittplatzierter bei den deutschen Meisterschaften, der mit einer Kurzkür und klassisch unterlegter Musik das Publikum verzaubert. Ähnlich steht es um seine Kollegin Lisa Jakisch (19). Bereits seit 13 Jahren auf dem Eis, hat sie vor kurzem zum REV Essen Gruga gewechselt, um noch mehr Erfahrungen zu sammeln und weiter nach vorne zu kommen.
Zahlreiche Siege
künden vom Erfolg
„Für unseren Sport sind sind die Sport- und Bäderbetriebe in Essen eine große
Stütze. Nicht ganz so zuvorkommend ist die Immobilienwirtschaft. Aus Angst, unsere Läufer könnten in ihren Hallen etwas kaputt machen, sind den Spitzenläufern Grenzen gesetzt“, so Wolf weiter.
Aber das hat die Vorstellung an diesem Abend wenig beeinfl usst. Meerjungfrauen, Schneefl öcken, Debütantinnen und orientalische Damen demonstrierten den Zuschauern immer wieder aufs Neue, was mit Rollschuhen
alles anzustellen ist. Natürlich gab es auch den einen oder anderen unfreiwilligen Bodenkontakt. Mit jedem nächsten gelungenen Sprung, waren diese kleinen Malheurs jedoch schnell wieder vergessen.
„Mir hat die Vorstellung sehr gut gefallen. Meine Tochter ist auch Rollschuhläuferin, jedoch in einem anderen Verein. Wir sind heute hierher
gekommen, weil es im REV Essen Gruga viele gute Leistungsläufer gibt und wir
uns das einmal anschauen wollten“, meint die Zuschauerin Dorothee Henning.
Nach der Show hieß es dann Amateure vor. 60 Paar Rollschuhe wurden bereitgestellt und jeder der Lust hatte, konnte nun selbst testen, was
Rollschuhlaufen bedeutet.
Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger
Autor:Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West |
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