ESC Wohnbau Moskitos Essen - die „Regie“ hinter den Kulissen
Feuer, Eis und Leidenschaft
Spieltag in der Eissporthalle Essen-West: Nicht nur die Spieler des ESC Wohnbau Moskitos Essen laufen zur Höchstform auf. Damit das Spektakel in dem 3.850 Plätzen fassenden Stadion jedes Mal gelingt, ist der Verein auf tatkräftige Unterstützung angewiesen – auf leidenschaftliche Helferinnen und Helfer, die in verschiedenen Teams organisiert sind. Eines davon ist die „Regie“.
Ob Stadionsprecher, Maskottchen, Fahnenschwenker, Einlauftechnik, Videoaufzeichnungen oder Licht und Musik – ohne geht es nicht. Die Einsätze müssen im Vorfeld geplant und am Spieltag dirigiert werden. Dafür ist das Team „Regie“ mit seinen derzeit rund 15 ehrenamtlichen Mitgliedern zuständig. Bereits zwei Stunden vor Spielbeginn fangen die fleißigen Helfer an, durch die Eishalle zu schwirren.
„Jeder kennt seinen Aufgabenbereich, der den persönlichen Kenntnissen und Fähigkeiten entspricht“, berichtet Teammitglied Marc Werfel. Er ist in erster Linie für die Technik beim Einlauf der Spieler zuständig. Denn neben der richtigen Musik und Lichteffekten geht es heiß her: „Wenn die Spieler einlaufen und wir unsere Einlaufshow haben, dann zünden wir im richtigen Moment kleine Feuereffekte“, erklärt der Einlauftechniker. Dazu baut er vor Spielbeginn seine ganze Apparatur auf – bestehend aus Säulen, Propangas und einem Mischpult. Darüber regelt er die Intensität der Flammen, die nach dem Prinzip „Haarspray und Feuerzeug“ erzeugt werden. Und passt gut auf, dass nichts ungewollt in Flammen aufgeht.
Unterhaltung für die Fans
Hoch über den Rängen der Halle thront der „Regieraum“ - das Cockpit für die Musik- und Lichtsteuerung. Auch hier haben die Zuständigen bereits zwei Stunden vor Spielbeginn ihren Platz eingenommen. Scheinwerfer werden aufgebaut, Ton und Technik gecheckt. Während des Spiels muss alles reibungslos funktionieren: Die wechselnde Beleuchtung, das Blitzlichtgewitter beim Torfall, Durchsagen, die Einspieler bei Toren und Spielunterbrechungen und die Pausenmusik. Die Musikauswahl ist wichtig für die Stimmung. „Ich variiere immer ein wenig“, verrät Yannick Sänger, zuständig für die Musik, und ergänzt: „Damit die Zuschauer, die jede Woche kommen, Abwechslung haben.“ Ein Muss für die Fans und immer auf der Playliste sind die Vereinslieder, die gerne und laut mitgesungen werden. Neben dem Regieraum ist auch die Videokamera schon startklar. Eine Aufzeichnung des gesamten Spieles ist Pflicht – sie muss im Anschluss an die gegnerische Mannschaft ausgehändigt werden und dient im Training als Grundlage für Analysen.
Kurz vor Spielbeginn startet die Auftaktshow: Der Stadionsprecher begrüßt das Publikum und die Mannschaften, der Fahnenschwenker dreht seine Auftaktrunden. Stets dabei ist auch das Teammitglied und Vereinsmaskottchen „Escito“, das jeden Spieltag begleitet. Wer sich unter dem Kostüm des stechenden Blutsaugers verbirgt, bleibt Vereinsgeheimnis. „Das hat viel mit Aberglauben zu tun“, verrät Marc Werfel mit einem Augenzwinkern. Allein auf Glück muss sich die „Regie“ nicht verlassen. Das Team sei eingespielt und der Ablauf klappe auch fast immer reibungslos.
Ein eingespieltes Team
Hin und wieder kommt es vor, dass ein Teammitglied arbeitsbedingt ausfällt, und die Aufgaben verteilt werden müssen. Da wird es auch für die routinierten Helfer schon mal spannend, wie Marc Werfel aus eigener Erfahrung kennt: „Wenn ich mich zusätzlich um Licht kümmern muss, dann baue ich hier unten schnell ab und renne nach oben, damit ich rechtzeitig da bin, wenn ein Tor geschossen wird.“ Dieses wollen die Fans schließlich mit Blitzlichtgewitter gebührend feiern. „Die Leute, die hierhin kommen, kommen mit Herzblut“, ist sich Marc Werfel sicher. Genauso viel Leidenschaft steckt auch die „Regie“ in ihr Engagement für den Verein: „Wir machen es für das Team.“
Autor:Claudia Kornicki aus Essen-Borbeck |
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