... und mal wieder Insolvenz?!

Der ESC Moskitos e. V. ist der Eishockey-Verein für die ganze Familie.
In der Tat geht‘s hier recht friedlich zu, so dass auch die Jüngsten schon sorgenlos die Spiele am Westbahnhof miterleben dürfen.
Familien haben jedoch in der Regel bestimmte Rituale, die von Generation zu Generation weitergereicht werden. Das kann der Schweinebraten am Sonntag sein oder die Krawatte am Heiligen Abend.
Bei den Moskitos ist es die Insolvenz, die sich zu einer lieben Gewohnheit entwickelt hat.
1994 - 2002 - 2006 - 2008 - 2011. Immer wieder gerät der Verein vom Westbahnhof in finanzielle Schieflage und steigt danach wie Phönix aus der Asche zu neuen Höhenflügen auf.
Dumm nur: Die Zeiträume zwischen den Insolvenzen werden immer kürzer.
Noch dümmer: Diesmal wurde der nicht ganz unwichtige Präsident des Eishockey-Oberligisten per SMS durch seine Vorstands-Kollegen über den gestellten Insolvenz-Antrag informiert.
Ein ungewöhnliches Unterfangen, das nicht gerade auf ein gemeinschaftliches Konzept hinweist, das von einem geschlossenen Vorstand einträchtig beschlossen wurde.
Zumal: Auch die Summe der Altlasten ist nicht wirklich klar.
Eine Insolvenz könnte in letzter Minute durch ein finanzielles Rettungspaket abgewendet werden.
Man möchte fragen: Sind die Moskitos systemrelevant für den Essener Sport und kommen daher unter einen noch zu schaffenden Rettungsschirm?
Immerhin ist der Verein für die ganze Familie in guter Gesellschaft: Auch Tusem und RWE haben sich in den letzten Jahren mindestens eine Insolvenz gegönnt.
Eben alles eine liebe Gewohnheit.