Warum wächst die Prostata zweimal?

Das ewig Weibliche
Eines der männlichsten Organe, die Prostata, ist weiblichen Geschlechts und müsste korrekt als die Vorsteherin übersetzt werden. Und das sogar mit gutem Grund. In jungen Jahren wächst sie zum Mittelpunkt des männlichen Geschlechtslebens heran, ohne dass je ein Liebhaber auch nur einen Gedanken daran verschwendet hat, wem er sein Liebesleben eigentlich zu verdanken hat?!
Doch mit zunehmenden Alter lässt die Testosteronproduktion leider nach, und damit wächst ihr Hang, sich dem Weiblichen in ihr zuzuwenden; die nun überwiegenden weiblichen Hormone veranlassen sie zu einem zweiten unerwünschtem Wachstum. Echt lästig: die Urologen nennen das Prostata-hypertrophie!!

Über die Stuhllehne?
Nun steht sie nicht mehr nur der Blase vor-, sondern auch dem Harnstrahl im Wege, der nun stottert statt strahlt. Über eine Stuhllehne?- das war einmal! Dafür nasse Schuhspitzen und betropfter Toilettenstrafraum, was manche Ehefrauen nutzen, zur Abschreckung die weibliche Entleerungshaltung einzuführen. Aus Lust wird Last, nächtliche Schlafunterbrechungen dienen nur noch Toilettengängen. Abhilfe sollen Präparate aus dem Kürbis schaffen, der sieht zwar der Prostata erstaunlich ähnlich, aber ob das wirklich nutzt gegen das nächtliche „Müssenmüssen“...

Wie oft mag sie Sex?
Und was ist mit dem Sex, genauer gefragt mit seiner optimalen Frequenz? Also eher lutherisch -zweimal in der Woche -oder doch lieber streng katholisch- nur bei Kinderwunsch? Ein guter Rat, bloß keine Unterbeschäftigung! Denn alles, was staut, ist ungesund! Panta rhei; alles flüssige muß fließen- wussten schon die alten Griechen. Für die Vaterschaft gibt es spätestens seit Charlie Chaplin ohnehin keine sichere „Daddyline“. Der hatte allerdings noch seine Prostata.

Vom Haustierkrebs zum Raubtierkrebs

Prof. Hackethal, einst das schwarze Schaf unter den Urologen, warnte vor Jahren vor Fächerstichen zur Probenentnahme. Er vermutete, dadurch könne aus einem harmlosen Haustierkrebs ein Raubtierkrebs werden! Aber mit seiner Meinung konnte er seine Kollegen nicht überzeugen.
Der Prostatakrebs ist inzwischen die Nr.1 unter den männlichen Tumoren, also scheint eine regelmäßige Vorsorge angebracht. Mit Ultraschall und PSA fördern die Urologen immerhin 25 Prozent der Krebsfälle frühzeitig ans Licht.
Aber erhöhte PSA Werte bedeuten keinesfalls gleich Krebs! Also erst mal Verlaufskontrolle! Von 1000 Vorsorgeuntersuchten wird nur einer gerettet. Auch die Gesamtzahl der an Prostatakrebs Verstorbenen ist nicht etwa gesenkt worden. Ab 90 hat ihn jeder zweite deutsche Mann, aber er stirbt nicht dran. Also „watch and wait!“ meinen die Amerikaner. Überlegenswert!

Grüner Tee und roter Wein
Daher drängt sich die Stammtischfrage auf, was kann „Mann“ eigentlich selber prophylaktisch tun, wo doch der Bierwärmer ausgestorben ist? Madame Prostata mag auf keinen Fall dicke Männer, dafür gesunde Kost! Steht auf Tee wie alle schönen Frauen, speziell auf grünem, enthält massenhaft Antioxidanzien. Gott sei Dank, hilfsweise auch ein Gläschen Rotwein! Auf jeden Fall jeden Tag Gassigehen, am besten mit einem polyurischen Vierbeiner (an jedem Baum), ist ganz schön anregend!

Autor:

Dr. Helmut Förster aus Essen-West

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