Besonderes vom einzigen Frohnhauser Café, das aus Bredeney abwanderte
Verführung in Essen
Immer wieder bleiben Leute stehen, drücken sich die Nase platt am Schaufenster Berliner Straße 130. Was man sieht – zieht in den Laden. Beißt man rein, ist man willenlos…Den Tipp bekamen wir von Elisabeth Orfgen. Sie macht sich große Sorgen. Rief den Stadtspiegel an. „Sensationell ist das einzige Frohnhauser Café; müssen sie sehen.“ Zwar ist Corona in aller Munde… – doch Mohrholz macht Mut! Hereinspaziert…
Dienstag, vor elf Uhr. Das Geschäftsleben in Frohnhausen ist mäßig. Doch der Laden Mohrholz rappelvoll. Viele treffen sich hier. Außerdem feiert Elisabeth Orfgen hier ihren 80. Geburtstag. Die flotte Frohnhauserin fröhlich: „Wir 80-er sind die jetzt die neuen 60-er. Ich habe einige Freunde hier eingeladen. Kleines Dankeschön an das Ehepaar Mohrholz. Das einzige Cafè im größten Stadtteil von Essen – Frohnhausen. Es ist gemütlich, liebevoll eingerichtet. Alle sind sehr freundlich, die Kuchen klasse. Mittags gibt’s auch Suppe, donnerstags Reibekuchen wie bei Muttern mit selbstbemachtem Apfelmus. Die täglich selbst gebackenen Kuchen sind die Krönung!“ Pause. Das Geburtstagskind schüttelt den Kopf. „Was ist aus Frohnhausen geworden. Fast alle schönen Inhaber geführten Geschäfte weg…Doch das Café Mohrholz zieht gar Leute aus anderen Stadtteilen an; Hochzeits- auch Beerdigungsgäste.“
Alle Inhaber-geführten Frohnhauser Geschäfte sind fast weg...
Ja, Elisabeth Orfgen frühstückte mit ihren Gratulanten. Verriet mir: „Zur Verabschiedung erhält jeder ein Stück Torte plus einen Negerkuss; oh, der heißt jetzt Schaumkuss.“
Auf Anhieb sympathisch ist das Trio Katharina Mohrholz, gelernte PKA, Ehemann Rolf, Konditormeister und Vater Anton. Magisch zieht Mohrholz. „16 Jahre waren wir in Bredeney. Wir hatten feste Stammkundschaft. Dann hörten wir vor fünf Jahren vom freien Laden in Frohnhausen; waren von der Lage begeistert. Haben mittlerweile Stamm- und Laufkundschaft.“ Corona bedingt wurde auch hier geschlossen. „Zehn Wochen.“ Doch sie blieben mit den Kunden in Kontakt. An Wochenenden war offen – heißt, die begehrte Ware wurde abgeholt.
„Die Kunden sind uns treu geblieben.“
Täglich werden frische Torten gebacken – 20 verschiedene Sorten. Von der beliebten Schwarzwälder, dem Stachelbeerboden, Käse-Sahne Torte bis zur Mokka-Torte sind auch Hochzeits- und Geburtstagskuchen - die Knaller.
Begeisterung bei Detlef Keller, gelernter Konditor. „Mohrholz erinnert mich an meine Lehrzeit vor 50 Jahren. Da sind Auslagen und Tortenparaden so liebevolle wie früher. Man merkt, alles mit heißem Herzblut gemacht.“
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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