Verkaufsoffener Sonntag am 4. November
Verdi als Spielverderber

Lichter locken in die Innenstadt: Das Objekt „Supercube“ des französischen Lichtkünstlers Stephane Masson stieß auf begeisterte Beobachter am Limbecker Platz. Dem Essen Light Festival haben sich die Essener Lichtwochen angeschlossen. | Foto: Foto: EMG
  • Lichter locken in die Innenstadt: Das Objekt „Supercube“ des französischen Lichtkünstlers Stephane Masson stieß auf begeisterte Beobachter am Limbecker Platz. Dem Essen Light Festival haben sich die Essener Lichtwochen angeschlossen.
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Die Nähe der Gewerkschaften und der SPD hat eine lange Tradition. In den letzten Jahren verbindet beide auch noch etwas ganz anderes: der Schwund ihrer Anhänger und Mitglieder.

Was also tun? "Das Profil schärfen!" heißt die Kampfansage der SPD. Und die Gewerkschaft Verdi in Essen scheint mit Klagen gegen verkaufsoffene Sonntage neue Fans gewinnen zu wollen.
Dumm nur, dass damit für viele Einzelhändler und Werbegemeinschaften eine solide Planung der Zukunft nicht mehr möglich ist.
Denn: Kommt es bei einer Gerichts-Entscheidung in letzter Minute dazu, dass ein geplanter verkaufsoffener Sonntag gestoppt wird, bleiben die Händler auf ihren Kosten sitzen und die erhofften Einnahmen sind futsch.
Was dazu führt, dass sich manche Stadtteile - wie zum Beispiel Frohnhausen - schon ganz von verkaufsoffenen Sonntagen verabschiedet haben und lieber auf gelegentliche verkaufslange Freitage "Shoppen & Schönes" setzen.
Doch jüngst wurde die Verdi-Klage abgewiesen und der verkaufsoffene Sonntag am 4. November in der City kann nun wie geplant stattfinden.
Das Gericht war der Verdi-Argumentation nicht gefolgt, dass die Lichtwochen, die am Sonntag feierlich eröffnet werden, kein Anlass für einen verkaufsoffenen Sonntag seien. Sie würden erst bei Einbruch der Dunkelheit angeschaltet, da würden die Läden aber schon wieder schließen.
In der Tat ist dies eine ziemlich schräge Sicht der Dinge. Wenn schon die Eröffnung der Lichtwochen nicht mehr für einen verkaufsoffenen Sonntag taugen sollte, was denn dann überhaupt noch?
Gelegentlich möchten die Essener auch gerne mal mit der ganzen Familie am Sonntag shoppen gehen. Was soll daran so schlimm sein? Durch die Brille von Verdi betrachtet offensichtlich alles...
Die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage wurde in den letzten Jahren schon drastisch zusammen gestrichen. Zugegeben: Zuvor wurde es auch ein wenig übertrieben und jeder noch so nichtige Anlass taugte zur Bewilligung eines verkaufsoffenen Sonntags.
Doch nun sollte Verdi auch mal die Füße still halten: Die Anzahl der möglichen verkaufsoffenen Sonntage in NRW wurde durch eine Reform des Ladenöffnungsgesetzes auf bis zu acht im Jahr begrenzt, jeweils ab 13 Uhr für fünf Stunden. Klingt doch vernünftig.
Und Verdi sollte vielleicht einmal andere kreative Ideen entwickeln, um den Rückgang der Mitglieder von 2,81 auf 1,99 Millionen (zwischen 2001 bis 2017) zu stoppen. Vermutete Gründe: abnehmendes Interesse vor allem bei Angestellten und Frauen. Da gäbe es doch schon mal Ansätze.

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Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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