Rektoren: ein Leben zwischen Ponyhof und Wunschkonzert?

Eine Meldung waberte pünktlich zum Schulbeginn durch die Medien: In Nordrhein-Westfalen fehlen 400 Rektoren für Grundschulen.
Niemand der Grundschul-Lehrer mag den Job machen. Oder wie‘s aus dem Verband Bildung und Erziehung erklingt: Grundschul-Rektoren würden einfach zu schlecht bezahlt. Ein Rektor erhalte gerade einmal 300 bis 500 Euro netto mehr als ein normaler Lehrer.
Interessant.
Sie kennen die Redensarten „Das Leben ist kein Wunschkonzert“ und „Das Leben ist kein Ponyhof“?
In NRW-Schulen scheint‘s aber doch noch so zu sein.
Denn: Wenn ein Lehrer keinen Bock darauf hat, eine Leitungs-Funktion zu übernehmen, kann er‘s offensichtlich einfach lassen. Eben ein Leben auf dem Ponyhof...
Sind die Mehrzahl der Lehrer nicht Beamte? Und haben daher neben einer stattlichen Anzahl von Rechten auch einige Pflichten wie ein besonderes Dienst- und Treueverhältnis?
Warum kann also nicht einfach ein Lehrer ausgeguckt werden, der dazu fachlich qualifiziert ist, die Leitung zu übernehmen? Problem gelöst.
Klar, Lehrer haben durchaus einen anspruchsvollen und kräftezehrenden Job. Das mag niemand bezweifeln.
Es kann aber auch nicht sein, dass vorgeschobene Gründe wie „Das ist zu schlecht bezahlt.“ / „Ich befinde mich gerade in der Familienphase.“ / „Ich bereite mich gerade auf mein Sabbatjahr vor und finde dabei hoffentlich zu mir selbst.“ dazu führen, dass 400 Rektoren-Stellen gar nicht erst besetzt werden können.
Sonst hätten auch die NRW-Polizisten ein gutes Recht darauf, den nächsten Demo-Einsatz dankend abzulehnen: „Da möchte ich lieber auf der Seite der Demonstranten stehen.“ / „Am Samstag gucke ich lieber Fußball.“ / „Das ist mir jetzt irgendwie zu gefährlich.“

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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