Kostenlose medizinische Hilfe für Menschen in finanzieller Not
Mensch im Mittelpunkt
Im Sommer vergangenen Jahres konnten die Therapeuten des Essener Vereins „Naturheilpraxis ohne Grenzen“ ihre neuen von der Stadt Essen gestellten Praxisräume in der Papestraße 7 in Holsterhausen beziehen. Seitdem hat sich einiges getan.
Das Praxisteam ist inzwischen auf 40 Therapeuten gewachsen, die sich mit Kompetenz, Herz und Empathie um kleine und große Patienten kümmern. Das Besondere daran ist, dass alle Therapeuten ehrenamtlich arbeiten, so dass die Behandlungen für die Patienten vollständig unentgeltlich sind. Dabei richtet sich das Angebot an Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren, die sich aufgrund ihrer Finanzsituation naturheilkundliche Angebote nicht leisten.
40 Therapeuten sind im Team
So groß wie das Team inzwischen ist, so breit ist auch das therapeutische Angebot. Einen Schwerpunkt bilden die manuellen Behandlungen der Schmerztherapeuten. Osteopathen, Physiotherapeuten, Chiropraktiker und medizinische Masseure arbeiten hier mit den Kollegen der Inneren naturheilkundlichen Medizin Hand in Hand zusammen.
„Wir legen Wert darauf, unsere Patienten als Mensch in den Mittelpunkt unserer Behandlungen zu stellen“, betont Heilpraktikerin Dr.-Ing. Heike Goebel. Sie hat den gemeinnützigen Verein, der inzwischen auch Praxen in Duisburg, Düsseldorf und Köln betreibt, ins Leben gerufen und leitet die Essener Praxis. Die Patienten sollen sich wohlfühlen und dazu gehört auch, dass das Team seine Patienten in liebevoll gestalteten Räumlichkeiten empfängt, die übrigens barrierefrei zu erreichen sind. Für Babys und kleine Kinder gibt es sogar einen eigenen Kindertherapieraum, der so gemütlich eingerichtet ist, dass die kleinen Patienten oft vergessen, dass sie hier in Behandlung sind.
Gut genutzt ist auch der Raum für psychologische Gespräche, denn vielen Patienten tut es gut, sich einfach mal belastende Dinge von der Seele zu reden. Und die Therapeuten haben nicht nur ein geduldiges Ohr, sondern sind als Heilpraktiker für Psychotherapie, Traumatherapeuten, Suchtberater und Coaches für solche Gespräche ausgebildet. Nicht immer ist es einfach für die Patienten, sich zu öffnen. „Zu viel haben sie bereits erlebt und sich oftmals einen inneren Schutzpanzer zugelegt“, weiß Kunsttherapeutin Christine Thomssen-Betz. Zweimal im Monat bietet die engagierte Therapeutin ihr kunsttherapeutisches Angebot an. Zunächst für Kinder, nun auch für Erwachsene. Damit die Patienten gut aufgefangen werden können, arbeitet sie eng mit den psychologischen Beratern und Psychotherapeuten zusammen.
Ein weiteres besonderes Angebot kann das Essener Team anbieten: Entspannungstherapie. Hier haben die Patienten die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und sich den Druck ihres Alltags nehmen zu lassen. Zweimal im Monat kommen zudem die Kollegen der medizinischen Fußpflege in die Praxis, für dieses Angebot gibt es bereits eine kleine Warteliste. Das Essener Team sucht daher dringend weitere ehrenamtliche Fußpfleger.
Das ungewöhnliche Angebot der Essener Naturheilpraxis ohne Grenzen wird von vielen Patienten angenommen und diese kommen nicht nur aus Essen und dem Ruhrgebiet. Der Patient mit der weitesten Anreise kommt extra aus München zur Sprechstunde angereist, weil er das Gefühl hat, dass er hier mit seinen Beschwerden und als Mensch ernst genommen wird.
Hintergrund
Die Sprechstunden sind Dienstag, 16 Uhr bis 18 Uhr und Donnerstag von 18 Uhr bis 20 Uhr.
Zu erreichen ist die Praxis von den U-Bahnhaltestellen Savigny-Straße oder Plankstraße in wenigen Minuten zu Fuß und befindet sich in der Flüchtlingsunterkunft (blaue Häuser).
Es ist eine offene Sprechstunde, so dass Patienten einfach vorbeikommen können.
Bei Fragen können sich Patienten außerhalb der Sprechzeiten an die Praxisnummer wenden: 0179 / 61 73 266.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Homepage des Vereins www.nog-praxen.de
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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